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von Eule » Do 9. Apr 2009 17:40
Hallo alle zusammen, meine Hündin Sira (Appenzeller) ist fast 5 Monate alt und ich hab echt eine Problem, dass mir ein bisschen Angst macht. Sie bellt und knurrt jeden an. Zu Hause sowieso. Wenn jemand kommt bellt sie, was auch ganz in Ordnung ist. Sie lasst sich auch nicht anfassen da knurrt sie. Wenn man sie dann ignoriert dauert es ein Weilchen und sie kommt selber um zu beschnuppern. Nur keiner darf sie anfassen da weicht sie ganz schnell zurück und bellt und knurrt. Soweit gut. Wenn ich mit ihr Gassi gehe, muß ich sie jedesmal an die Leine nehen, wenn uns jemand begegnet, sonst rennt sie bellend und knurrend mit aufgestellten Nackenhaaren auf ihn zu und schlimmer noch sie setzt sogar nach. manchmal macht sie gar nichts. Warum mal so und dann wieder anders, weiß ich auch nicht Kleine Kinder mag sie überhaupt nicht, das wilde rumgeschreie und gehopse, macht sie wahnsinnig. Gut kann ich auch vermieden. Es gibt halt so dumme Leute, die meinen nur weil ein Hund klein ist, darf man ihn anfassen, obwohl er knurrt. Das stört die nicht." Ja du kleiner Süßer darfst auch knurren" Sie hat auch schon mal versucht zu beißen, weil sie einer unbedingt streicheln wollte. Da kann man sagen was man will. Ich hab hald Angst, dass sie bissig wird  Vielleicht kann mir jemand Tipps geben. Ich glaub hald sie hatt Angst vor Fremden. Ich geh auch mit ihr unter Menschen, da macht sie nix ist nur ein bisschen gestresst und möcht e schnell wieder zum Auto Ich nehm sie mit zu Freunden die ignorieren sie und sie kommt dann von selber, manchmal lässt sie sich auch streicheln. Sonst ist sie wirklich eine sehr liebe Maus und sehr klug, kapiert alles sehr schnell, nur dass sie keine Angst haben muss kapiert sie nicht. Liebe Grüße Martina
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von Kiara » Do 9. Apr 2009 18:25
Liebe Martina,
kannst du vielleicht mal kurz in den Chat kommen?
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von PrincessFuture » Do 9. Apr 2009 19:11
Hallo Du!
Ui, das klingt nicht gut...warst Du mit ihr in einer Welpenspielstunde? Hast Du sie schon von Anfang an? Woher kommt sie? Was hast Du so mit ihr gemacht in der Prägephase? Ich würde Dir dringend raten, eine Hundeschule zu besuchen. Denn so "auf gut Glück" kannst Du da grade auch mehr ruinieren als besser machen. Mit 5 Monaten kann man auf jeden Fall noch viel verändern und ich würde auch die Gewöhnung an Kinder noch nicht aufgeben, da geht noch einiges!
Sicherlich brauchst Du Zeit und Geduld, aber dann kann das schon noch werden.
LG Jella
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von Eule » Do 9. Apr 2009 19:26
Hallo Jella, in einer Welpenspielstunde war ich mit ihr nicht, wird bei uns nicht angeboten. Ich hab sie seit sie 8 Wochen ist. Die ersten Wochen war sie auf einem Bauernhof und ich schätzte mal, da hat sie außer den Bauern niemanden gesehen. Ich hab sie von Anfang an überall mit genommen. Es waren auch Freunde bei mir und so mit 12 Wochen hat das mit dem knurren und bellen angefangen. 1 Woche war mal alles ziemlich gut. da sind wir spazieren gegangen ohne Probleme. Aber unser dummer Postbote hat sie dann erschreckt, wollte sie unbedingt streicheln obwohl sie rückwärtsgegangen ist und gebellt hat. Der trottel ist ihr dann nachgelaufen.
