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von Gudrun » Fr 25. Sep 2009 17:54
Hallo Jutta,
der Vergleich Schusswaffe - Hund ist nicht fair, weil Hunde ja im Normalfall unglaublich viel Gutes tun. Sie helfen Behinderten, suchen Vermisste, spüren Tretminen auf, trösten Menschen, vermeiden Übergewicht und Herzinfarkte...
und Schusswaffen?
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von Shiba-Rudel » Fr 25. Sep 2009 19:31
Gudrun hat geschrieben:Hallo Jutta,
der Vergleich Schusswaffe - Hund ist nicht fair, weil Hunde ja im Normalfall unglaublich viel Gutes tun. Sie helfen Behinderten, suchen Vermisste, spüren Tretminen auf, trösten Menschen, vermeiden Übergewicht und Herzinfarkte...
und Schusswaffen?
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natürlich hinkt dieser vergleich aber es war einfach mal ein vergleich aus einer anderen sichtweise. auch ein hund, in den verkehrten händen, kann eine waffe sein. oder es kann zu einer verletzung durch den hund kommen bei unsachgemäßer haltung und umgang, mal jetzt in einfache worte gefasst wie man es bei waffen sagen würde. ich bin wie gesagt auch ein gegner von schusswaffen und würde im haus nie welche akzeptieren können. aber nur weil ich so denke, muss es nicht richtig sein. es kommt eben auch immer auf den umgang damit an.
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von Gudrun » Fr 25. Sep 2009 19:35
Hallo Elo und Jutta,
ich möchte an 2 Stellen widersprechen:
"hunde sind eine auch eine waffe.." - Nein! Sind sie in den meisten Fällen nicht. Als "Waffe" könnte man einen scharf gemachten und aufgehetzten Hund bezeichnen. Die meisten Beiß-Unfälle verursachen aber nicht scharf gemachte Hunde, (die es überhaupt nicht mehr geben sollte!), sondern schlecht sozialisierte. Das sind Hunde, die einfach nicht gelernt haben, dass Kinder keine Beute sind. Das sind Hunde, die "nur" ihr Revier verteidigen wollen. Hunde, die ihren wölfischen Instinkten folgen, weil sie nicht bewusst zu etwas anderem erzogen wurden. Hunde, die, wenn sie schon so schlecht erzogen wurden, weggesperrt gehört hätten!
"eltern die ihre kinder nicht verstehen auch" - Elo, Du gibst immer den Eltern die Schuld am Hass, den die Amokläufer in den Schulen abreagierten. Irgendwo in Afrika gibt es den Spruch: "Ein Kind zu erziehen braucht's ein ganzes Dorf". Der letzte Amokläufer hatte ein T-Shirt an mit dem Spruch: "Made in School". In seinen geheimen, gelöschten, von der Polizei rekonstruierten Briefen an eine virtuelle Freundin soll er über die Ursachen für seinen "Hass auf alle Menschen" geschrieben haben. Unter anderem erzählte er davon, dass er in der 6. Klasse im Bus verprügelt worden war und keiner half ihm.
Dafür können seine Eltern NICHTs! Eher die Eltern der Schläger, die ihren Kindern beibrachten, sich mit den Fäusten durchzusetzen oder dies zumindest nicht tabuisierten. Und die Eltern der Wegseher, die nicht geholfen haben. Auch Amokläufer können Opfer sein. Opfer einer brutalen Gesellschaft, die ihre Amokläufer verdient hat?
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von Gudrun » Fr 25. Sep 2009 20:20
Hallo Elo,
natürlich meinst Du das nicht böse, weiß ich doch!
Ich denke, unsere unterschiedlichen Ansichten zu diesem Thema resultieren aus unseren eigenen, sehr unterschiedlichen Erfahrungen. Du schriebst selbst mal, dass die Beziehung zu Deiner Mutter und ihre offene Art, Dir bei Deinen Problemen zu helfen, für Dich sehr wichtig war. Ich gewöhnte mir ab, mit Sorgen und Problemen zu meinen Eltern zu gehen, bevor ich 10 war. Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass ich nicht verstanden wurde, dass alles ins Lächerliche gezogen wurde, dass mir nur zusätzlich weh getan wurde. Ich hatte aber immer mindestens eine Freundin, die selbst in Schwierigkeiten steckte, meist schlimmer als ich. Statt sie mit meinen Problemen zuzulabern, half ich, und meine Erfolge dabei bauten mich wieder auf, so dass ich meine eigenen Probleme auch ganz für mich, heimlich lösen konnte.
