Kritische Frage

Re: Kritische Frage

Beitragvon Jenni » Sa 6. Jun 2009 18:01

Hallo Ihr,

das ist ein echt schwieriges Thema.

Und Mohses, klar hast Du Recht. Es bleibt ein schahler Beigeschmack! Auch bei mir. Aber ich kann Dir versichern, wenn ich zum Schluss nicht der Meinung gewesen wäre, dass die Frau die Kurve kriegt, hätte ich getan, was ich dem AA angekündigt hab, und sie wäre durch die Prüfung gefallen.

Einen Gegenartikel zu bringen, wäre sicher ein Lösung, aber wer soll den schreiben? Es ist ja nicht so, dass die HAZ schon alle Infos hatte. Sie hat trotzdem nur den Teil gebracht, der am reißerischsten war! Und man kann nicht mal sagen, dass man das nicht will, weil ich es ja tatsächlich gesagt habe, aber eben in einem etwas anderem Zusammenhang.

Natürlich - ich glaube Ginger hats geschrieben - bin ich Anfeindungen ausgesetzt. Ich bekomme böse, wenn auch z. T. nicht ernstzunehmende Mails - wahrscheinlich aus dem Umfeld der Halterin. Ich bekomme Anrufe von Tierschützern und ähnliches... aber das kann ich auch verstehen. Viele lesen gar nicht richtig. Einige die richtig lesen haben sich jetzt hier angemeldet und das finde ich wirklich gut, Vorstellung hin oder her. So kann ich wenigstens ein BISSCHEN Klarheit schaffen.

Und dennoch bin auch ich der Meinung, dass ich als Ausbilderin alles getan habe, was in meiner Macht stand. Die anderen Azubis beweisen, dass meine Ausbildung nicht sooo schlecht gewesen sein kann, weil sie alle bereits erfolgreich arbeiten und einen guten Ruf haben, alle führen ihre Hunde verantwortungsvoll. Sabse, die hier auch angemeldet ist, kennt Ihr ja bereits. Sie hat zwei Am. Bulls und sich immer dann, wenn sich ein mögliches Problem aufgetan hat an mich gewendet und wir haben gearbeitet. Und die beiden sind super!! - Sabses Hundis - Es geht mir nicht um die Rasse oder um sowas. Ich möchte das grade auch nochmal Podencofreund gegenüber betonen... Du kannst Sabse gerne anmailen und fragen ob sie mit zwei Americanischen Bulldoggen jemals anfeindungen von mir ausgesetzt war. Aber ich kann eben niemanden zwingen Fehlverhalten seines Hundes zu sehen und entsprechen präventiv zu arbeiten. Und die Organe, die das könnten, warten einfach lieber, bis was passiert. Präventiv wird in Deutschland nun mal nicht eingegriffen!
Meinem Fahrschullehrer hat auch keiner einen Vorwurf gemacht, als ich zwei Monate nach bestandener Prüfung mit einem schrottreifen Auto einen Unfall gebaut habe - was übrigens nichts mit dem Zustand des Wagens zu tun hatte, sondern mit meiner Unachtsamkeit.
Wisst Ihr!!

Und ansonsten bin ich froh, dass ich mit meiner Meinung über Leben lassen oder nicht, nicht so ganz alleine da stehe. So sah es nämlich bis eben grade aus!
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Re: Kritische Frage

Beitragvon Jenni » Sa 6. Jun 2009 18:07

Hallo Elo,

ich sehe vieles genauso, wie Du schreibst!

Und ich sehe es genauso, dass die allermeisten Hunde ein Produkt ihrer Erziehung und des Halters sind. Das sehe ich jeden Tag. Und was das für ein Hund ist, ist dabei völlig egal. Ein kleiner Grauer kann genauso zubeißen, wie ein großer Schwarzer... Aber der Halter kann nicht alles beeinflussen. Leider nicht. Denn immerhin sind noch mindestens 30% genetisch fixiert im Verhalten.

Womit Du definitiv Recht hast, ist das ein Halter dafür verantwortlich ist, seine Hunde IMMER abzusichern, wenn er weiß, sie sind nicht ohne.

Aber sei mal ehrlich! Gelingt Dir das immer zu 100%??? Mir nicht und ich bin schon sehr vorsichtig und habe definitiv keine Hunde die auffällig, aggressives Verhalten zeigen! Niemand kann das. Wer das behauptet ist definitiv nicht selbstreflektiert.
Und selbst wenn jemand tatsächlich das unmögliche schaffen würde und seine Hunde 100% sicher hält... wie soll er all die Menschen "sichern" die in seiner Umwelt auftauchen? Du kannst nicht alle Situationen vorhersehen.

