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von tamoti » Fr 31. Jul 2009 07:32
Hallo liebe Hundefreunde
Sitze in einem Tränenmeer wegen meinem Hund Meicky (9Jahre alt, Mischung aus Golden Retriever und Cavallier King Charles Spaniel). Am 1. Mai wurde bei ihm eine sehr komplizierte und schwierig einzustellende Diabetes diagnostiziert. Meicky wäre damals beinahe gestorben, so krank war er. Wir haben das Glück, dass wir nochmals vier Monate mit ihm bis heute erleben durften, dennoch nie ganz sicher, wie wohl es ihm wirklich ist (immer wieder zittern und zwischendurch hinken, sehr viel hächeln, was ziemlich stressig für ihn wirkte und immer noch enormer Durst, der sich nie wirklich regulierte, damit verbunden auch, dass er seine Blase nicht mehr immer kontrollieren konnte bzw. oft in der Wohnung sein Geschäft verrichtet hat). Nun ist er seit gestern komplett erblindet. Sicherlich gab es in den Vortagen schon Anzeichen einer Verschlechterung des Sehvermögens, aber seit gestern kann er sich kaum noch orientieren. Er läuft gegen Gartenzäune und erschrickt im Wald ab jedem Blatt, das in den Weg ragt. Er findet nicht einmal mehr ohne meine Hilfe sein Plätzchem vor dem Haus, wo er jeweils 2-3 im Tag nebst den Spaziergangen Wasserlassen konnte. Dazu kommt, dass wir im Herbst umziehen und für ihn dann wieder eine Neuorientierung beginnen müsste. Ich denke, das wäre für ihn sehr schwer.
Wie würdet Ihr entscheiden? Erlösen durch Einschläfern oder ist das noch ein Leben mit Qualität? Ich habe heute um 15h den TA-Termin und quäle mich mit der Entscheidung, obwohl ich den Termin eigentlich fürs Einschläfern abgemacht habe. Bin froh um weitere Meinungen.
Herzliches Dankeschön
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tamoti
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von Tosama » Fr 31. Jul 2009 08:01
Ohje, das tut mir echt leid fuer euch, und ist eine verdammt schwere Entscheidung.
Wenn ich jetzt mal bei Diabetes beim Menschen ausgehe, wird man nicht von heute auf morgen blind, sondern dies ist Prozess der da stattfindet... somit konnte sich euer Meicky langsam dran gewoehnen erst mal nur weniger und dann halt immer schlechter zu sehen, nu gar nichts mehr zu sehen ist natuerlich noch mal ein Schritt. Wobei ich mir sicher bin, das er sich in gewohnter Umgebung wahrscheinlich lernen wuerde sich zu orientieren, was ihm in einer neuen Umgebung wahrscheinlich schwieriger fallen wird, aber dennoch nicht unmoeglich ist. Die Diabetes schaetze ich mal wird er schon wesentlich laenger haben als erst seit Mai... Die Frage die ich mir stelle ist, wie sieht es mit seinen anderen Organen aus? Niere und Herz z.B. sind diese auch schon vom Zucker in Mitleidenschaft gezogen oder sind diese noch ohne Befund? Wenn noch andere Organe in Mitleidenschaft gezogen sind wuerde ich wohl eher dazu tendieren ihn von seinen Qualen, denn die wird er mit Sicherheit dann haben, zu erloesen.
Ist aber alles andere noch OK, denke ich wuerde ich ihn wohl mit viel Geduld und Liebe an die neue Wohnung gewoehnen.
Es ist keine leichte Entscheidung und wuerde den TA um ein ausfuehrliches Beratungsgespraech bitten.
lg Tosa
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von tamoti » Fr 31. Jul 2009 08:11
vielen lieben dank für deine antwort. wir wissen wirklich nicht, wie es um die anderen organe bestellt ist. lediglich sein enormer durst (der hätte sich mit dem insulin einpendeln müssen) kann ein hinweis sein, dass auch die niere in mitleidenschaft gezogen ist. meine nachbarin, die auf energie-basis arbeitet, hat auch gesagt, dass die niere nur noch mit 20% angebe. ich bin froh, heute beim ta zeit zu haben, um ihn auch nochmals zu untersuchen. es ist sehr schwierig, auch noch für meine drei kinder stark zu sein, wenn ich am liebsten die ganze zeit nur heulen möchte. meine 7-jährige tochter hat mir schon vor einem monat gesagt: "mami, meicky geht es nicht mehr gut, wir müssen ihm tschüss sagen." deswegen habe ich grossen respekt davor, meinen inneren kampf die kinder spüren zu lassen. wenn ich ja nicht hinter einer entscheidung stehen kann, wie sollen sie dann damit umgehen. mein mami wäre sogar bereit, einen teil der augenoperation zu übernehmen. meine ganze verwandtschaft hängt so sehr an diesem einzigartigen hund. aber schlussendlich wäre er nach bezahlen der knapp 2000 franken noch immer krank. seit gestern liegt er fast ausschliesslich und scheint nicht mehr so gestresst. er hächelt nicht mehr so viel. aber er hat begonnen, sich mit den hinterpfoten die brust so zu kratzen, dass sein weisses fell dort sich schon leicht rot gefärbt hat. ich möchte einfach nur die richtige entscheidung für meinen hund. es soll ihm gut gehen.