Auf meine Eltern bin ich nicht böse. Sie merkten wahrscheinlich gar nicht, was sie falsch machten. Sie waren eben unsensibel. Sie spielten in meinem Leben sehr schnell keine Rolle.
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von Shiba-Rudel » Sa 26. Sep 2009 19:00
gudrun ich gebe dir schon recht, man kann nicht alles den eltern zu schieben oder sie für alles verantwortlich machen.
es ist auch eine charaktereigenschaft jedes einzelnen der uns entscheiden lässt was wir aus miesen situationen lernen.
ich für meinen teil habe gelernt mit kritik und dummen sprüchen umgehen zu können. auch ich musste früh lernen, dass man nicht zur norm gehört und dann gehänselt wird. es gab sehr viele verletzende sprüche und auch von meinen eltern hatte ich diesbezüglich keine unterstützung im gegenteil von meiner mutter wäre ich eher darin bestärkt worden, dass ich gar nichts wert bin oder mich ja keiner mögen könnte.
ich für meinen teil habe eben die stärke gehabt "recht gesund" aus solch einem dilemma heraus zu finden aber es gibt eben auch, die sich vergraben hätten oder eben solche die zu amokläufen greifen.
keiner von uns kann sehen was in jemandem drin steckt bis derjenige es herauslässt. manchmal hat man aber die gelegenheit doch etwas hinter die fassade sehen zu können und sich mit demjenigen auseinander zu setzen. aber wenn derjenige sich eben gar nicht auf jemanden einlässt wer soll dann sowas einschätzen können.
ein lehrer hat viele kinder und ist daher nicht in der lage in jedes kind rein zu horchen. die kinder, die zu therapien gehen die haben meist ein umfeld das ihr verhalten als problematisch fest gestellt hat aber das ist eben nicht überall so. weil es eben immer mehr ums geld geht und oft am verkehrten gespart wird.
aber ich denke auch wenn ab jetzt kein sportschütze mehr seine waffen zuhause hat wird es trotzdem zu solchen taten kommen. und wie gesagt unfälle gibt es überall.
ich finde es aber auf jeden fall toll hier, dass wir trotz unterschiedlicher ansichten doch sehr ernsthaft und sehr angenehm über dieses thema schreiben können. auch wenn es mit hundehaltung nichts zutun hat.
danke dafür.
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von kdog » So 27. Sep 2009 10:12
Guten Morgen,
auch ich finde es klasse, dass wir usn hier über dieses doch sehr kritische Thema unterhalten können, ohne uns die Köpfe einzuschlagen. Ich habe aber dieses Thema hier bewußt im Hundeforum gestartet, weil auch die Hundebesitzer in der Vegangenheit immer wieder mal zu einem Opfer der Politik und deren Verbote waren. Immer wenn ein Hund, Rasse mal aussen vor gelassen, einen Menschen angreift, ertöhnt in den Medien immer wieder dieselbe Forderung: Schärfere Gesetze bei der Hundehaltung, etc. Die Verschärfungen gehen von unterschiedlicher Besteuerung bestimmter Rasse bis Maulkorbverbot und dem Verbot bestimmte Rasse nicht mehr züchten zu dürfen. Aber meist liegt das Problem an sich nicht am Hund, sondern an seinem Herrchen/Frauchen und dessen politische und geistige Gesinnung.
