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von Kiara » Fr 5. Dez 2008 11:05
Du zeigst ja selbst auf, dass das Medium und die Kommunikationsform das Problem ist. In einem Forum kommt es nur dann zu sinnvollem Austausch, wenn jemand auch bereit ist, zu diskutieren, Schwächen zu erkennen, Vorschläge umzusetzen oder eben zu sagen: Ihr könnt mir nichts geben, ich verabschiede mich hiermit.
Immer wieder sieht man, - nicht nur in diesem Forum - dass es eben in den Threads zu Affronts kommt, wo ein meist völlig neuer User die Bestätigung für sein oft fragwürdiges Handeln sucht. Wenn die nicht kommt, werfen die meisten noch mit Beleidigungen um sich und melden sich dann nie wieder. Nur einige wenige sind bereit, Fehler oder Probleme auch zuzugeben und sind offen für alternative Vorschläge.
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von pih » Fr 5. Dez 2008 11:14
Evelyn
dem ist nichts hinzuzufuegen. Stimme Dir vollumfaenglich zu denn genau so ist es..leider. Danke fuer Deine tollen Antworten (auch hier: absolut Ernst gemeint, keinerlei Sarkasmus)
Deine Kommentare sind jeweils sachlich, neutral und hilfreich!!
Danke und hab einen schoenen Tag. Den wuensch ich Euch allen natuerlich.. Pih
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von Fuzzy » Fr 5. Dez 2008 11:22
Hallo Zusammen
Vorneweg, muss ich als Einsteiger immer mit einem Beitrag beginnen der jedem in diesem Forum angenehm erscheint und positiv anspricht? Oder darf es auch ein Beitrag sein der eine sachliche faire Diskussion auslöst? Ich möchte hiermit bestimmt keine Lanze brechen für liebertee, aber ich find die Art wie hier mit dem Fragesteller umgegangen wird einfach nicht in Ordnung und werde mich deshalb mit diesem Beitrag ungeniert outen: Auch ich habe meine Hunde, draussen unterwegs, schon mit Gegenständen beworfen und bewerfe sie wenn es die Situation fordert noch immer. In bestimmten Situationen habe ich ihnen zum Beispiel schon die Leine nachgeschmissen, und siehe da sie stellten ihr Verhalten ein. Und sollte einer meiner Hunde auf Entfernung mal ein NEIN ignorieren fliegt und trifft entweder ein Dummy oder was auch immer ich zum spielen gerade dabei habe. Jetzt wird ein Aufschrei der Entrüstung durch dieses Forum gehen aber ich pers. bin nicht gewillt, mich mit meinen Hunden auf ständige " Diskussionen" einzulassen. Weiss ich von vorne herein, mein Hund k a n n wegen des momentanen hohen Aussenreizes garnicht auf mich reagieren, sag ich erst garnix sondern werfe meinen Gegenstand. Der Clou bei der Geschichte ist dann der, dass sich der Hund, wenn es sich bei dem " Geschoss" um etwas handelt was er gerne mag, sofort auf dieses Teil umorientiert, ich ihn loben kann und er es in der Regel aufnimmt und zurückbringt, dieses Teil also neutralisiert wird. All das hat nix mit "bestrafen" für Fehlverhalten zu tun, ganz im Gegenteil, ich wirke auch nicht anonym auf meine Hunde ein, sondern offen. Sie sollen und müssen merken dass ich im Stande bin sehr wohl auf ihr Verhalten einzuwirken. Natürlich ist es das A und O in der Hundeerziehung präventiv zu handeln um stets der Agierende im Team zu sein, alles so zu gestalten dass es der Hund letztlich nur richtig machen kann, jedoch sind unsere Hunde Schlitzohren und zum Teil Superstrategen und wissen genau wo unsere Schwachstellen liegen und versuchen diese auch zu ihren Gunsten zu nutzen. Ich bin mehrmals täglich mit drei Hunden unterwegs ( zwei Leonberger und ein Golden, davon zwei mit Jagdtrieb), wovon einer gerade 15 Mon. alt ist, in einem Alter also wo Hund noch viel Unsinn im Sinn hat. Da hätte ich viel zu reden, soviel dass ich mir bei drei Hunden wahrscheinlich über kurz oder lang den Mund fusslig reden würde und zu allem Überfluss ihnen dadurch auch noch unglaubwürdig erscheine.
