Was geschieht mit Tieren im Tierheim?

Re: Was geschieht mit Tieren im Tierheim?

Beitragvon lotte » Di 28. Sep 2010 10:52

Tilljacker hat geschrieben:
Übrigens ist es so, dass wir in D niemanden zum Tode verurteilen- Gott sei Dank!- aber manche Menschen zum "leben"!
Ob das mit Würde zu tun hat, bezweifle ich so manches Mal.


ja das wollte ich auch gerade sagen. wenn ich wie meine großtante nach 2 schlaganfällen abgemagert und sabbernd im bett liege, meine kinder nicht mehr erkenne, parenteral ernährt und 3x am tag gewickelt werde und das jahrelang - dann würde ich gern eingeschläfert werden!

vielleicht ist euer TH auch einfach schlecht gina? bei uns sieht es nicht so aus. da gibt es große koppeln mit planschbecken und spielies drauf wo die hunde stundenweise draufkommen, zusammen oder wenn unverträglich einzeln und dann werden von den TH angestellten bälle geworfen und schmuseeinheiten verteilt.
und gerade die langzeitinsassen haben oft ein oder zwei feste gassigänger und sind dem TH personal so ans herz gewachsen, dass die sich gut um sie kümmern. und spaziergänge ausschließlich an der leine haben bei uns im feld die meisten hunde!

es gibt zwar schöneres, aber ich glaube es ist durchaus lebenswert und gibt auch hunde in familien denen geht es schlechter (falls zb zufällig jemand am samstag rütter gesehen hat? kurt?)
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Re: Was geschieht mit Tieren im Tierheim?

Beitragvon Logan » Di 28. Sep 2010 11:01

Tilljacker hat geschrieben:Übrigens ist es so, dass wir in D niemanden zum Tode verurteilen- Gott sei Dank!- aber manche Menschen zum "leben"!
Ob das mit Würde zu tun hat, bezweifle ich so manches Mal.


anja, hier stimme ich dir kompl. zu, allerdings meinte gina gesunde hunde und dies finde ich dann schon ziemlich krass

lg claudia
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Re: Was geschieht mit Tieren im Tierheim?

Beitragvon GINA08 » Di 28. Sep 2010 11:21

Ja wie gesagt ich weiß nicht was ich mir für die Tiere schlimmer vorstelle. Für Hunde die seit klein an drin sind ja vielleicht noch net mal so, weil sie net wissen, was sie draußen verpassen. Dennoch verstehe ich nicht, warum man ein Tier über 10 Jahre im Heim behalten muss. Und ja, ich würde mich auch trauen zu entscheiden. Das TH in Lev. hat wirklich net den besten Ruf. Man hört des öfteren, dass die Hunde dagehalten werden, damit die Kohle von der Stadt kommt. Ob es stimmt.... Keine Ahnung.

Für meine könnte ich mir sowas nicht vorstellen.

Und was das mit den Menschen angeht.... Es ist LEIDER hier so, dass es keine Sterbehilfe gibt.... JA LEIDER !!! Mein Opa hatte ebenfalls 2 Schlaganfälle. Du konntest dabei zu sehen wie es ihm immer schlechter ging. Am Anfang nur ganz langsam, dann schneller. Ebenfalls nur noch ans Bett gefesselt, mit Katheter fürs Urin. Selbstständiges Essen und Trinken ging nicht mehr. 2 x täglich Pflegedienst nach Hause, weil meine Oma kein Geld für das Heim hatte. Dann wieder ins Krankenhaus wegen epileptischen Anfällen und wieder mit Chemie und den Göttern in weiß ins Leben zurück gezerrt. Dafür das er am Ende im Krankenhaus lag in einem Zustand zwischen Leben und Tod. Alle meinten er bekommt nix mehr mit. Aber er hat.... Als meine Familie dann gesagt hat Medikamente absetzen, wollte sie ihn im Krankenhaus auch net mehr. Klar bringt ja nix mehr ein... Ein Mensch der sein Leben lang alles mögliche gemacht hat, die ganze Welt bereist hat. Hat er es verdient am Ende so vor sich hinzusiechen ? Glaub mir wenn es was gegeben hätte, was man mir nicht hätte nachweisen können, ich hätte ihm geholfen.... Und so hart es sich anhört: Das haben viele in meiner Familie gesagt. Steh mal neben so einer Person am Bett, sag dieser Person "Lass endlich los, du verpasst hier nix mehr" Dann weißt du wie sich sowas anfühlt. Glaub mir, ich sitz hier grad und bin am heulen während ich das schreibe. Weil sowas zu erleben, eine Person die man liebt so zu sehen, wie es bei meinem Opa zum Schluss war, wünsch ich keinem. Mehr tot als lebendig, mit Krampfanfällen, weit aufgerissenen Augen und Mund... Nicht mehr fähig zu sprechen, immer wieder Atemaussetzer von 1 Min und mehr... Und immer wieder zurück...

