Labrador, díe große Rasse

Labrador, díe große Rasse

Beitragvon lilalina85 » Mo 10. Aug 2009 15:07

hi, bin neu hier.
möchte mir gerne nächstes jahr 2 labrador welpen holen. hat wer n paar tipps und tricks? hab 21 jahre hunde erfahrung aber labrador sind ja nicht ganz so einfach. sie stehen angeblich leicht im futter. dafür sind sie aber lernfähiger als ander hunde. jetzt wollt ich einfach mal so fragen wie es euch so ergangen is und so. danke schonmal im voraus
lg linda
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Re: Labrador, díe große Rasse

Beitragvon Claudi93 » Mo 10. Aug 2009 15:17

Hallo :)
Hab zwar keinen Labrador und auch keine Erfahrung mit ihnen, aber ich wollte dich generell wegen Hunden mal was fragen.
Glaubst du, dass du das mit 2 Welpen auf einmal hinbekommst?
Ich meine, sie brauchen beide die gleiche Erziehung und das wird nicht einfach.
Ich hab selbst nur einen Hund, aber auch von Welpen an.
Mit ihm hab ich nen Glücksgriff gemacht, er war und ist sehr lernfähig und konnte alles sehr schnell.
Aber jeder Hund ist eben anders. Und ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, 2 kleine Lumpis auf einmal zu erziehen. :)

Soll keine Kritik sein, ich frag nur.

Lg,
Claudia
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Re: Labrador, díe große Rasse

Beitragvon Lennox » Mo 10. Aug 2009 20:00

Hallo Linda,

zunächst einmal herzlich Willkommen :P

Warum sollen es denn gleich zwei sein? Besonderen Grund?

Grüßchen, Chrissi
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Re: Labrador, díe große Rasse

Beitragvon Gudrun » Mo 10. Aug 2009 20:12

Hallo auch,

zunächst einmal würde ich davon abraten, 2 Welpen parallel zu erziehen. Das habe ich mir einmal zugemutet mit meinen jetzt fast 10-jährigen Hündinnen Anjin und Arabelle. Es hat zwar irgendwann alles irgendwie geklappt, aber es war sehr viel anstrengender, als das Erziehen nach einander.

Meiner Erfahrung nach sind viele Labbys relativ dämliche Hunde im Vergleich zu meinen wirklich lernfähigen Collies oder den besonders intelligenten Pudeln. Bei Labbys hab ich schon einiges beobachten und z. T. korrigieren dürfen. Wie kommst Du darauf, dass ausgerechnet der Labrador besonders lernfähig sei?

Neugierige Grüße

Gudrun
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Re: Labrador, díe große Rasse

Beitragvon Belosheltie » Mo 10. Aug 2009 21:06

Ui, dämlich ist aber ein hartes Wort, und ich würde mich da auch nicht anschließen wollen bei diesem Urteil.

Labradore sind wohl mit etwas weniger "Will to please" gesegnet als ein Collie oder Pudel, und sie sind deutlich weniger sensibel als Collies, aber das mit dämlich gleichzusetzen halte ich für etwas "rassistisch".

Labradore sind im allgemeinen recht distanzlose Hunde, die gerne mal als "Labinatoren" bezeichnet werden, da sie buchstäblich ihre Umgebung in Grund und Boden *freuen* können. Sie rumpeln alles über den Haufen, was nicht labradorsicher ist. Nicht alle! Aber viele! Damit sie respektvolle und höfliche Hunde werden, gehört einiges an Konsequenz und freundlicher Erziehung dazu.

Labradore sind im Allgemeinen auch sehr intelligente Hunde, die es gut verstehen die Inkonsequenzen und Unachtsamkeit ihrer Besitzer schamlos zu ihrem eigenen Vorteil auszunutzen. Hier ist es ratsam frühzeitig dem Hund beizubringen, dass er am besten auch genau das möchte, was sein Mensch möchte - der Clicker ist ein spitzen Hilfsmittel dafür.

Intelligenz, eine gehörige Portion Opportunismus, viel körperliche Kraft und ein kräftiger Bewegungsdrang machen den Labrador zu einer Herausforderung an seinen Halter - wenn man nicht gerade einen dieser schlecht erzogenen, fett gefütterten Menschen- und Hundeschrecklabradore ranziehen will, der kleine Hunde in seinem Spielwahn platt macht, Kinder umrennt weil es ihm egal ist, dass die nicht so standfest sind und an jeder Ecke Essen klaut, wo Menschen gerade nicht aufpassen.

Und aus diesem Grund, und weil es allgemein nicht sehr ratsam ist, 2 Welpen gleichzeitig aufzuziehen, würde ich dir raten, dir erstmal einen Hund zu kaufen. Und dann, wenn der andere mit rund 3 Jahren endlich erwachsen und weitestgehend gefestigt ist, einen 2. Hund.