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von Akira » Fr 31. Jul 2009 08:56
Ist sicher eine sehr schwierige Entscheidung. Würde auf jeden Fall , erst mal gucken ob er mit der Diabetes eingestellt werden kann. Und ob alle anderen Organe noch ok sind. Sollte das der Fall sein. Könnt ihr alle zusammen , dem Hund helfen sich mit der Blindheit zu recht zu finden. Und so lange er keine Schmerzen hat , würde ich abwarten. Unsere Huschu -Trainerin hat auch einen blinden Hund und der kommt prima zurecht. Bei Spaziergängen haben alle ein Auge auf Kasper. Der kommt auch sehr gut damit zu recht. Arbeitet halt intensiver mit der Nase, und hört wesentlich besser als alle anderen Hunde ,trotz seines hohen Alters. 
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von Gudrun » Fr 31. Jul 2009 09:16
Hallo Ihr,
für das Einschläfern möchte ich mich erst dann entscheiden, wenn es dem Hund wirklich schlecht geht, er starke Schmerzen hat und/oder ich keine Möglichkeit mehr habe, ihn aufzumuntern, abzulenken und ihm frohe Stunden zu organisieren. So, wie es hier beschrieben steht, würde ich auf die Empfehlung meiner Tierärzte hören und wahrscheinlich auch den letzten Termin vereinbaren und wahrnehmen. Es tut mir so leid!
Mitfühlende Grüße
Gudrun
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von Lennox » Fr 31. Jul 2009 10:11
Hallo,
so schwer es auch fallen mag, Du solltest im Sinne von Meicky handeln und ihn von den Qualen erlösen.
Der Zustand und die Erkrankungen lassen wenig auf eine gute Prognose hoffen. Die Nierenerkrankung ist eine Folge von Diabetes und die Aussage Deiner Nachbarin hört sich für mich realistisch an.
Bei den Tieren haben wir, dem Himmel sei Dank, die Möglichkeit einen Leidensweg zu beenden.
Und ich denke, jeder Tag ist eine Verlängerung seines Leidens und nicht seines Lebens.
Ich möchte jetzt überhaupt nicht mit Dir tauschen müssen.
Auch von mir Grüße voller Mitgefühl.
Chrissi
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von tamoti » Fr 31. Jul 2009 12:23
hallo ihr lieben
vielen herzlichen dank für euer mitgefühl und die lieben worte. ich war heute mit meicky im wald und wollte den spaziergang so richtig geniessen. es war aber ein absolutes trauerspiel und nicht zum zusehen. mit viel viel zeit und geduld würde er sich wahrscheinlich mit seiner blindheit arrangieren können, doch er ist ja auch sonst recht krank. ich werde ihn heute beim ta nochmals untersuchen lassen und dann definitiv entscheiden. es ist einfacher, die entscheidung immer wieder aufzuschieben, aber andererseits schmerzt es auch, ihn so zu erleben und die unsicherheit rüttelt auch recht in mir. ich gebe mich bzw. meicky vertrauensvoll in die hände des ta. sie ist auch eine kollegin von mir und wird mich sicher gut beraten.
nochmals vielen lieben dank und herzliche grüsse tamoti
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von Nanne » Fr 31. Jul 2009 12:36
Hallo Tamoti, ich wünsche Euch viel Kraft, daß Ihr die richtige Entscheidung treffen könnt! Es ist nicht einfach, aber wenn er nur noch Schmerzen hat, sollte man den Armen erlösen. Wenn das nur die Umstellung ist und Ihr es mit Medikamenten helfen könnt ist das natürlich schön.
Viel, viel Kraft und Stärke wünsche ich Euch!
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von Schlendriane » Fr 31. Jul 2009 13:17
Ich wäre wie Du sehr hin und her gerissen. Die Entscheidung kan einem leider keiner abnehmen.
Es tut mir sehr leid für euch, dennoch scheint es mir, als wäre ein Abschied für den Hund vielleicht die bessere Lösung.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft wie auch immer Du Dich entscheidest!
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von tamoti » Sa 1. Aug 2009 09:59
hallo
tieftraurig wende ich mich nochmals an euch und möchte mich für eure unterstützung bedanken. wir haben gestern nachmittag von unserem meicky abschied genommen. nach besprechung mit der ta war dies für uns der beste weg. meicky hatte eine schwere diabetes, die kaum einstellbar war. dewegen wäre eine augen-op nur eine kurzfristige lösung gewesen, weitere leiden wären gefolgt. auch war ihm trotz insulin-zugabe nie ganz wohl. eine bessere einstellung wäre bei seinem atypischen krankheitsverlauf auch nicht möglich gewesen. die ta hat sich sehr viel zeit für uns genommen und dies ganz toll auch mit den kindern gemacht. unsere grossen beiden wollten meicky auf seinem letzten weg begleiten. es war für uns alle sehr schwer, aber wir wollten bei unserem meicky sein. wir werden ihn nun einäschern und dann nach dem umzug im neuen garten begraben und ein bäumchen drüber pflanzen: ein meicky-bäumchen.
ich wünsche euch allen noch viel freude mit euren vierbeinigen freunden und viele schöne erlebnisse. meicky wird immer in unserem herzen weiterleben. das loch, welches er in unserer familie hinterlässt, wird durch nichts gefüllt werden können.
liebe grüsse tamoti
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