Was, wenn das nochmal passiert!? Ich glaube nicht, dass sie irgendeiner findet, der dafür die Verantwortung tragen möchte. Und grade die Menschen, die jetzt so laut dafür plädieren, dass die Hunde noch eine 2. Chance bekommen sind auch die, die sich oft am wenigsten damit auskennen und sich der Gefahr nicht bewußt sind! Damit sind sie nicht anders, als die Halterin, oder doch?
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Re: Kritische Frage

Beitragvon Mellie » Sa 6. Jun 2009 18:52

Jenni hat geschrieben:Und dennoch bin auch ich der Meinung, dass ich als Ausbilderin alles getan habe, was in meiner Macht stand. Die anderen Azubis beweisen, dass meine Ausbildung nicht sooo schlecht gewesen sein kann, weil sie alle bereits erfolgreich arbeiten und einen guten Ruf haben, alle führen ihre Hunde verantwortungsvoll.


Liebe Jenni!

Nirgendwo habe ich die Garantie dafür, dass Menschen in ihren Fachbereichen auch genau dort richtig aufgehoben sind.

Das kann mir weder die Fachkraft noch deren Ausbilder/Schule/Universität garantieren.

Woher weiß ich, dass die Lehrer unserer Schule genau die richtigen für unsere Kinder sind?
Wer sagt mir, dass der Hausarzt wirklich die richtige Medizin verschreibt?
Hat der Automechaniker wirklich mein Auto zu 100% repariert?
Geb ich als Mama wirklich mein Bestes in der Erziehung und dem Zusammenleben mit meinen Kindern?


In allen Lebensbereichen bin ich auf Hilfe durch anderer Leute Wissen angewiesen.
Würde ich jetzt alles hinterfragen, ob ich WIRKLICH ZU 100% DAS BESTE BEKOMME, müsste ich irgendwann mit dem Kopf gegen die Wand rennen, weil ich vor lauter Mißtrauen nicht mehr wüsste, was richtig und was falsch ist.

Lehrer sind nicht immer gute Pädagogen, Ärzten fehlt oft zwischenmenschliches Feingefühl - tja, und nicht jeder Hundetrainer ist für seinen Job prädistiniert.

Wer sagt mir, dass unsere Leah nicht eines Tages eines meiner Kinder anfällt, weil irdendeine dumme Situation den Hund dazu veranlasst hat?
Und wer ist dann Schuld?
Meine HuSchu, die mich wohl nicht richtig bei der Erziehung meines Hundes unterstützt hat?
Ich, die in der Situation nicht aufgepasst/richtig reagiert hat?
Mein Nachbar, der just in dem Moment einen Pfurz hat fahren lassen und das meinem Hund nicht gefallen hat?

Ich finde es nicht richtig, dass hier versucht wird, über die Canesterra-HuSchu einen BuhMann für eine Zeitungsstory zu suchen und vielleicht auch zu finden.
Es werden immer wieder unvorhergesene Dinge auf der Welt passieren.
Da gehören auch Beißunfälle mit mehr oder weniger schrecklichen Folgen dazu.

Letztendlich - ich wiederhole mich - sind Menschen die Verursacher und Mensche haben den Daumen drauf, was mit den Hunden passiert.

Ich distanziere mich hier absolut von dem Versuch, aus dieser Geschichte eine Sensations-Story für eine Dorfzeitung zu machen.

Und solange ich tippen kann werde ich den Teufel tun und in Internet-Foren jemanden siezen. Ätschbätsch.

Ein schönes Restwochenende wünsche ich euch und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Frau Mellie und die Riesenbande. :)
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Re: Kritische Frage

Beitragvon Jenni » Sa 6. Jun 2009 20:28

ACH MELLIE,

ich kenn Dich nicht, aber ich hab Dich lieb!!

YOU MADE MY DAY!!

Vielen Dank!!
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Re: Kritische Frage

Beitragvon Mellie » Sa 6. Jun 2009 21:03

:oops:

Es ist nicht einfach, das, was ich schreibe, auch mit genau den Worten zu verstehen, die ich meine, aber wenn du das gekonnt hast, dann freut mich das sehr.

