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von Morfie » Fr 11. Dez 2009 23:14
Liebe Jenni,
danke fuer deine ausfuehrliche Beschreibung. Ich habe genau verstanden, was du erklæren wolltest und versuche auch seit einiger Zeit nach dieser Methode zu verfahren. Du bist mir eine grosse Hilfe dabei und ich danke dir nochmal fuer deine informativen und wertvollen Beitræge.
Wie gesagt, der Kaffee wartet hier auf dich.
LG, Kirsten.
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von Lena4444 » So 13. Dez 2009 10:36
Hallo, ich hätte hierzu auch noch eine Frage, die ich mich schon bei Anita Balser gefragt habe. Nehmen wir mal an Naya macht das ganze in 14 Tagen wieder im Futterhaus, bekommt sie dann gleich rot oder gibts dann wieder erst grün ? Oder in einem anderen Fall, wenn mein Hund an der Leine zieht und schon die drei Ampelphasen bekommen hat, nach, sagen wir mal, fünf Minuten wieder anfängt zu ziehen, gibts dann gleich rot ? Lg, Lena
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von Fuzzy » So 13. Dez 2009 14:26
Hallo lena Fürs Leineziehen wende ich z.B. nicht das Ampelsystem an. denn Rot wäre in dem Fall ein knackiger leinenruck, den ich soweit als möglich verhindern möchte. Wenns dann garnet anders gehen würde, ok, dann auch das. Bei echten "Delikten", wie Leinepöbeln, im Freilauf das respektlose Fordern oder Anspringen, wenn die Zeitspanne dazwischen so kurz ist, geb ich sofort rot. Ist die Zeitspanne länger, mach ich meine Einwirkung von der Intensität des "Deliktes", weswegen ich einwirken muss, abhängig. Grüßle Fuzzy
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von Jenni » So 13. Dez 2009 18:41
Hallo Lena,
im Großen und Ganzen handhabe ich das so wie Fuzzy, wobei ich das Ampelsystem allerdings nur mit Stuken auch an der Leine anwende, wenn ich will, dass sie hinter mir laufen und doch überholen! Dann gibts erst ein "Naya Ksssst!" (das betrifft tatsächlich auch nur Naya, da sie mein Polizist/Schnösel ist und vorläuft, Cassidy läuft an der Leine immer hinter mir, ohne dass ich dazu was sage - Informeller Führer/Teamplayer -), reagiert sie nicht, mache ich das KSST mit einem Schritt auf sie zu, reagiert sie immernoch nicht, wird sie gestukt!
Meine Reglementierungen gelten immer für eine Situation!
Also wenn ich das Beispiel aus dem Futterhaus nehme, ist DAS die Situation.. Kommen wir in vier Wochen wieder und sie würde es wieder zeigen, würde ich wieder grün, gelb, rot anwenden. Theoretisch gesehen, könnte man den Erfolg dann daran messen, ob man rot oder gelb dann noch einsetzen muss, oder evtl. schon grün reicht!?
Denn wenn das nicht der Fall wäre, hätte ja auch die Arbeitsweise keinen Erfolg.
Wenn ich nun aber spazieren gehen und mir ein Hund entgegen kommt und ich nicht will, dass Naya wie ne Irre fixiert (sie ist ja ein Hütermix und ein bißchen darf sie schon, aber sie übertreibts dann auch gerne mal), dann gibts ein grün, gelb, rot - wenn nötig - solange der besagte Hund uns entgegen kommt, befinden wir uns in DIESER Situation und wenn ich ROT angewendet habe, gilt das für die komplette Situation. Würde sie wieder anfangen zu fixieren, bin ich sofort bei ROT!
Kommt mir aber 10 Minuten später ein neuer Hund entgegen, ist das eine neue Situation. Dann würde ich zur Not wieder von vorne anfangen.