Grüßle Fuzzy
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von Kiara » Fr 5. Dez 2008 11:32
Wenn ich will, kann ich auch Schön, dass wir uns einigen konnten. Ich bin sehr tolerant und hilfsbereit, doch wenn ich von Anfang an sehe, dass es nichts bringt, helfen zu wollen, dann hau ich auch gerne mal auf den Putz. Aber glaub, ich freu mich mehr, wenn meine Ideen jemanden weiterbringen und bei seinem Anliegen hilft. Edit: @Fuzzy: Ich arbeite auch mit Trainingsschellen und die fliegen auch mal, wenn meine Hündin alles an guter Erziehung vergisst. Aber a) treffe ich sie damit nicht, b) können die nicht verletzen und c) tu ich es, um, wie du schon erwähnst, ihre Aufmerksamkeit zurückzubekommen. Und dann gibt es natürlich ein Spiel o.Ä. Bei liebertee klingt es allerdings so, dass er nur negativ einwirkt und dem Hund auch bewusst wehtun möchte.
Zuletzt geändert von Kiara am Fr 5. Dez 2008 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
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von pih » Fr 5. Dez 2008 11:40
@ Fuzzy interessanter Text. Im ersten Moment: Oh Schreck.. beim zweiten und dritten lesen: Macht irgendwie Sinn, liest sich fuer mich logisch. Es scheint fuer Dich und Deine dogs effektiv zusein und ist gleichzeitig nicht quaelerisch. Ich habe auch schon oft gelesen oder gehoert dass Ablenkung ein gutes Manoever ist. Es gibt ja solche Sachen wie Wurfkette. Als ich das das erste Mal gesehen habe wollte ich meinen augen nicht trauen. Bis ich erfuhr, man wirft daneben um aufmerksamkeit zu erzeugen..puhh.. Schlitzohren und Strategen => geh ich absolut einig. Und das macht es ja so spannend Jeder Hund ist individuell, also auch individuelle Massnahmen noetig, Erfahrungen, Lern oder Trainingsmethoden. Solange kein Schaden, psychisch als auch physisch zugefuegt wird. Ich weiss, da sind wir uns einig Gruss, Pih
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von pih » Fr 5. Dez 2008 12:26
Da wir beim Erfahrungsaustausch nun sind: Ich habe aktuell auch ein Anliegen, werde das naechste Woche mit dem hundetrainer besprechen wollte mich aber vorab schonmal informieren nur finde ich nichts im Forum. Ich habe seit knapp 3 Monaten einen Mischlingsrueden aus einer Tierauffangsstation. Er ist im Maerz 2008 geboren, wurde dort gleich nach der Geburt abgegeben und scheint ohne negative erfahrungen aufgewachsen zu sein. Er ist sehr sozialisiert, sehr gelehrig und sucht unsere Naehe, weiss wo sein Platz ist. Leider ausgepraegter Jagdtrieb wie sich nach den ersten Wochen herausstellte. Immer den Kraehen hinterher, egal wie weit die fliegen oder wie lange sie ihn narren und ueber ihm kreisen. Mit nichts bekommt man ihn zurueck (ok, ich habe noch nichts geworfen bisher  )Die Hundetrainerin empfahl daraufhin die Schleppleine, was auch schnell akzeptiert wurde und funktioniert. Allerdings wurde sein Verhalten anderen Hunden gegenueber immer aggressiver wenn sie sich angeleint begegnen. Anfangs, noch ohne Leine war das nie ein Thema, sie haben beschnuppert, vielleicht gespielt und jeder ist dann seinem Mensch weiter gefolgt. Wie gesagt wurde sein angleintes Verhalten immer aggressiver, bis er gestern frueh, wie im Rausch nachdem sie an einem anderen Spaziergaenger mit angeleintem Hund vorbei sind, meiner Frau, die ihn beruhigen/zurueckhalten wollte ins Bein geschnappt hat. Ich werde das naechste Woche im Training angehen, hat jemand vorab schon eine Idee wie man dieses Verhalten erklaeren oder zumindest fuer die naechsten Tage deeskalieren kann? Danke, Pih
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von Fuzzy » Fr 5. Dez 2008 13:52
Hallo Pih Wie gestaltest du deine Ausgänge? Gerade weil dein Hund jagt, würde ich mit ihm Jagdspiele machen. Also Apportieren, Beutesuchspiele, Versteckspiele. (Auch bei diesen Spielen kannst du deinen Hund über die Schleppleine absichern). Dadurch bietest du ihm Jagdersatzhandlungen, die du koordinierst und nicht dein Hund. Was den "Dentalkontakt" angeht: Wahrscheinlich eine Übersprungshandlung. Über die Leine wurde ihm die Möglichkeit des Fluchtverhalten genommen. Und es gibt nun mal Hunde die gerade deswegen und oft auch weil Mensch, nicht klar verständlich für den Hund, seinen Führungsanspruch geltend macht, womöglich noch unbewusst dieses Verhalten bestätigt, eher nach vorne gehen als sich hinter oder bei ihrem Menschen in Sicherheit zu bringen. Du hast den Hund noch nicht lange und er wird dir und deiner Frau noch nicht so recht vertrauen, zumindest in den Leinenbegegnungen. War er denn an der langen Leine oder wurde er kurz geführt, war es eng an der Stelle usw. Es können viele Dinge eine Rolle spielen, weshalb ein Hund dieses Verhalten zeigt. Deshalb ist es nicht einfach aus der Ferne zu helfen. Was dein Trainer dazu sagt, würde mich interessieren.