Er hat es GOTT SEI DANK vor ein paar Wochen endlich geschafft...

Sorry für so viel OFFTOPIC....
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Re: Was geschieht mit Tieren im Tierheim?

Beitragvon Isabel » Di 28. Sep 2010 11:21

Ja, der Fall "Kurt" bei Rütter war echt zu krass!!! Zwar fürs Fernsehen bestimmt noch schön aufgebauscht, aber der Kern war sicherlich wahr :? Leider!
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Re: Was geschieht mit Tieren im Tierheim?

Beitragvon Isabel » Di 28. Sep 2010 11:27

@ Gina, mein Mitgefühl es ist schlimm, Menschen so leiden zu sehen, besonders wenn man sie gesund und fit kannte. Wie du selber schon geschrieben hast, ist das aber nicht das Thema. Hier geht es um Hunde und wie Claudi schon schrieb um gesunde Hundeleben.
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Re: Was geschieht mit Tieren im Tierheim?

Beitragvon GINA08 » Di 28. Sep 2010 11:37

@ Iabel

Ja daher direkt noch die Entschuldigung unten drunter ;)

Mir tut halt auch ein gesunder Hund nach einiger Zeit irgendwie Leid. Man sieht im Tierheim so viele Hunde kommen und gehen. Große, kleine, alte, junge und und und. Man freut sich für jeden der ein Heim findet. Und dann ist da einer, der ist immer da. Alle gehen dran vorbei. Das stell ich mir grausamer vor als einmal eine Entscheidung zu treffen, die in dem Moment weh tut. Jeden Tag in die Augen dieses Hundes zu sehen, dass ist für mich härter. Aber gut, da ist jeder Mensch anders.

Und das es Menschen gibt, bei denen es Hunden oder Tieren allgemein noch schlechter geht als im Heim, da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren... Das ist leider so.
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Re: Was geschieht mit Tieren im Tierheim?

Beitragvon Logan » Di 28. Sep 2010 11:59

@gina

wer sagt dir denn aber, dass der hund der da schon 2, 3 jahre sitzt nicht mit seinem leben zufrieden ist :?:

gerade bei älteren hunden, die sind so genügsam

und wenn die tierheime so sind wie lotte es beschrieben hat, kann es doch nicht nur gut sein, von wieviel hunden die bis zum lebensende im tierheim sitzen, sprechen wir denn?
außerdem haben viele tierschutzorgas auch schon pflegestellen wo solche hunde noch einen schönen lebensabend verleben können

also ich sage nein zum töten von gesunden hunden
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Re: Was geschieht mit Tieren im Tierheim?

Beitragvon GINA08 » Di 28. Sep 2010 12:26

Na eine Pflegestelle kann man ja aber nun mal so gar nicht mit dem Zwingerdasein vergleichen. In einer Pflegestelle ist eben Familienanschluss gegeben und der Hund hat quasi ein zu Hause. So etwas ist natürlich auch schön.

Und auch der Vergleich mit den ausländischen Tierheimen / Perraras ist nicht passend. Die Zustände dort sind mit denen hier gar nicht zu vergleichen. Das ein Tierheim in Deutschland dagegen ein Pradies ist, ist ja klar. Wobei ich auch kein Freund von diesem Tierimport aus dem Ausland bin. Wir haben so viele liebe und tolle Tiere in Deutschen Tierheimen sitzen. Warum sie noch aus dem ganzen Ausland herholen ? Auch da die Frage: Tun wir den Tieren einen Gefallen ? Sie leben dort wild (mitunter mehrere Jahre), bringen ihre Welpen draußen in Höhlen zur Welt, werden von den Menschen gequält, ernähren sich von dem was sie finden und selber jagen. Ja und hier sollen sie dann plötzlich der beste Freund des Menschen werden, eingesperrt im Haus oder eben auch im Tierheim, sollen nicht mehr jagen und aus Näpfen statt vom Boden/Müll fressen ? Das ist so wie wenn ich ein wildes Eichhörnchen fange und es im Hasenkäfig halte, ihm nen Wasser- und Futternapf reinstelle und mir denke "Du kommst schon klar". Also nicht wirklich im Sinne des Tieres...

Eine Freundin von mir hatte zwei so Hunde aus Griechenland. Die waren dort im Rudel stolze glückliche Tiere. Das hat man auf Bildern gesehen. Wunderschön... Hier in Deutschland, im Haus, an der Leine waren es zwei verängstigte Wracks.... Angst vor allem und jedem...
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Re: Was geschieht mit Tieren im Tierheim?