Bitte achte auch bei der Wahl des Züchters sehr auf eine gesunde Linie, spare nicht am Kaufpreis, denn das wäre am falschen Ende gespart. Labradore leiden häufig unter HD oder ED, was ihre Lebensqualität unter Umständen schon recht früh einschränken kann. Auch kommen bei Labradoren erbliche Augenkrankheiten vor, hier mehr dazu:
http://www.labrador-niederheide.de/?page=872
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Re: Labrador, díe große Rasse

Beitragvon Gudrun » Mo 10. Aug 2009 22:24

Hallo nochmal,

man kann bei einer so schwer gebauten Hunderasse nicht erwarten, dass irgendein Züchter es noch hinkriegt, diese Tiere ohne Gelenkprobleme zu züchten.

"Will to please" ist kein Kriterium für Intelligenz. Intelligenz hat mehr zu tun mit Ideen, sich in einer bestimmten Situation am besten zurechtzufinden. In Intelligenztests schneiden Border Collies und Pudel am besten ab. Labbys sind da immer viel weiter hinten, wie auch Deutsche Schäferhunde.

VG Gudrun
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Re: Labrador, díe große Rasse

Beitragvon Belosheltie » Mo 10. Aug 2009 22:32

Doch, das kann man erwarten. Es gibt ja auch Deutsche Doggen ohne HD und/oder ED. Und genauso gibt es viele Labradore die HD/ED frei sind. Wie du auf die Idee kommst, sowas sei nicht möglich, möchte ich lieber nicht wissen.

Ja, Pudel und Border Collies sind in den Tests die, die am besten abschneiden. Wie ein Hund an Probleme rangeht hat viel damit zu tun, wofür er gezüchtet wurde, und damit wie er aufgewachsen ist. Manche Rassen agieren eher selbst und werden kreativ, während andere sich am Menschen orientieren möchten und auf Zeichen von ihm warten. Ist das nun dumm? Oder ist das einfach "anders" im Rangehen an Probleme? Ist ein Kind dumm, weil es das 1x1 nicht lernen kann, dafür aber muskalisches Genie beweist?
"Dumm und intelligent" sind menschgemachte Kriterien. Mein Freund hat einen Hauptschulabschluss hingelegt der ziemlich mies ist - ich habe ein nettes Abitur zustande gebracht. Ich halte ihn im Vergleich nicht für dumm, nur weil er "im Test" anders abgeschnitten hat.

Ich finde den Ausdruck dämlich viel zu heftig, denn diese Hunde sind alles andere als dumm, dafür kenne ich persönlich zu viele sehr sehr pfiffige Labradore.
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Re: Labrador, díe große Rasse

Beitragvon Gudrun » Mo 10. Aug 2009 23:22

Hallo nochmal,

auch ein HD- und ED-freier Hund kann woanders Skelettprobleme entwickeln, wenn er ständig mit Übergewicht herumlaufen muss und nichts anderes ist die Überbreit-Züchtung bestimmter Rassen. Dazu wird häufig noch ein Zuviel auf den Rippen angefüttert, so dass der Hund garantiert keine hohe Lebenserwartung hat.

Ich begann meine letzten Ausführungen mit "Meiner Erfahrung nach... ", weil es eben meiner Erfahrung nach so ist. Außerdem schrieb ich nicht "dumm", sondern "dämlich", was, wie geschrieben, meiner Erfahrung entspricht und durchaus nicht böse gemeint ist.

Eine Blindenführhund-Ausbilderin erklärte mir mal, warum sie trotz gewisser Lernschwierigkeiten beim Labrador gerade diese Hunderasse gerne nimmt. Das ist, weil sie sich später eben kaum Handlungsalternativen ausdenken und zuverlässig bei dem bleiben, was sie gelernt haben.

"Lernfreudig" ist das eben nicht.

VG Gudrun
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Re: Labrador, díe große Rasse

Beitragvon Belosheltie » Di 11. Aug 2009 00:42

Dann kenne ich eine Menge "untypischer" Labradore und keinen einzigen von der Sorte wie du ihn gerade nach deiner Erfahrung beschreibst.
Über die Skelettgeschichte möchte ich mich nicht streiten, bleib bei deiner Meinung, ich bleibe dabei, dass die Auswahl einer gesunden Linie bei einem guten Züchter sehr wichtig ist. Dass massives Übergewicht durch 15cm Rettungsringe am ganzen Körper nicht gesund sind, weder für die Gelenke noch für irgendeines der Organe, ist wohl außer Frage.
Ansonsten hat man beim Labrador ja durchaus noch die Wahl zwischen "Arbeits-" und "Showlinie". Meint: Kaufe ich einen klobigen rottweilerschädeligen-Otterplattenschwanz-schwingenden-Schwergewichtslabrador, oder kaufe ich einen schlanken dabei kräftigen, nach Hund aussehenden "richtigen" Labrador. Wobei die armen Halter von "richtigen" Labradoren ja oft genug zu hören bekommen, dass das ein Mischling sein muss, nur weil er mit seinem Kopf durch den Türrahmen passt, ohne ihn dafür schräg legen zu müssen :mrgreen:
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Re: Labrador, díe große Rasse

Beitragvon Mellie » Di 11. Aug 2009 06:05

Dieser Fred hier interessiert mich nicht besonders, aber ich musst doch HIERBEI sehr sehr laut lachen:

Gudrun hat geschrieben: sind viele Labbys relativ dämliche Hunde im Vergleich zu meinen wirklich lernfähigen Collies



Gudrun, du bist echt klasse!
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