Wie Ihr vielleicht mitbekommen habt, habe ich einen 12. Hund!!
Dazu folgende Geschichte:
- Joy wurde als sie 4 Wochen alt war, von ihrer Familie mitgenommen, weil der Bauer, wo sie geboren wurde, sie sonst getötet hätte (wobei sich jetzt langsam die Frage stellt, so grausam es auch klingt, ob es nicht besser gewesen wäre)
- bis zu 12 Woche hat die Familie gar nichts mit dem Hund gemacht
- dann hat der Hund angefangen zu knibbelt und zu beißen, besonders die Kinder, teilweise auch so doll, dass sie richtig geblutet haben
- Hundetrainerin angerufen
- Hundetrainerin hat sie mit in die Welpengruppe genommen. Leider gingen sie da nicht regelmäßig hin. Haben sich dann eine Weile nicht mehr gemeldet.
- nach ein paar Monaten hatten sich die Beißattacken verschlimmert und sie haben sich wieder bei der Hundetrainerin gemeldet. Die hat Einzeltrainings vorgeschlagen und auch zwei abgehalten.
- Erstes Einzeltraining: Clickertraining um der Familie zu zeigen, dass der Hund nicht doof ist und schon was lernen kann, wenn man es richtig macht
- Zweites Einzeltraining Schleppleinentraining, damit der Hund lernt an der Leine zu laufen
- Dann wars der Familie zu teuer und sie wollten in eine Gruppe. Die Trainerin erklärte, dass das zwar grundsätzlich gut ist, sie aber damit die Probleme zu Hause nicht gelöst bekommen. War der Familie egal.
- Vor drei Monaten hat die Hündin Gastkinder gebissen und ernsthaft verletzt. Sie hat ins Gesicht und ins Genick gebissen, als ein Kind weglaufen wollten.
- Familie gibt die Hündin ins Tierheim.
- Ruft die Hundetrainerin an, die davon abrät, den Hund wiederzuholen.
- Familie holt den Hund wieder.
- Vor einer Woche ruft die Hundetrainerin mich an, erzählt die Geschichte und fragt, ob ich die Hündin nehmen und schauen kann, ob ich sie evtl. "retten kann", denn die Hündin hat nun auch die jüngste Tochter der Familie gebissen und zwar so stark, dass ein Stück im Unterarm fehlt. Sie musste operiert werden.
Die Hündin heißt Joy und ist ein Mischling von der harten Sorte: Pitbull, DSH, Estrela und Rhodesian Ridgeback. Also auch eine nicht so prickelnde Mischung.
Mit meinen Hunden ist sie sehr unsicher, super unterwürfig und teilweise RICHTIG aggressiv. Offensichtlich wenn sie sich "ungerecht" behandelt fühlt. Wobei das aber immer - von Seiten meiner anderen Hunde - sehr ritualisierte Umgangsformen sind. Echt interessant ist, dass die anderen - besonders die Älteren - super sanft und ganz vorsichtig mit ihr sind und selbst wenn sie so austickt, wendet der entsprechende Hund wirklich nur an, was unbedingt nötig ist, damit er selbst nicht verletzt wird. So sieht es aus. Es sieht fast so aus, als würden sie verstehen, dass sie eben nicht verstanden werden.
Sie ist jetzt fast eine Woche bei mir und ich habe sie erstmal in Ruhe gelassen. Sie darf jetzt erstmal Hund sein. Ich hoffe, dass sie sich bei einem der souveränen Rüden "einklinkt" und ich dann über den mit ihr arbeiten kann. Die benimmt sich, wie ein Hund, der noch nie mit Menschen zu tun hatte. Ich kenne das nur von Wölfen. Sie rennt weg, knurrt auf Distanz, schleicht nähr, haut ab, sobald ich mich hastig bewege...
Jetzt der Hammer. Die Familie hat mich gestern angerufen und gefragt, wies Joy geht. Sie meinten: "Der Hund sei ja total durchgeknallt! Sie würden das gar nicht verstehen! Sie hätten doch alles getan, aber die Hundetrainerin konnte ihnen ja auch nicht helfen!" Sie verabschiedeten sich mit den Worten: "Na, wenn sie dann normal ist, dann können sie sich melden, dann holen wir sie wieder ab!"
AAAAHHHHHHH!!!!

Ich bin so unglaublich sauer!!
Bluebell