Grüßle Fuzzy
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von pih » Fr 5. Dez 2008 14:37
Hallo Fuzzy
danke dir fuer Dein Feedback! Die Spaziergaenge bisher waren verbunden mit Spielen oder auch mal nur joggen und er mit dabei. Gerade beim joggen klappt es besser weil ich ansonsten zu schnell weg waere und er somit bei mir bleibt. (So meine Vermutung) Uns kommt es so vor, als haette er erst nach und nach seine Aussenwelt entdeckt und die damit verbundenen Reize. Man muss sehr aufmerksam sein, sobald er steht und eine Pfote hebt ist es fast schon zu spaet. Und immer nur Voegel. Wir versuchen ihn vorher abzulenken. Und das mit den Jagdspielen ist ein guter Ansatz, das werd' ich auf jedenfall probieren. Mit dem Aggro-Verhalten ist es meist so, dass er den anderen Hund schon bemerkt und sofort losgeht, zieht und sich wie wild gebaerded. Wir nehmen ihn kurz wenn uns Leute mit angeleinten Hunden begegnen denn auch bei anderen scheint die Leine eher aggressiv zu machen und ich weiss nicht wie es sich auswirkt wenn er dann lang gefuehrt ist. Ohne Leine ists wie gesagt nie ein Problem. Bei mir macht er es auch doch habe ich ihm schon mit einem Griff ueber die Schnauze oder einem festen Griff in die Maehne etwas beruhigen koennen. Meine Frau traut sich das jedoch nicht, eventuell spuert er bei ihr genau das. Hast Du ja auch erwaehnt, Fuehrungsverhalten und Vertrauen. Ich halte Dich gerne auf dem laufeneden, was die Trainerin sagt und empfiehlt. Danke nochmal fuer Deinen input ich werde das probieren.
Gruesse, Pih
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von pih » Fr 5. Dez 2008 15:51
Doris
das sind suuuper tipps!! Der mit der Angel gefaellt mir gut, das werd' ich ebenfalls mit aufnehmen. Denn Du hast recht ich habe bemerkt, dass er z.b. am Ende einer Joggingtour nicht mehr den Elan und Jagdwillen an den Tag legt wie zu Beginn. Also wenn er sich ausgetobt hat, auch ruhiger ist. Tolle Idee!
Generell stoert mich das auch nicht wenn er ueber die Wiesen den Voegeln nachrennt. Nur schaut er immer nach oben und wenn eine Strasse kommt seh ich ihn drueber laufen. Nicht passiert bisher (wo ist Holz?) aber ich hab erst ein ruhiges Gefuehl wenn ich ihn soweit habe, dass er auf mein STOPP Kommando bedingungslos stoppt, egal wie gross die Ablenkung ist. Wobei du ja schreibst dass die Aussicht nicht sehr goldig ist, gerade wenns ums jagen geht. Mal schauen.
Mit dem Verhalten an der Leine sprichst Du mir aus der Seele, so moechte ich es hinbekommen. Dass er respektiert und ohne Theater andere passieren laesst. Wie verhalte mich in dem Moment in dem es passiert? Ihn wegziehen? Ihn zu Boden druecken? Ablenken ist leicht gesagt, in der Praxis kaempfst Du aber mit einem Wilden der alles will, nur keine ABlenkung. Fuzzy schreibt .. Fuehrungsanspruch geltend machen.. wie mache ich/wir das? Stellen wir uns vor ihn sobald wir einen anderen sehen? Oder Knien und Kraulen bis situation bereinigt? Ich kam vor 2 abenden aus dem Haus und Peng, sind wir in einen Beagle rein, was ein Radau und Geplaerre. Keine chance auch nur irgendwie abzulenken oder sonstwie Ruhe reinzubringen. Da waere eben der Kurzfristige Ablenk-Trick spannend zu wissen. Fuzzy und Du schreibt auch: Uebersprungverhalten: was genau ist das?
Danke fuer die tollen Tipps! Pih
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von pih » Fr 5. Dez 2008 21:02
Hallo Doris
danke Dir fuer Deine Anregungen. Das liest sich gut und hoert sich fuer mich logisch an. Also werden wir noch sehr viel bewusster mit ihm gehen. Vielleicht haben wir uns etwas blenden lassen weil es von Anfang an recht schnell ganz gut lief und sind daher zu blauaeugig weiter gegangen. Ich werde die naechsten Tage schauen wie ich Deine/ Eure Tipps in die Tat umsetzen kann und berichte.
Vielen Dank und ein schoenes weekend wuensche ich .. Pih
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