HILFE!!! Terror bei anderen Hunden!

HILFE!!! Terror bei anderen Hunden!

Beitragvon Luisa81 » Fr 25. Mär 2011 22:29

Hallo zusammen!
Da ich gerade echt nicht mehr weiter weiß (obwohl ich viel hier im Forum schon gelesen habe) wende ich mich nun hilfesuchend an euch.
Vor einer Woche habe ich Django (noch nicht kastrierter Malinois-Husky-Mix, beinah 2 Jahre jung) aus dem TIerheim geholt. Über seine Vergangenheit weiß man nur wenig. Er war wohl tagsüber immer bzw. meist allein zuhause. Ich gehe davon aus, dass er mit anderen Hunden NIE sozialisiert wurde. So weit bekannt ist, ist seine einzige Verbindung mit Hunden , die 8 Wochen Zeit im Tierheim - wo er sich im UMgang mit anderen Hunden auch schwierig zeigte (teilweise). Und bekannt ist dass er Katzen hasst, ... mehr nicht.
Alles funktioniert wunderbar so weit. Grundkommandos wie Sitz, Platz und Stop (an der STraße) sind kein Problem. Er folgt auf zuruf und hat sich für die kurze Zeit schon recht gut eingewöhntwie es scheint.
Ihn ab und zu auch mal kurz allein zu lassen habe ich auch schon geübt und auch das ist kein problem, seitdem er begriffen hat, dass ich zurück kommen. Liebe pur zwischen uns :)
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ABER wir haben ein großes PROBLEM.
Sobald andere Hunde in der Nähe sind bzw in sichtweite........ RASTET er völlig aus. kurzzeitig kann ich ihn mit PLATZ ruhig halten, aber sobald der andere Hund auf unserer Höhe ist, ist alles vorbei. Er fiebt erst (bei großer Entfernung), bellt lautstark und reißt mit seinen knapp 30 kg mit aller kraft an der leine. Kurz halten ist kaum möglich.
So wie ich ihn kennengelernt habe, befürchte ich, das dies einfach Angst bzw. unsicherheit ist.....

Ich habe es mit AUS und Platz versucht, doch am Ende rastet er trotzdem aus und ist kaum zu beruhigen. Ich habe es mit purer Ignoranz versucht. (was sonst bei manchem fehlverhalten z.B. Überschnappen beim toben/spielen auch bereits funktioniert. Doch in dieser Situation hilft auch das nicht.
Selbst wenn er mit mir im Auto unterwegs ist (was allgemein bestens klappt) hält er permanent ausschau und sobald er einen Hund sieht - egal wie weit entfernt - geht es wieder genauso los wie beim Gassi gehen)

Das schlimme ist, dass ich direkt am Wall wohne - wo ich wunderbar eine schöne große Tour mit ihm gehen könnte...... mich aber mitlerweile nicht mehr traue. Andere Hundehalter lassen ihr Hunde ohne Leine laufen. Ich muss ständig ausschau halten .... und mich beschimpfen lassen, wenn er andere Hunde lautstark anbellt.
Deshalb habe ich in den letzten 3 Tagen den Weg gewählt ins Auto zu steigen, ein paar km raus zu fahren und mit ihm allein in den Feldern zu laufen. Aber das ist doch keine Dauerlösung, da er allein bei der Autofahrt bis ins Feld mindestens 3 mal ausrastet, weil er andere Hunde sieht.

WIR brauchen wirklich DRINGEND RAt!!! Denn ich glaube ohneeinander können und wollen wir beide nicht mehr ;-)

Meine Fragen an euch:
1. Sollte ich VORERST diese Routen meiden und lieber erstmal mit ihm in den Feldern gehen um nicht ständig dem STRESS des alle 100 m einem Hund begegnen ausgesetzt zu sein? oder diese Situation lieber weiter ÜBEN ?
2. Wie sollte man mit dieser Situation umgehen. (Treffen auf andere Hunde = GEbell und Leine zerren)?
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Re: HILFE!!! Terror bei anderen Hunden!

Beitragvon lotte » Fr 25. Mär 2011 23:52

ich würde sagen, gerade bei so einem großen mix, ist es gefährlich da auf die ferne etwas zu diagnostizieren und zu raten.

den stress würde ich vorerst meiden, bis du weißt wie du die situation handeln sollst. das sollte ein guter trainer im einzeltraining mit dir erarbeiten, am besten einer der auch nach hause kommt.
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Re: HILFE!!! Terror bei anderen Hunden!

Beitragvon ENNO » Sa 26. Mär 2011 12:26

lotte hat geschrieben: das sollte ein guter trainer im einzeltraining mit dir erarbeiten, am besten einer der auch nach hause kommt.



Sehe ich auch so !

Er schreibst, daß er Terror macht, wenn andere Hunde kommen.
Dabei ist er wahrscheinlich immer an der Leine, oder ?
Hast Du schon mal ausprobiert, was er ohne Leine macht ? Will der die anderen auffressen oder will er nur hin.
Ist Dir schon eine Unterschied aufgefallen, ob er bei Hündin und Rüden an der Leine gleich reagiert ?