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von Jenni » Do 9. Apr 2009 23:34
Hallo Eule,
habe Deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen und hoffe Dir ein wenig helfen zu können, auch wenn Dir vielleicht nicht alles so zusagt!
Erstmal würde ich nicht gucken, was die anderen falsch machen. Guck, woran es bei Euch liegt. Ich meine es nicht böse, also bitte nicht falsch verstehen. Aber ich habe - leider zu - viel Erfahrung mit ängstlichen Hunden und es liegt in erster Linie an der Mensch-Hund-Beziehung. Alles andere ist Zweitrangig und würde durch ein gutes Verhältnis ausgeglichen werden.
Ich selbst habe eine z. T. recht unsichere Hündin und bin mir sicher, dass sie in anderen Händen ein echter Problemhund geworden wäre und die hat von Anfang an alles mitgemacht, wurde viel unterstützt durch mich und wir haben viel an unserer Beziehung gearbeitet und tun das noch immer. Es liegt an der eigenen Einstellung, wenn man mit einem ängstlichen Hund nicht dahin kommt wo man hinwill und es ehr noch schlimmer wird. Warum?
Stell Dir vor, Sira würde in einem Hunderudel leben. Dort gäbe es einen souveränen Führer. Sira hätte fest zugewiesene Aufgaben, die sie erfüllen kann und würde klar gezeigt bekommen, wo Regeln und Grenzen verlaufen.
Einige der Verhaltensweisen die Sira zeigt sind recht typisch für diese Rasse. Appenzeller, Entlebucher, Schweizer sind Fremden gegenüber generell oft misstrauisch. Das ist ja nicht immer schlecht, kann aber so wie bei Sira ins Extreme und Gegenteilige umschlagen. Du musst lernen mit ihr zu arbeiten und ein guter souveräner Chef zu sein, der sagt was geht und was nicht geht und nicht die Antworten beim Verhalten von Fremden zu suchen.
Habe ich einen Hund, der Fremde nicht mag, ist er an der Leine, wenn ich Fremden begegne. Ich habe entweder selbst oder mit Hilfe eines Hundetrainers gelernt meinen Hund zu beschützen und abzuschirmen vor allzu zudringlichen Zugriffen. Vor allem damit der Hund sieht, dass ER NICHTS zu regeln hat. Aber ich habe auch gelernt einzugreifen und zwar deutlich, wenn er sich falsch verhält.
Ich will nicht schwarz malen, aber ich würde einiges drauf verwetten, wenn Du nicht schnell arbeitest, hat Sira in spätestens vier Monaten den ersten Menschen ernsthaft verletzt. Aber die positive Seite... DU kannst es ändern.
- Dass sie zu Hause in DEINER Anwesenheit Menschen anknurrt, die Du reingelassen hast, geht gar nicht. Hier brauchts klare Regeln und z. B. eine Box oder einen Haken in der Wand und eine ruhige Ecke im Haus oder der Wohnung, wo sie geschützt ist, aber vor ihr geschützt wird. Hier wird trainiert, dass sie ruhig ist, wenn Gäste kommen. Jedes aggressive Verhalten wird klar unterbunden. - Wenn sie nicht angefasst werden möchte, würde ich den Menschen sagen, dass sie es erstmal lassen sollen. Ich würde später, wenn Euer Verhältnis gefestigter ist, Unbefangenheitstraining mit ihr machen und langsam aufbauen durch positive Arbeit, z. B. mit dem Clicker. - Der Grundgehorsam draußen muss verstärkt werden. Wenn Du Fuss sagst, heißt das Fuss und sie hat zu keinem hinzurennen und schon gar nicht zu knurren oder ähnliches. Das ist schon ziemlich unverschämt von einem Hund. Das sollte auch deutlich unterbunden werden bzw. ein Alternativverhalten über Gehorsam sollte antrainiert werden und dann jedes ruhige Verhalten belohnen. Das Nachsetzen ist