In diesem Sinne....

gute Nacht, John-Boy.
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Re: Kritische Frage

Beitragvon bellina » So 7. Jun 2009 07:45

wenn ich weiss, dass ich solche hunde bei mir im haus halte, dann kann ich die niemals!!!!! ohne leine laufen lassen; :| :| :|

leider bin auch ich der auffassung, dass hier nichts anderes übrigbleibt, um schlimmeres zu verhindern, als die hunde einzuschläfern. leider.......................... :( :( :( :(

und mit hu-trainern und hu-schulen hab ich auch schon so diverse erfahrungen gesammelt. :roll: :roll:

ich für meine begriffe bin bei einer hu-trainerin "hängengeblieben", die nach animal-learn unterrichtet, ich komm gut damit klar, obwohl ich auch meine baustellen habe!!!!! :mrgreen:
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Re: Kritische Frage

Beitragvon Jenni » So 7. Jun 2009 22:03

Was ich übrigens noch mal erwähnen wollte, weil ich das grade in einer Mail an mich hatte. Ich habe erst mit den Zeitungsberichten der letzten paar Monate erfahren, dass die Halterin Vorstrafen hatte!
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Re: Kritische Frage

Beitragvon Whoopsy » So 7. Jun 2009 22:28

Jenni hat geschrieben:Was ich übrigens noch mal erwähnen wollte, weil ich das grade in einer Mail an mich hatte. Ich habe erst mit den Zeitungsberichten der letzten paar Monate erfahren, dass die Halterin Vorstrafen hatte!


Und mal abgesehen davon.. ich weiss leider selber nur zu gut, wie Zeitungsleute einem das Wort im Mund rumdrehen. Von daher.. bin ich um so wachsamer was ich in der Öffentlichkeit sage. Ist leider so!

Und was ich mir heute auch überlegt habe (das Thema lässt mich einfach nicht los). Warum gibt es "Hundetrainer-Prüfungen"? Wenn es eh keinen Standard bzw. keine Richtlinien gibt? Könnte man nicht einfach eine Art Schulung machen ohne Abschluss? Einfach als Zugewinn für einen selber? Ich lerne gern dazu aber ich brauch dafür keine Absolution! Warum brauch man in Deutschland immer einen Sanktus? Echt ein konfuses Thema! Und ehrlich gesagt, ich möchte nicht in Deiner Haut stecken, weil ich käme mit soviel öffentlichem Druck nicht zurecht. Von daher... passen meine Hunde ganz gut zu mir :twisted:

Liebe Grüssle und nix für ungut Jenni! Du machst schon Dein Ding.
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Re: Kritische Frage

Beitragvon Jenni » So 7. Jun 2009 22:33

Tja, warum so viele das machen, weiß ich nicht. Kann nur sagen, warum ich meine Prüfung gemacht habe bzw. habe ich das ja schon erklärt, weil ich gerne ein fundiertes Wissen haben wollte. Einfach Hundetrainer nennen wollte ich einfach nicht.

Und deshalb machen das so viele!

Du brauchst vielleicht keine Absolution, aber viele tun das! Und der Beruf der Kosmetikerin war auch jahrelang nicht anerkannt. Ich persönlich wäre trotzdem immer zu einer gegangen, die irgendeine Ausbildung bei einem Institut gemacht hat... habe nur eine Haut und die meisten Menschen eben einen Hund, den sie sehr lieben und dann gehen sie eben zu jemandem, der ausgebildet ist.
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Re: Kritische Frage

Beitragvon Whoopsy » So 7. Jun 2009 22:41

Jenni hat geschrieben:Du brauchst vielleicht keine Absolution, aber viele tun das! Und der Beruf der Kosmetikerin war auch jahrelang nicht anerkannt. Ich persönlich wäre trotzdem immer zu einer gegangen, die irgendeine Ausbildung bei einem Institut gemacht hat...


Ja das stimmt! Aber ich würde nicht zu einer gehen, die irgendeine Ausbildung gemacht hat (da gibt es viele..) sondern der ich VERTRAUE UND Ergebnisse gesehen hab (ich hab Permanentmakeup :twisted: )! Und so halt ich das bei Ärzten, Hundetrainern, Sportrainern etc. genauso. Es muss jeder für sich selber entscheiden. Und.. ich bin in einer HuSchu, die öffentlich angeprangert wird. Weil er einfach mit unkonventionellen Mitteln arbeitet und (dazu) noch Erfolg hat. Mir ist es wichtig, dass es meinen Hunden gut geht. Ich kann da zurückstecken (wobei ich in dem speziellen Fall kein Problem hab) Nur leider sehen viele nicht über den Tellerrand!

LG Marion
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