LG Enno

.
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Re: HILFE!!! Terror bei anderen Hunden!

Beitragvon Luisa81 » Sa 26. Mär 2011 16:26

Hallo!

Ja wir haben es heute zum ersten Mal bei einer Trainerin im garten OHNE Leine und mit einer älteren sehr entspannten Hündin probiert. So wie es aussieht will er nur HIN. UND vor allem SPIELEN und TOBEN :-)

Problem hier am Wohnort ist halt, dass die Hundehalter hier in der Stadt das Risiko einer evtl. Beißerei natürlich nicht eingehen wollen. Was ja auch verständlich ist, wenn er so ein Theater macht und sie ihn nicht kennen...
Da er erst seit einer Woche bei mir ist, traue ich mich auch noch nicht, ihn frei ohne Leine laufen zu lassen, da ich nicht sicher bin, ob er auch zurück kommt wenn ich ihn rufe, oder womöglich einfach anderen Hunden uw hinterher läuft.

Ab nächsten Dienstag trainieren wir aber zusammen mit einer professionellen Hundetrainerin diese Situationen und das weitere Umgehen.

Vielen lieben Dank für Eure Kommentare und den Rat. Bis Dienstag werden wir wohl weiterhin erstmal auf's freie Feld ausweichen und dann weitersehen :-)
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Re: HILFE!!! Terror bei anderen Hunden!

Beitragvon judyw » So 27. Mär 2011 01:03

"kurzzeitig kann ich ihn mit PLATZ ruhig halten, aber sobald der andere Hund auf unserer Höhe ist, ist alles vorbei. "
Was ist denn vorbei? Können Sie ihn nicht mehr halten auf seinem Platz? Wenn ja, können sie das auch nicht im Stillen üben, denn im Stillen wird er kein Problem machen.
Ich habe immer mit Hunden zusammengelebt und zuletzt einen aus dem Tierheim genommen und kann ihr Problem sehr gut nachvollziehen. Er hat mich oft dazu gebracht, zu denken: "Was soll ich nur tun?".
Der Hund aus dem Tierheim ist jetzt alt und heute abend waren wir mit ihm, den Kindern und den Partnern unserer Kinder Pizza essen. Ein Tisch, an dem vorher schon gegessen wurde, direkt neben uns, brach auf und es kam ein großer Hund zum Vorschein. Ich sagte: "Oh, den hatte ich gar nicht bemerkt" und der Herr des Hundes sagte: "Wenn Ihr Hund nicht so sichtbar gewesen wäre, hätte ich ihn auch nicht bemerkt". Wir haben uns gegenseitig ein Kompliment gemacht.
Es ist alles vorbei? Nö, Wenn Sie sagen: "Mach Platz" dann muss er Platz machen. Hier sind Sie mal kurz gefordert. Der Mensch hat Stimme, Hände, Füße und einen starken Willen. Der Hund kommt nicht dagegen an, sonst würde er heute die Bomben werfen, an Stelle des Menschen.
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Re: HILFE!!! Terror bei anderen Hunden!

Beitragvon Luisa81 » So 27. Mär 2011 09:34

Ja da gebe ich Ihnen vollkommen Recht. Wie gesagt, er ist nun eine Woche bei mir. WIr müssen noch viel üben.
Auch im Feld treffen wir mal auf andere Hunde, allerdings nicht alle 100 m so wie hier im Park.
Mit unseren "Übungsgängen" im Feld möchte ich nur den SEHR HOHEN Stresspegel nehmen, den wir hier im PArk ständig hätten. Zumindest , bis wir nächste woche mit der Hundetrainerin beginnen zu lernen.

Wie haben Sie das denn in den Griff bekommen, dass ihr Hunde nicht mehr wild losrennt und lauthals Bellt und knurrt sobald sich ein anderer Hund in der Nähe befindet? Das hört sich ja sehr entspannt an bei Ihnen.

Liebe Grüße

Luisa
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Re: HILFE!!! Terror bei anderen Hunden!

Beitragvon Kiramaus88 » So 27. Mär 2011 12:19

Hallo liebe Luisa,

Wenn ich das von dir alles lese, dann sehe ich mich und meine Süße nur, dass deiner ca 10 Kilo mehr auf den Rippen hat *g*.
Wir hatten dasselbe Problem in grün und ich war auch kurzzeitig am verzweifeln.
Das mit der Trainierin/Trainer ist in diesem Fall wirklich die allerbeste Idee ( insofern der/die Trainer/in auch wirklich Ahnung hat).
Wir haben das genauso gehandhabt und haben bereits sehr große Erfolge auf nur kurze Zeit erzielt.
Ich will dir mal einen kleinen Auszug aus unseren Trainingsetappen geben:

1. Besuch der Trainerin: Wir sind uns "reiiin zufällig" beim spazieren gehen begegnet. Meine Trainerin hatte ihren relaxten Eurasier dabei (der ein seeeeehr dickes Fell hat).
Als meine Kira(die ich an der Leine recht kurz gehalten hab von Anfang an), hat sie angefangen ihn erst zu fixieren, den Kamm aufgestellt und dann ging das Gezeter los, sie hat sich dermaßen ins Halsband geschmissen, dass ich Angst hatte, sie ergurgelt sich =( . Abgemacht war, dass ich einmal ein "Aus" oder "Schluss" gebe und sollte das nicht ausreichen, Leine nehmen, auf den Boden pfeffern und den Rückzug antreten, ohne Blick zum Hund schnellen Schrittes wegzudackeln.
Ich bin ehrlich, wenn ich die Frau ned dafür bezahlen würde, dass sie eventuell ihren Hund beissen lassen muss, dann hätt ich meine auch nie losgelassen ;) .
Also gut, ich dann in die andere Richtung, nach ca 10-15 Schritten hab ich Kira dann gerufen und mich dabei umgedreht. Was war passiert : Sie ist sehr wohl zu dem Eurasier hin und hat geschnüffelt, als sie dann realisiert hat, dass ich wohl keine 2 Meter mehr hinter ihr bin, sondern sie alleine gelassen hab, hat sie sich zu mir umgedreht, die Augen in Trauerfalten gelegt und ist wie eine arme Irre auf mich zugeschossen und hat mit dem Schwanz gewedelt und war heilfroh, dass ihr Frauchen wieder da war ;)
Fazit: Ohne ihr Frauchen ist sie wohl nicht mehr so stark und überlegen!
Ich hab die Leine dann wieder in die Hand genommen und bin dann erneut auf die Trainerin zugegangen. Was dann kam hat mich irgendwie fast schon schockiert aber auch richtig gefreut.
Kira hat den Eurasier ned mal mehr aus dem Augenwinkeln angesehen sondern immer auf mich geguckt und mich nicht mehr aus den Augen gelassen. Wir konnten ohne weitere Zwischenfälle an den Beiden vorbeigehen.
Das hat meiner Trainerin erstmal den Ausgangspunkt verschafft, dass Kira keine hoffnungslose Beisserin ist, sondern einfach nur unsicher. Und ich, in meiner Angst "och ne, da passiert eh gleich wieder was!" hab diese Unsicherheit auch noch gefördert.

2. Bei unserem zweiten Aufneinandertreffen haben wir dann den weißen Schäfer von meiner Trainerin als Versuchskaninchen mitgenommen und haben dann ein paar Aufmerksamkeitsübungen traniert, sodass ich als Frauchen ständig präsent und vorallem interessant bin ;)
Bei meiner Kira funktioniert das mit der Futterbeuteltechnik allerdings nicht, ABER bei uns hat ein Ball einen übermächtigen Effekt und lässt Kira die Welt vergessen ;)

Was wir dann auch in den darauf folgenden Trainingsstunden geübt haben war, dass wenn wir eine Hundebegegnung haben, ich mit meiner einige Meter vom Weg ins Feld gehe und sie absitzen lasse, mit aller Konzentration auf mich, als sie das anfänglich noch nicht gemacht hat bin ich solenge frontal auf sie zu, bis sie sich hinsetzen musst und dann gabs postwendend ein dickes Lob.
Wir konnten anfänglich nie an anderen Hunden vorbei gehen, jetzt aber funktioniert das fast einwandfrei. Wenn der andere Hund natürlich aufständig wird und uns dann so nah kommt, dass er mir problemlos in den Fuß zwicken könnte, dann hat Kira immer noch ein kleines Problem damit aber solange wir einen normalen Abstand haben ist das nun wirklich kein Akt mehr.
Wichtig war eben am Anfang der enorme Abstand zu den anderen Hunden auch wenns für mich bedeutet hat, erstmal durchs halbe Feld neben uns zu latschen und sie ins SITZ zu zwingen, hat es durchaus einen Megaerfolg gezeigt. Wir haben diesen Abstand dann laufend verringert und müssen nun auch nicht mehr warten, bis der andere Hund vorbei ist sondern können selber dran vorbeigehen =)

So liebe Luisa, ich hoffe, du hast jetzt keine Gesichtslähmungen nach dem Roman ;)
Aber vielleicht können euch beiden diese Zeilen ein wenig helfen, gewaltfrei und mit Geduld euer Problem zu lösen.
Nur eins noch : Sollte dein Hund keine "Extreme" bezüglich eines Gegenstandes wie einen Ball oder ein Kuscheltierchen o.ä. zeigen, dann versuchs bitte mit einem Futterbeutel. Das ist zwar seeehr aufwändig aber macht Sinn.
Wichtig ist, dass dein Hund keinerlei Futter mehr aus seinem Napf bekommt und auch nie umsonst, sondern immer nur dann, wenn er "gearbeitet" hat, sprich also wenn er sich ordentlich verhalten hat und in Situationen gut reagiert hat, so wie du es gerne haben willst.
Aber solltest du auf den Futterbeutel zurückgreifen, kannst du auch gerne zu dem Thema nochmal nachfragen. Entweder hier im Forum oder eben deine Trainerin.

Viel Erfolg und ganz liebe Grüße,

Franzi
Kiramaus88
 
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