typisch Treibhund. Dass sie manchmal etwas macht und manchmal gar nichts macht liegt wahrscheinlich daran, wie voll ihr persönliches "Kann ich noch ertragen"-Fass in dem Moment ist. - Du kannst nicht immer vermeiden Kinder zu treffen. Hab ich mir auch mal überlegt... leider hatte ich dann direkt vor meiner Haustür ein Inlineskateturnier, nebenan sind Nachbarn mit NEUN Kindern eingezogen, gegenüber wohnen die auch... da war ein Training angesagt... Duldung und Stressresitenz muss trainiert werden.. und Vertrauen zu Dir, wenn Du sagst es ist ok, ist es ok... dann darf natürlich auch in Deiner Anwesenheit nichts schlimmes passieren. - Du musst einfach verstehen, dass Du die "dummen Leute" nicht ändern kannst. Du kannst aber Deinen Umgang mit Sira und Siras Verhalten ändern...Denn die Ansicht, die sicherlich richtig ist, dass die Leute dumm sind, hilft Dir nicht wenn Sira erstmal gebissen hat. Es ist dann wurst, dass Du gewarnt hast, dass der Hund gewarnt hat... die letztendlich DUMME bist dann leider Du! und natürlichder Hund! - Dass sie keine Angst haben muss wird sie nur kapieren, wenn Du ihre Angst wahr und ernst nimmst. Wenn Du jemanden kennst, der z. B. Angst vor Spinnen hat, hilft es ihm nichts, wenn Du sagst: "Du muss kapieren, dass du keine Angst haben brauchst!" Du kannst sie ihm nur durch Dein Verständnis und Deinen guten Umgang nehmen. Das braucht auch Sira...
Ich würde Dir dringend empfehlen einen guten Hundetrainer ins Haus zu holen, der auf Angsthunde spezialisiert ist und die Zeit zu investieren (Angstrehabilitation ist IMMER langwierig) oder kauf Dir zumindest ein gutes Buch. M. Rütters Angst beim Hund ist ganz gut beschrieben.
Ich hoffe, Du fühlst Dich nicht persönlich angegriffen, denn das war nicht meine Absicht. Ich verstehe Deine Not, aber Du wirst viel Arbeit in Sira stecken müssen. Ist Sira kastriert oder hast Du vor sie zu kastrieren und falls ja, wann?
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von bellina » Di 21. Apr 2009 09:12
hallo jenni, toller beitrag, ich habe auch so ein exemplar zuhause; es ist jedoch viel viel besser geworden.
meine kromi-hündin war anfangs mit 12 wochen schrecklich, sie hat alles angebellt und angeknurrt, was ihr über den weg gelaufen ist, sie wollte sich ja noch nicht mal so recht von uns als familie anfassen lassen.
anfangs haben wir sie alle viel getragen, gestreichelt, auf den schoss genommen, klingt jetzt vielleicht blöd, aber wir haben ihr "zärtlichkeit" gelernt.........
dann bin ich mit ihr zu kinderspielplätzen hin, hab mich draussen hingestellt und sie beobachten lassen, hab ihr -wenn keine kinder unterwegs waren- auf spielplätzen die angst vor geräten genommen, indem ich vorsichtig und immer wieder gezeigt habe, dass da gar nix passiert, wenn man vorbeiläuft etc.
daheim hab ich ihr von anfang an gelernt, wenn besuch kommt, MUSS sie in ein körbchen gehen; dieses körbchen liebt sie heiss und innig und fühlt sich dort sehr sicher
unserem besuch haben wir VERBOTEN!!!!, den hund anzulangen.........., dies hat auch gut geklappt.
mittlerweile ist meine kromi-hündin 1 Jahr und 5 monate alt; ich übe aber noch immer täglich!!!! mit ihr, ganz weg wird ihre unsicherheit sicherlich NIE gehen.........
ich finde es ebenfalls ganz ganz wichtig, sich hier professionelle hilfe zu holen, ohne die wäre bei mir ganz bestimmt viel viel schlechter gelaufen!
