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von Zazu » So 8. Jun 2008 15:43
Hallo! Ich bin neu hier und hoffe, daß uns jemand helfen kann. Ich versuche mal, mich kurz zu fassen:
Mein Bruder und meine Schwägerin haben seit ca. 3 Monaten einen großen Mischlingshund, der aus einer vorübergehenden Pflegestelle kam und vorher in Spanien aus einer Tötungsstation gerettet wurde.
Er ist ziemlich ängstlich, aber ganz lieb. Wer weiß, was er in seinem Leben schon erfahren mußte...
Jedenfalls ist die Situation dort so, daß mein Bruder und seine Frau berufstätig sind und den Hund tagsüber zu meinen Eltern nach nebenan bringen. Das hat anfangs auch ganz gut geklappt! Aber mit der Zeit entwickelte der Hund anscheinend so eine Angst (?) vor meinen Eltern, daß er freiwillig nicht mehr in deren Haus geht (mit Leine ist es kein Problem!) und schon wegläuft, wenn er sie nur sieht. Dabei haben sie ihm ganz bestimmt nichts getan und sind nun ganz verzweifelt, daß der Hund sie anscheinend nicht mag. Er nimmt nicht mal Leckerlis von ihnen an.
Hat irgendjemand eine Idee, was der Hund wohl für ein Problem haben könnte? Wir wären für jede Idee dankbar.
Viele Grüße Gabi
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Zazu
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von Gudrun » So 8. Jun 2008 16:15
Hallo Gabi,
keine Ahnung, welche Erinnerungen in diesem Hund hochkommen, was an den Eltern oder deren Wohnung er schrecklich finden könnte, aber was Ihr probieren könnt: Das Füttern findet ab sofort dort statt. Nur dort, erst aus dem Napf, dann aus der Hand, vor der er sich jetzt noch fürchtet. Bis der Bursche sich auf den Besuch nebenan freut und seine Ängste abgebaut hat. Jegliche negative Einwirkung sollte in dieser Gewöhnungszeit vermieden werden. Nichts erwarten, Ruhe einkehren lassen, ihn erst einmal weitgehend ignorieren. Auch miteinander ruhig reden, nie herumbrüllen. Der kommt schon!
VG Gudrun
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von Bluebell » So 8. Jun 2008 16:32
Hallo Gabi,
Gudrun hat eigentich schon alles gesagt.
Ihr wißt ja nicht, was er durchgemacht hat. Hunde lernen so: Miteinander Erlebtes und Empfundenes wird verknüpft. Stell Dir vor, der Hund hat mal in einem Haus gelebt, wo ein Kamin stand, in dem das Feuer knackt, während das Feuer knackt wurde er mehrfach verprügelt. Dann kommt er zu Deiner Schwester und alles ist schön. Dann geht er zu Deinen Eltern und die haben auch einen Kamin. Dein Vater macht den Kamin an und das Feuer fängt an zu knacken. Der Hund erinnert sich: Feuer knacken, Geschlagen werden, kein gutes Gefühl, Angst!!
Das kann wirklich ALLES MÖGLICHE sein, wovor er Angst hat. Vielleicht wars eine Geste, ein Wort, ein Ton, ein Gegenstand in der Wohnung oder ähnliches. Das werdet Ihr wahrscheinlich nie rausfinden.
Ihr könnt nur versuchen, das was passiert ist Gegenzukonditionieren und das macht Ihr tatsächlich am Besten so, wies Gudrun schon erklärt hat!
Lieber Gruß
Bluebell
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von Zazu » So 8. Jun 2008 17:07
Hallo und danke für die schnellen Antworten!
Ja, das mit dem Futter bei meinen Eltern könnten wir mal versuchen. Vielen Dank!
Es ist halt alles so komisch, weil es am Anfang funktioniert hat, und nun wird er von Woche zu Woche ängstlicher. Übrigens geht er auch nicht gerne ins Haus meines Bruders, wenn dort niemand ist. Da bleibt er lieber draußen im Regen liegen (obwohl er auf der Terrasse auch einen trockenen Platz hätte).
Liebe Grüße
Gabi
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von Lea » Mo 9. Jun 2008 09:17
hallo kann es nicht auch sein, dass der hund jetzt eben eine stärkere bindung zu seinen besitzern aufgebaut hat als anfangs und er einfach weiß, dass wenn er das haus der eltern betritt die eigentlichen besitzer dann für "längere" zeit weg sind? lg andrea und lea
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von Bluebell » Mo 9. Jun 2008 11:16
Hallo Lea,
naja im Prinzip wäre das wohl möglich. Aber er zeigt ja nicht einfach bockiges Verhalten, sondern er zeigt Angstverhalten und das ist schon ungewöhnlich. Also wenn Tala und Trinity bei meinen Eltern sind (wo sie ja geboren wurden) und ich dann komme, um sie wieder mitzunehmen, dann trödeln sie, steigen ins Auto, als wären sie 15, verstecken sich im Haus... aber sie zeigen kein Angstverhalten. Vor allem kein so übersteigertes.
Ich glaube nicht, dass das einfach nur mit einer guten Bindung zu erklären ist. Denn das wäre schon eine krankhaft "gute" Bindung!!
Lieber Gruß
Alex
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von Zazu » Di 10. Jun 2008 11:23
Hi!
Ich glaube auch nicht, daß die Bindung zu den "richtigen" Besitzern in der kurzen Zeit schon so fest geworden ist. Der Hund hat ja genauso von Anfang an meine Eltern kennengelernt und ihm passiert ja nichts, wenn er seinen Tag dort verbringt. Einfach unverständlich.
Wir werden das mit dem Futter und viiiiiiiel Geduld mal versuchen!
LG
Gabi
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