Beitragvon Isabel » Di 28. Sep 2010 16:35

GINA08 hat geschrieben:Warum sie noch aus dem ganzen Ausland herholen ?


Die Antwort darauf gibst du eigentlich selbst:

GINA08 hat geschrieben:Die Zustände dort sind mit denen hier gar nicht zu vergleichen. Das ein Tierheim in Deutschland dagegen ein Pradies ist, ist ja klar.


Ich stimme dir zu, dass nicht jedem Hund mit einer Vermittlung nach Deutschland geholfen ist.. einigen würde es auf den Straßen ihrer Heimatländer sicherlich besser gehen. Aber auch nur, wenn sie das Glück haben, nicht auf bösgestimmten Einheimische zu treffen und von ihnen geschlagen, getreten, verstümmelt und mit Teer übergossen zu werden!

Mein Hund kommt aus dem Tierschutz, der über Landesgrenzen hinaus geht, und ich habe ihn nicht, weil er ursprünglich aus Spanien kommt, sondern weil ER er ist und wir uns für IHN, unabhängig seiner Herkunft, entschieden haben! Und ich kann mit Gewissheit sagen, wäre er nicht hier in Deutschland würde er schon seit 5 Jahren nicht mehr leben!

Ich möchte im Frühjahr nach Spanien gehen, um dort im Tierschutz zu arbeiten. Wie oft kriege ich gesagt: "Das bringt doch nichts." oder "Du kannst da sowieso nichts bewegen."
Der Tierschutz dort ist vielleicht der sogenannte Tropfen auf den heißen Stein... und trotzdem: Wenn ich nur EINEM Hund ein schöneres Leben schenke, habe ich IHM geholfen...

Und schon ist wieder eine Diskussion über Auslandhunde ja oder nein im Gange. Mir ist es egal, woher ein Tier kommt. Es hat ein Recht darauf zu leben und geliebt zu werden. Ob es nun der kleine Welpe aus Spanien oder der Hund ist, der seit 10 Jahren in einem deutschen Tierheim sitzt.
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Re: Was geschieht mit Tieren im Tierheim?

Beitragvon GINA08 » Di 28. Sep 2010 17:01

Du hast Recht Isabel. Wenn man den Hunden von dort ein schöneres Leben machen kann, dann sollte man das. Aber eben das ist die Frage... Du gehst auf eine Internetseite von einer ausländischen Orga. Du siehst einen Hund, du willst ihn, weil er dir vom Bild her gefällt und in der Beschreibung steht "Zeigt sich gut im Rudel, versteht sich mit anderen Hunden" Prima, den nehmen wir. Und dann wird dein Hund hier eingeflogen, steigt das erste mal aus der Kiste und dann..... Dann hast du meist net mehr den tollen Hund aus dem Netz vor dir stehen. Sondern im schlimmsten Fall einen Hund der unter sich macht, den du vom Fleck weg tragen musst, weil er sich vor Angst nicht bewegt. Die Leute unterschätzen die Arbeit, die hinter so einem Straßenhund steckt, dass er den Mensch erst kennenlernen muss, dass er evtl. panische Angst vor uns Menschen hat, dass er nichts kann und kennt, was für viele andere Hunde normal ist.... Ich würde mir das nicht zutrauen. Das Ende vom Lied ist dann, dass, wie bei meiner Freundin, beide Hunde zurück gegeben werden wegen totaler Überforderung. Und was passiert dann mit den Hunden ? Der eine ist auf ne Pflegestelle gekommen. Glück gehabt. Der Andere in den Zwinger von der Orga.... Das war dann die Hilfe für den Hund. Aus der Freiheit weggefangen, vom Rudel weg in ein zu Hause, lästig und anstrengend geworden und ab hinter Gitter.... Der Unterschied zwischen diesen Hunden und unseren ist schlichtweg, dass es wilde Tiere sind. Ich glaube da siegt bei uns Menschen Mitleid über Vernunft... Und ich finde auch das große Werbung machen von manchen Orgas einfach verantwortungslos. Da werden Plakate gemacht mit großen Kulleraugen hinter Gittern. Es wird gebeten und gebettelt sich doch so ein armes Tier aus dem Ausland zu holen. Aber was ist mit Aufklärung ? Ich glaube da gehen beide Seiten - Interessenten und Orgas - oftmals viel zu blauäugig dran. Bestimmt nicht alle, dass will ich nicht sagen, aber ich habe da ganz krasse Erfahrungen mit 2 Orgas gemacht, wo die Hunde hin und her gerissen wurden. Wo man Junghunde als Berufstätiger nicht bekommt, aber dann 8 Wochen alte kranke Welpen. Da könnte ich reichlich berichten. Und bei diesen Orgas zählte unterm Strich glaube ich nur der Kontostand...
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