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von Jenni » Di 21. Apr 2009 15:46
Hallo Bellina,
ich finde Deinen Beitrag echt wichtig, weil er zeigt, dass ein, zwei Mal mit einem solchen Hund arbeit ist, wie ein Schuss ins Ofenrohr. Mit einem unsicheren und ängstlich Hund arbeitet man, so wie Du, jeden Tag und immer wieder.
Natürlich wird es besser, aber weg geht es nunmal nicht, das ist halt ein Charakterzug, der nunmal so drin ist. Aber man kann schon sehr sehr viel tun. Und klar Regeln und Grenzen, die für den Hund auch ersichtlich sind, sind hier total wichtig, weil das eben Sicherheit gibt.
Finde ich gut, dass Du das geschrieben hast!
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von Eule » Di 21. Apr 2009 19:50
Hallo Heute war ein Hundetrainer bei uns und hat sich unsere Sira angeschaut wie sie sich so verhält. Also er meint, sie ist sehr unsicher und will mit ihrem gebelle und geknurre ihren Bau aber vor allem mich schützten. Sie sieht sich als Alphaweibchen und meint sie muss alles regeln für mich. Der hat mich sehr beruhigt wir würden das auf jeden Fall hinkriegen schließlich ist sie ja erst 5 Monate alt. Da ist mir wirklich ein Stein vom Herzen gefallen. Ich werd euch auf dem laufenden halten. Gruß Martina 
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von bellina » Di 21. Apr 2009 20:03
naja martina, hoffe, du hast da einen guten trainer bei dir daheim gehabt..........
bei mir ist es so: also, als alpha-weibchen sieht sich alaska ganz bestimmt nicht!!!!!!
viel glück mit deiner sira...............
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von Akira » Mi 22. Apr 2009 10:02
Ja ich glaube , da kann ich auch was zu sagen. Es ist wirklich so . Telefonierst Du mit einem Kromihalter das erste mal , und fragst nach dem Hund. Lautet der erste Satz Er/Sie ist ja total lieb Aber: an der Leine ist er sehr frech und zu Fremden sehr zurückhaltend.....usw .Das hörst Du zu 85 % . Das Ist kein Witz ich könnte glatt eine Statistik daraus machen. Also so ansprechend diese Hunde auch immer aussehen , so Zeitintensiev ist ihre Erziehung.  Will damit nur sagen . Nirgendwo wird mehr gelogen als in der Rassebeschreibung dieser Hunde . Oder wie kürzlich mal jemand ganz charmand formulierte diese Rassebeschreibung ist schon etwas überholt. Ich würde mich jederzeit wieder für diesen Hund entscheiden , aber empfehlen kann ich ihn sicher nicht jedem . Liebevolle Konsequenz , Bücher lesen, Huschu und Kompetente Trainer machen selbst aus einem sehr eigenen Hund einen tollen Begleiter. Jenni erinnerst Du Dich noch an Tipp mit der Joggingleine, beim Jogging? Wenn ich Akira da dran mache ,läuft die im gleichen Tempo wie ne 1.  Als ob sie Scheuklappen auf hätte. Bei potenziellen ich mag dich nicht Hunden , bekomme ich sie erstaunlich gut abgelenk. Sie läuft dann sehr ruhig und gelassen . Selbst wenn ich sie zwischen drin abmache damit sie ihr Geschäft verrichten kann . Läuft sie neben mir her als ob ne Leine dran wäre. Hatte ich schon erwähnt das Akira der tollste Hund der Welt ist ?  Wenn nicht wollt das grad noch mal erwähnen LG Akira (die grade ihre Akku´s wieder aufläd ) und Heidi
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