von Fuzzy » Sa 17. Jan 2009 21:24
Hallo Flocke
Bitte lass deinen Neufi so schnell wie möglich von einem Grosshunderfahrenen TA untersuchen. Hört sich eher nach KNOCHENENTZÜNDUNG /Panostitis an, diese stellt sich bei betroffenen Hunden, meistens bei Grosshunden, im Alter ab ca.5/6 Monaten ein.
Die Ursache einer Panostitis ist nach wie vor noch nicht klar. Die einen sagen es liegt an der Ernährung die anderen sagen es liegt am rasanten Wachstum. Ich habe zwei Leonberger und beide gleichwertig ernährt und auch in der Haltung keine Unterschiede gemacht und trotzdem hatte einer eine schwere über zwei Jahre andauernde Panostitis die sich erst mit dem Ausgewachsen sein eingestellt hat, und der andere hatte keinerlei Probleme.
Hier ein Auszug eines Artikels über die Ursache, Schmerz und Behandlung der Panostitis:
Faktoren wie das schnelle Wachstum bei den betroffenen Rassen und eine falsche Ernährung, wie zu viel Energie und zu viel Calcium im Futter, wird zur Zeit immer mehr als Ursache betrachtet. Diese eiweissangereicherten Hochenergiefutter können Ödeme des Fettgewebes im Markraum des Knochens und eine venöse Abflussstörung im Knochen verursachen. Das kann zu einer Erhöhung des intraossären Drucks und zu einer Kompression der Blutgefässe im Markraum führen. Dies kann lokale entzündliche Prozesse auslösen, und einen Teufelskreis starten. Obwohl bei erkrankten Hunden ein erhöhter Innendruck in den Knochen gemessen wurde, ist man sich immer noch nicht im Klaren, ob dieser Druckanstieg im Knocheninnern den Schmerz verursacht und inwieweit er klinisch von Bedeutung ist. Sicher kann aber eine gleichzeitige physische Überbeanspruchung des Hundes die Umbauprozesse erhöhen und das Krankheitsgeschehen weiter verschärfen.Schmerzen der langen Röhrenknochen sind typisch für Panostitis
Schmerz:
Die Diagnose wird anhand der klinischen Untersuchung und einer sorgfältigen orthopädischen Untersuchung gestellt und mittels Röntgen bestätigt.
Schmerzen können beim Hund durch das Abtasten der betroffenen Beine und einen gezielten Druck auf die langen Röhrenknochen ausgelöst werden. Der Oberschenkelknochen (Femur), das Schienbein (Tibia), der Oberarmknochen (Humerus) und die Elle (Ulna) sind die am häufigsten betroffenen Knochen.
Nebst der Panostitis muss man gleichwohl immer noch an andere Skeletterkrankungen mit ähnlichen klinischen Symptomen denken, die bei jungen Hunden auftreten können wie z. B. Hüftgelenksdysplasie (HD), Osteochondrose (OCD) der Schulter und des Ellbogens, Ellbogendysplasie (ED) oder ernährungsbedingte Erkrankungen. Diese Krankheiten dürfen vor lauter Panostitis nicht übersehen werden, um allfällige Behandlungen nicht zu verpassen. Zum Teil können diese Knochenkrankheiten sogar parallel auftreten, was die Behandlung und die Prognose für die Heilung kompliziert macht.
Mit dem Röntgen kann die Diagnose der Panostitis bestätigt werden und gleichzeitig können oben genannte Erkrankungen ausgeschlossen werden. Erste radiologische Veränderungen treten häufig erst zwei bis drei Wochen nach dem Beginn der Krankheit auf. Ist das Röntgenbild zu Beginn nicht aussagekräftig, wird eine spätere Wiederholung der Röntgen empfohlen. Die Veränderungen auf dem Röntgenbild und die klinischen Symptome stimmen häufig nicht überein. Starke Schmerzen müssen nicht mit starken radiologischen Veränderungen einhergehen. Typische Veränderungen von Panostitis auf dem Röntgenbild sind wolkenartige Verdichtungen im Mark der langen Röhrenknochen. Die ersten radiologischen Veränderungen werden vor allem rund um die Blutgefässe der Knochen festgestellt.
Symptomische Therapie bei Panostitis:
Da die Krankheit sich auf eine Entzündung der Röhrenknochen beschränkt und ohne bleibende Schäden nach einer gewissen Zeit vergeht, werden erkrankte Tiere am besten symptomatisch behandelt. In erster Linie sollten die Tiere während einem Panostitisschub geschont werden. Sie sollten für zwei bis drei Wochen an der Leine geführt, die Spaziergänge reduziert und auf das Arbeiten mit dem Hund in dieser Zeit ganz verzichtet werden. Deutsche Schäferhunde werden vielfach zu Arbeitshunden ausgebildet. Hier fällt es den Besitzern erst recht schwer, die kranken Hunde aus der Ausbildung zu nehmen. Doch gibt es keine Alternative und die Besitzer müssen dabei viel Geduld aufbringen.
Gleichzeitig empfehlen wir mit Entzündungshemmern die Entzündung und somit auch die Schmerzen zu bekämpfen. In den letzten Jahren wurden viele neuere Entzündungshemmer speziell für Hunde registriert und zugelassen. Da die Hunde gegenüber Menschen unterschiedlich auf diese Medikamente reagieren, darf man ohne Absprache mit dem Tierarzt keine Präparate aus der eigenen Hausapotheke verwenden. Die Folgen von falsch eingesetzten Schmerzmitteln können bei den Haustieren lebensbedrohliche Vergiftungen verursachen. Mit diesen Medikamenten wird die akute Phase der Erkrankung durchbrochen und der Schmerz gelindert. Die Gefahr besteht natürlich, dass die Hunde keine Schmerzen mehr haben und deshalb gerne wieder herumtollen würden. Da jeder Hund verschieden auf die Schmerzmittel reagiert, muss der behandelnde Tierarzt eventuell das zuerst gewählte Medikament wechseln oder die Dosis neu anpassen, falls der Hund schlecht auf die Therapie anspricht.
Weiter empfehlen wir die Hunde auf ein Futter mit reduziertem Energie- und Proteinanteil umzustellen und auf jegliche Futterzusätze während dem Wachstum zu verzichten.
Mit der richtigen Fütterung kann man vorbeugen
Da die Ursache unbekannt ist, gibt es auch keine Möglichkeit zur Prophylaxe, damit Panostitis nicht entstehen kann. Grundsätzlich empfehlen wir, dass die jungen Hunde in der Entwicklung nicht zu dick sind. Das Futter sollte den Bedürfnissen der wachsenden Hunde entsprechen. Häufig bekommen die Hunde ein Futter mit zuviel Fett (Energie), zuviel Protein und zuviel Calcium. Studien belegen, dass übergewichtige junge Hunde häufiger Wachstumsstörungen am Skelettsystem haben gegenüber Hunden, die während dem Wachstum eher schlank und in Form gehalten werden.
Quelle:
Autor:
Dr. med. vet. Daniel Damur
Spezialist FVH für Kleintiere und Diplomate ECVS für Kleintierchirurgie
Tierklinik Masans
CH-7000 Chur
Vielleicht kannst du dir über diesen Artikel, jetzt eher ein Bild über die Entzündung machen. Lass es auf keinen Fall bei einer Verdachtsdiagnose. Hunde mit panostitis leiden wirklich und brauchen je nach Schub zeitweise entsprechende Medikamente.
Grüßle
Fuzzy