LG
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von mowgli » Sa 26. Dez 2009 01:00
Hallo ich bin neu hier, würde aber gern über meine Erfahrungen berichten. Ich bin ziemlich erstaunt, mit welcher Selbstverständlichkeit über eine Erziehung diskutiert wird, in der es von Gewalteinlagen nur so wimmelt. Leinenruck, Kneifen, Knuffen, Dem Hund eins vor den Latz treten, ihn letztendlich auf den Rücken schmeißen, mit Halti fixieren- und das alles von Hundetrainern unterschrieben, was ich echt traurig finde. Und zum Verweis auf die wunderschöne Natur, wo sie es angeblich genauso machen: Habt ihr mal einen Wolf mit Halti gesehen?? Oder einen, der einem anderen eine Wasserpistole ans Ohr klatscht? Der würde sich vermutlich darüber freuen und damit spielen! Der sogennnte Alphawurf ist hoffnungslos veraltet und wird gottseidank in vielen Hundeschulen mittlerweile abgelehnt. Nicht letztendlich deshalb, weil das für den Hundehalter sehr gefährlich enden kann. Haben die Befühworter mal daran gedacht, daß der zu unterwerfendende Hund das als Rangkampf ansehen könnte und diesen annimmt? Glaubt mir: gegen ein 45-Kilo-Tier, das ernsthaft diesen Kampf für sich entscheiden möchte, hätte keiner von Euch eine Chance. Warum versuchen nur alle, ihren Hund nach Biegen und Brechen zum Schoßhündchen zu machen, schaffen sich aber beispielsweise Leonberger oder Howavarte an, die zur Sicherung vom "Hof" gezüchtet wurden?? Nochmal zum Thema Natur: Wölfe kennen kein Dominanzverhalten, wie neueste Forschungen belegen, sondern nur Elternschaft. Der Umgang eines Frei lebenden Wolfsrudels ist ertsaunlich gewaltarm. Unerwünschtes Verhalten der Jungtiere wird ignoriert ( fast nie bestraft, die oberste Maßregelung ist der Schnauzenbiß, schmerzlos), erwünschtes belohnt. Rudelfremde Rüden laufen sich meist gar nicht erst über den Weg, denn es besteht kein Grund dafür. Es gibt in der Natur keinen furchterregenderen Anblick als einen zäühnefletschenden drohenden Wolf, dieser Körperausdruck wird nur selten angewendet und nicht ohne handfesten Grund. Dieser ganze Dominanzquatsch a la "ich muß meinen Hund jetzt aber mal ordentlich auf den Rücken schmeißen, damit er mal endlich rafft, daß ich sein Herr und Meister bin" ist ein Armutszeugnis an Phantasielosigkeit leidenden Menschen. Eine Frage: hat jemand von den Haltiführern mal eine Stunde lang seinen Kopf in dieses Ding gesteckt und sich daran führen lassen? Wißt ihr, daß ein halti-falsch geführt- Wirbelverletzungen zur Folge haben kann? Nochmal zumeigentlichen Thema: ich habe einen jungen Wolfshund-Mix, 74 cm hoch und 43 Kilo schwer. Natürlich regt er sich, wenn ein Hund zu nah an ihm vorbei läuft, auf, und Rüden mag er auch nicht besonders. Drei Hundetrainer haben sich mit oben erwähnten Methoden die Zähne ausgebissen, gebracht hats natürlich gar nichts. Wißt ihr was? Ich akzeptiere diese beiden Macken einfach. Ansonsten ist er nämlich ein lieber, sozialer Kerl, spielt mit Hündinnen und kastrierten Rüden, liebt Kinder, ist ausgeglichen und ruhig, bleibt gern allein, fährt gern Auto, hat einen starken Beschützerinstinkt, und mir wird von fast allen Leuten, die ich kenne, versichert, wie vertrauenswürdig er sei. Und das bei einem Hund, der ca. 30 Prozent Wolfsanteile hat. Soll ichihm und mir das Leben zur Hölle machen, nur weil er sich seinem Instinkt entprechend verhält? Nein, ich vermeide es, zu nah an anderen Hunden vorbei zu gehen, meist reicht die gegenüberliegende Straßenseite und passe bei Rüden auf. Ich stelle auch fest, daß Ablenkungen und Geduldiges, konsequentes Üben mit ihm mehr bringen, als wenn ich so tue, als wäre ich der Obermacho. Übrigens: auf die Wasserpistole freut sich mein Süßer wie ein Verrückter. Der ist so wasserverrückt, daß er bei Null Grad baden geht. Ich kann ihm keinen größeren Geallen tun, als ihn vollzuspritzen. Ich weiß, daß ich vermutlich auf energischen Widerspruch treffen werde, aber das ist ja auch gut so. Und natürlich ist ein Hund ein Hund und sollte als solcher behandelt werden. Aber irgendjemand hat mal gesagt, daß man keinem Lebewesen etwas zufügen soll, was man selbst nicht erleben will. Man erzieht durch Vorbild, nicht durch Einschüchterung. Abschließende Frage an die "Alphawurf-Sektion": schmeißt ihr Eure kinder genauso auf den Rücken, mit der Begründung: in der Schule machen sie`s aber auch so untereinander?
