Hallo Elo und alle Foris,
das ist eine tolle Idee mit den Tiergeschichten!
Will das auch gleich nutzen um euch die Geschichte (stellenweise fast ein Krimi) zu erzählen, wie wir (meine Eltern und ich) vor ca. 20 Jahren zu unserem Hund gekommen sind. Unsere unheimlich geliebte Schäferhündin mussten wir zwar schon vor ca. 7 Jahren in den Hundehimmel gehen lassen, aber sie lebt in unseren Herzen weiter.
Eigentlich war damals der Gedanke einen Hund zu uns zu nehmen gar nicht vorhanden.
Die ganze Geschichte begann damit, dass sich so einige Dinge die man nicht mehr braucht aber dann doch zu schade sind um sie wegzuwerfen angesammelt haben. Da beschloss meine Mutter und meine Schwester auf einen Trödelmarkt zu gehen um das Zeugs zu verkaufen. Wir waren also am Trödelmarkt mit einem aufgebauten Tisch und ich war mal für ne Weile unterwegs um mir die anderen Stände anzuschauen.
Als ich zurück kam lagen in unserem offenen Kofferraum drei kleine Hundewelpen. Meine Mutter hat mir dann erzählt, dass da ein Junge (ca. 15 Jahre alt) herum gelaufen ist und die Welpen los haben wollte. Dieser wiederum hat meiner Mutter erzählt, dass sich ein Schäferhundrüde, als deren Schäferhündin läufig war unter dem Zaun hindurch gebuddelt hätte und diese gedeckt hatte. Die Hündin warf dann fünf Welpen, zwei Rüden und drei Hündinnen. Die männlichen Welpen wollten sie selbst behalten und die Hündinnen eben weggeben.
Meine Mutter war der Meinung man müsse dafür sorgen, dass die Welpen ein wirklich gutes Zuhause bekommen und sie nicht einfach irgendwem mitgegeben werden. Sie hat dem Jungen angeboten die Welpen ins Tierheim zu bringen, damit sie von dort aus in ein vernünftiges Zuhause vermittelt würden. Darauf hin überlies er die Welpen meiner Mutter.
Meine Mutter gab dann aber doch selbst noch zwei der Welpen an Leute weiter die sehr nett und vertrauenswürdig wirkten (nachdem sie sich länger mit diesen unterhalten hatte). So nun war da noch so ein kleines Welpchen, dass wir erst einmal mit nach Hause genommen haben.
Meine Mutter hat dann im Tierheim angerufen und erzählt, dass sie einen Schäferhundwelpen vom Flohmarkt hat und ob sie ihn vorbeibringen kann. Die Frau am Telefon war nicht besonders erfreut und meinte Sinngemäß: "Wenn´s denn sein muss dann bringen sie ihn halt."
Da beschloss meine Mutter dann doch lieber selbst nach einem guten Zuhause für den Welpen zu suchen, wenn die vom Tierheim denn den Hund nur so widerwillig nehmen würden.
So nun kommt der "Krimiteil" der Geschichte.
Meine Mutter und Schwester sind dann erst mal zu einem Tierarzt gefahren um den Welpen durchchecken zu lassen und sowas wie Welpenfutter, Wurmkur und Impfungen abzuklären. Sie haben ihm erzählt wie sie zu dem Welpen gekommen sind und dass sie ein gutes Zuhause, möglichst mit Haus und Garten für den Welpen suchen, da es ja mal eine große Schäferhündin wird. Der Tierarzt war der Meinung es handelt sich um einen Schäfer-Schnauzer-Mischling (wo er da einen "Schnauzer" gesehen haben will war uns nicht klar) und er könnte bei der Vermittlung helfen, da in seiner Praxis ja viele Tierliebe Menschen ein und ausgehen. Er bot an den Welpen in seiner Praxis zu lassen damit ihn seine Kunden sehen konnten. Darauf ging meine Mutter ein und bat darum Bescheid zu bekommen falls eine Vermittlung erfolgt sei.
Ungefähr zwei Tage später hat der Tierarzt auf Nachfrage meiner Mutter gemeint der Welpe sei gut vermittelt worden. Sie hat sich dann den Namen und die Adresse der Leute bei denen sich der Hund nun befinden sollte geben lasse. Die Adresse hat schon die Vermutung nahe gelegt, dass es sich nicht um ein Haus mit Garten handeln kann. Es war eine viel befahrene Strasse in der Stadt. Meine Mutter und Schwester sind dann dort hin gefahren um mal nachzusehen. Unter der angegebenen Adresse war der gesuchte Name nicht zu finden. Sie sind von Klingelschild zu Klingelschild gelaufen bis sie einen ähnlichen Namen entdeckt hatten, es waren nur ein paar Buchstaben vertauscht. Sie haben geklingelt und wurden hineingelassen. Der kleine Welpe war dort bei einem jungen Paar die keinerlei Hundeerfahrung hatten und in einer Mietswohnung lebten. In der näheren Umgebung war auch keine vernünftige Gassi-Wiese oder dergleichen. Es gab nur einen kleinen Grünstreifen an der Strasse.
Der neue Besitzer des Welpen erzählte, dass er in einer KFZ- Werkstatt arbeitet, in der das Auto des Tierarztes zur Reparatur war. Der Tierarzt hat ihm von einem reinrassigen Schäferhundwelpen erzählt der eigentlich Tausend DM Wert wäre, er ihm den Hund aber gegen die kostenlose Reparatur seines Autos und 100 DM überlassen würde. Da war dann die fiese Masche des Tierarztes enttarnt und auch klar warum Adresse und Name nicht wirklich gestimmt haben. Das junge Paar war denke ich auch entsetzt darüber und haben auch eingesehen, dass der Hund in einem Zuhause mit Garten oder anderer Gassi-Möglichkeit besser aufgehoben ist. Meine Mutter hat ihnen die 100 DM die sie an den Tierarzt gezahlt hatten erstattet und den Welpen wieder mitgenommen. Der Deal des Tierarztes war damit geplatzt und ihm wurde die Reparatur des Autos voll in Rechnung gestellt (800 DM).
Nach den Fehlschlägen mit dem Tierheim und dem Arzt war nun der Welpe wieder bei uns. Nun hatte meine Mutter eine Anzeige in die Zeitung gesetzt um doch noch ein gutes Zuhause für das Welpenmädchen zu finden. Es rief dann auch eine Interessentin an, doch da war der Welpe schon ein paar Tage bei uns und mein Vater der sich anscheinend auch schon in den Hund verliebt hatte, sagte ihr der Welpe sei schon vermittelt.
So war dann die Entscheidung gefallen den Hund selbst zu behalten. Wir haben es nie bereut und unsere Bella hat sich bei uns und auch in ihrem Reihenhausgarten der nicht allzu groß war sehr wohl gefühlt. Sie hat unser Leben sehr bereichert und das nicht nur über die 13 Jahre die wir mit ihr verbringen durften, sondern unser ganzes Leben lang wird die Erinnerung an sie eine Bereicherung darstellen. Muss jetzt ein paar Tränen fließen lassen, weil ich sie so vermisse.
Ist ganz schön lang geworden obwohl ich versucht habe mich kurz zu halten.
Viele Grüße,
Sanja