Und das ist das Hauptproblem. Es interessiert die Medien nicht, dass der Hundebesitzer rechtsdarikal war (nur ein Beispiel) und seinen Hund für Hundekämpfe ausgebildet und scharf gemacht hat. Es interessiert die Medien nicht, dass dieser rechtsradikale Hundebesitzer seinen Hund dahingehend abgerichtet hat, dass der Hund sich gegenüber Südländischen Menschen sehr aggressiv verhält. Es interessiert die Medien nicht, dass sich der Hund evtl. in die enge gederängt gefühlt hat, weil das Opfer es immer wieder aufs neue geärgert hat. Die Hintergründe werden nicht betrachtet, sondern es wird einfach einen bestimmten Anlaß entsprechend gehandelt und somit alle Hudnebesitzer unter einen Generalverdacht gestellt, ihre Hunde falsch zu erziehen. Ist das richtig in einer Demokratie? Ist das richtig so pauschal einfach eine ganze Gruppe von Menschen vorzuverurteilen und zu denunzieren?
Und nichts anderes geschieht seit Jahren mit den Waffenbesitzern.
Ob ein Waffenbesitzer nun sein Sportgerät zu Hause aufbewahrt, oder nicht, sollte ihm und nur ihm überlassen bleiben. Aber bei einer nicht sachgerechten Aufbewahrung, sollte der Waffenbesitzer selbstverständlich mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden. Es gibt keinen sichereren Ort für die Sportwaffen, als bei dem Schützen zu Hause. Denn von aussen sieht keiner, ob sich in dem Haus oder in der Wohnung Waffen befinden. Das ist richtige Prävention. Lagert man, vom Gesetz vorgeschrieben, die Waffen an zentralen Stellen, wie einem Schützenverein, dann ist bekannt, dass sich dorch große Mengen an Waffen und Munition befinden und werden dadurch sehr schnell zum Ziel von Gewaltverbrechern. Das kann und darf nicht sein.
Was nun die Eltern angeht, bin ich genauso der Meinung, dass man ihnen nicht pauschal die Schuld geben kann, auch wenn sie oftmals eine Mitschuld tragen. Jeder Mensch ist anders und geht anders mit Problemen um. Alle Eltern sind unterschiedlich und gehen unterschiedlich mit den Problemen ihrer Kinder um. Was aber in jedem Fall sein sollte, ist dass die Eltern die Kindern nicht sich selbst überlassen. Leide rist es heutzutage sehr oft so, dass Eltern es für wichtiger halten auf dem Golfplatz oder im Country Club zu sein, viel lieber Shoppen gehen oder einer Bridgerunde beiwohnen, als sich um ihre Kinder zu kümmern. Stattdessen werden die Kinder vor den Fernseher gesetzt, um sie ruhig zu stellen. Die Kinder sind sich sehr oft in frühem Alter schon selbst überlassen. Und es zeigt sich leider immer wieder, dass es genau diese Kinder sind, die solche Taten wie in Eislingen, Winnenden, Ansbach begehen. Kinder fühlen sich falsch oder gar nicht verstanden. Sie werden von ihren Mitschülern ausgegrenzt und gemobbt, sie werden ausgelacht, wenn sie einen Hose und einen Pullie vom Aldi tragen anstelle von Ed Hardy. Sie werden gehänselt, weil ihre Eltern ihnen kein Handy, iPod oder ne PSP kaufen und so nicht bei den anderen mitreden können. Wir haben schlichtweg ein massives gesellschaftliches Problem!
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von Gudrun » Mi 10. Mär 2010 20:51
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von Lennox » Do 11. Mär 2010 11:17
Boah, das ist ja rau....wie furchtbar. Soviel zu diesem Thema 
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von kdog » Mi 17. Mär 2010 11:26
Das ist wirklich kernig und auch hier in Deutschland hat es ähnliche Unfälle gegeben. Wir hatten auch schon Berichte über Jäger, die auf dem Balkon ihre Jagdwaffen gereinigt haben und sisch dabei ein Schuß gelöst hat. Dabei wurde das eigene Kind angeschossen.
Das es zu solchen Unfällen kommt, streitet keiner ab und wird auch keiner beschönigen wollen. Jeder, der so unachtsam mit Waffen umgeht, dem gehören sie alle abgenommen, unwiederuflich. Die basis Sicherheitsregeln müssen unter allen Umständen eingehalten werden, genauso wie alle dazugehörenden Rechte.
Nur ist es eben auch dabei so, wie bei vielen anderen Dingen im Leben auch, dass es auch schwarze Schaafe gibt.
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