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von lotte » Sa 26. Dez 2009 02:43
das lässt sich ja auch alles schön einfach sagen, wenn man einen hund hat, der nur ein wenig rüppelt, wenn ein rüde zu nah an ihm vorbei geht. schonmal nen hund an der leine gehabt der auf 100m abgeht wie ein zäpfchen wenn er hund, rad, kind, ... sieht?! will ich mal sehen wie du den ablenkst... und vielleicht hat man den hund einfach so bekommen, also bitte keine ausreden à la von anfang an alles viel zu hart und falsch undund.. dass das halti nicht mal eben angeschnallt wird, sondern vom profi eingeführt wird wurde denke ich auch erwähnt. wasserpistole najaa finde ich jetzt überhaupt nicht schlimm! ich arbeite nicht mit halti (wäre maditas nase wahrscheinlich viel zu kurz  ) und möchte sie auch ungern auf den rücken werfen. aber ich würde das alles nicht grundsätzlich verteufeln, wenn es einem mensch-hund-team zu einem entspannteten zusammenleben verhilft. und ich glaube auch einfach den leuten, die mir das fundiert erklären und auf hundeverhaltensweisen hinweisen... kannst ja mal auf youtube etc. videos von spielenden hunden (= spielerisch den ernstfall erproben) anschauen, da kann man schon vieles wiedererkennen. naja ich mag einfach beide extreme nicht, aber ein gewaltverherrlichendes forum sind wir hier nun wirklich nicht!
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von Gudrun » Sa 26. Dez 2009 08:27
Mowgli,
Dein Unfall wird kommen! Dein Hund wird noch dominanter, wenn Du ihn lässt, und irgendwann ist auf der anderen Straßenseite zufällig auch 'n Rüde...
Denk mal drüber nach, statt hier den Pazifisten zu machen und ohne Sinn und Verstand Hunde zu vermenschlichen.
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von Isabel » Sa 26. Dez 2009 09:21
Ich habe den ganzen Bericht gelesen (sehr schön geschrieben, muss ich zugeben), möchte mich aber nur der Abschlussfrage widmen: "schmeißt ihr Eure kinder genauso auf den Rücken, mit der Begründung: in der Schule machen sie`s aber auch so untereinander?"
Nein.. der große Unterschied ist, dass man mit Kindern reden und ihnen etwas mit Worten erklären kann!
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von Isabel » Sa 26. Dez 2009 09:28
Achso: Bevor wir Roco auf die Seite gelegt haben (beim Pöbeln an der Leine), haben wir so einiges versucht: Ablenken, Bogen einschlagen, Wasserflasche, Wurfkette und und und... es hatte alles wenn überhaupt nur sehr kurz Erfolg... Nun ist er ein, zweimal "geflogen" und ich kann eine wirkliche Besserung feststellen... Nicht nur die Hundebegegnungen klappen ruhiger, sondern das gesamte Zusammenleben hat sich verändert. -Zum Positiven!!! Er lässt sich zuverlässiger Abrufen, verhält sich im Haus ruhiger (schlägt nicht mehr so oft an bzw. wird schneller wieder leise), ist generell aufmerksamer mir gegenüber. Und dem Vertrauensverhältnis hat das nicht geschadet... im Gegenteil: Ich glaube, dass es unserer "Beziehung" gut getan und sie verbessert hat. Denn nun kennt er seine Stellung und (fast) seine Aufgaben und die Dinge, die er zu lassen hat!
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von Gudrun » Sa 26. Dez 2009 10:22
Hallo Isabel,
unsere Hunde himmeln uns an, wenn sie merken wie STARK wir sind! Der Disziplinierungswurf ist Teil der innerartlichen Kommunikation und wird i. d. R. bestens verstanden. Vorher warst Du wahrscheinlich eine einzige Lachnummer für ihn, die ER verteidigen musste. Von wegen "Beschützerinstinkt"!
Mowgli,
ich verstehe nicht, wie Dir jemand einen so starken Hund bei Deiner Einstellung zu Erziehungsfragen überhaupt verkaufen konnte. Bei mir hättest Du nicht einmal einen Collie bekommen. Verantwortungsbewusst war das nicht. Wer einem so starken und gefährlichen (!) Hund keine Grenzen setzen kann, verschuldet irgendwann einen schlimmen Unfall! Du solltest Dir schnellstens einen guten Hundetrainer suchen und endlich im Ernst an dem Burschen arbeiten!
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