Kniescheiben-OP

[murhpys-mum]

Hallo!
Wie vor ewigen Zeiten bei meiner Anmeldung schon geschrieben, hab ich einen zwei Jahre alten Beagle-Pekinesen-Mischling aus dem Tierheim.
Seit Anfang an (und auch in der Zeit im Tierheim, davor ist unklar) hüpft ihm hinten links immer mal wieder die Kniescheibe raus. Dann hüpft er etwas, irgendwann springt die Scheibe zurück und er läuft wieder normal. Mir wurde gesagt, das sei bei Hunden mit kurzen, krummen Beinen nichts Ungewöhnliches (Beine hat er vom Pekinesen, eindeutig). Allerdings kann es sein, dass es früher oder später notwendig wird, das zu operieren. Denn durch das Herausspringen nutzt sich der Knorpel ab und irgendwann reibt Knochen auf Knochen. Auch ein Bänderriss kann leicht passieren.
Eine Blutuntersuchung ergab nun, dass einige Werte nicht ganz in Ordnung sind. Nichts Tragisches, aber durch das Herausspringen der Kniescheibe gibt es immer wieder feine Gewebeeinrisse und dann müssen die Monozyten aktiv werden und das "heilen", deshalb dieser Wert und einige damit zusammenhängende erhöht.
Generell tendiere ich Richtung OP, da die Kniescheibe relativ oft herausspringt. Allerdings hat ein Tierarzt gemeint, OP heißt nicht, dass das Problem für immer behoben ist, kann wieder auftreten.
Was mich nun interessieren würde, hat jemand Erfahrung mit diesem Problem oder der OP? Wie ist vor allem die Nachsorge gelaufen, wie lang hat es gedauert, bis der Hund wieder ganz fit war?
LG
Barbara

[Mojo]

Hallo Barbara!


Ich habe auch einen Beagle mit beidseitiger Kniescheibenluxation. Er hüpft auch vorallem im schnellen Trab oder wenn er aprubt verlangsamt. Es gibt verschiedene Ops für die Kniescheibenlux hängt vom Schweregrad ab also wie schnell oder leicht die Patella luxiert. Wie alt ist dein Hund? Ist er sonst ganz gesund? Hat er eine mediale oder laterale Patellaluxation?

Bei Grad 1-2 kann man einfach die Seitenbänder der Kniescheibe künstlich festigen und hoffen dass das reicht um die Kniescheibe in der Rille zu halten - muss aber nicht sein das die OP den gewünschten Effekt zeigt. Heilungszeit wenns gut geht 5 Wochen (Leinenzwang nach allen OPs)
Dann kann man auch die Rille in der die KS liegt vertiefen dh einen Teil des Knochens aussägen/schaben. Das ist schon ein grosser Eingriff Heilungszeit mind 6-8 Wochen.

Manchmal wenn die Beine sehr krum sind, liegt das Problem darin, dass die KS springt weil sie in einem total falschen Winkel im Knie liegt also einfach gesagt das Knie ist zu schief. Dann muss man einen Knochenteil vom Unterschenkel rausschneiden und so einsetzten dass sich das ganze Bein verformt also wieder mehr gerade ist (das ist jetzt alles sehr einfach erklärt) Das ist eine riesen Op und der Heilungsprozess dauert Monate mind aber 12 Wochen.

Man muss selber abwägen was man will und es hängt auch davon ab ob beide Knie betroffen sind oder nur eines. Denn man kann nur eins nach dem andern operieren und das nicht operierte Knie wird viel stärker belastet wenn der Hund nach der OP dann schont. Zudem will ich dir einfach sagen dass JEDE Knieop Arthrose auslöst! Das sind grosse Eingriffe und das Knie wird manipuliert so dass man davon ausgehen kann das die OP alleine schon früher oder später eine leichte Arthrose auslöst. Ich habe mich im Moment gegen eine OP entschieden da wie gesagt die OP selbst sicher Arthrose auslöst und ich sehe, dass mein Hund gut damit leben kann (rennt wie ein Irrer, hinkt nicht etc.)

Es wäre sicher gut wenn du deinem Hund Fischöle und Muschelextrakt zufütterst um die Knorpelversorgung zu verbessern.

Ich hoffe das hilft dir etwas

Liebe Grüsse Sandra

[kimberly]

Hallöchen...
also ich kann barbara nur recht geben mit ihrem beitrag, jede op ist ein gewisses risiko, je nach dem wie die op gemacht wird besteht die möglichkeit auf erneutes auftreten und das risiko der überbelastung der anderen beine und gelenke ist da schon recht hoch.
wie sieht es denn bei euch mit Tierphysiotherapie aus?

liebe grüße
Nancy

[murhpys-mum]

Der Hund ist zwei Jahre alt und ansonsten gesund. Ob er eine mediale oder laterale Patellaluxation hat, weiß ich ehrlich gesagt nicht... Betroffen ist nur der linke Fuß.
Der nächste Schritt ist jetzt ohnehin mal zum Spezialisten, der mal ein ganz genaues Auge drauf werfen soll.
Danke Sandra für deine ausführliche Antwort, durch die ich mir jetzt ein viel umfangreicheres Bild von der Angelegenheit machen kann. Das sind ja wirklich keine kleinen Eingriffe... Mein Hund rennt auch wie ein Irrer, hinkt aber doch relativ häufig (vor allem wenn wir im Normaltempo spazieren gehen, wenn er rennt nicht). Fischöl füttern wir zu.
Nancy, Tierphysio ist bei uns leider relativ weit entfernt. Meinst du, dass es damit ohne OP ginge oder für die Nachbehandlung?
Ich zerbrech mir halt schon ziemlich den Kopf, aber vor dem Termin beim Spezialisten kann man wahrscheinlich ohnehin nix genaues sagen...
Erfahrungsberichte von anderen helfen natürlich sehr, also nochmal danke dafür!!

[kimberly]

ich oute mich dann mal eben..., ich bin ausgebildete tierphysiotherapeutin...
es kommt darauf an wie gravierend die patellalux ist, im ersten grad kann man mit physio eine op umgehen, im zweiten grad ist es eine option ohne gewähr und im dritten grad ist eine op unumgänglich...
in der tierklinik in der ich bei solchen op´s über die schulter gucken durfte waren es in der regel wirklich luxationen grad drei, oder eben halt so wie schon geschrieben, eine massive knochenfehlstellung, so daß es vorprogrammiert war, daß es wieder passieren würde...