Ausralian Shepherd Spätentwickler?

Ausralian Shepherd Spätentwickler?

Beitragvon dharma467 » Mi 28. Mai 2008 17:52

Hallo, ich hab mal eine Frage an Euch. Ich habe nun seit längeren ja einen Zweithund Murphy ich bekam ihn damals mit ca 8 Monaten. Habe ihn übernommen als Border Collie Schäferhund mix. Nun sagte mir die
jemand der die Vorbesitzer kennt und aus den Wurf auch einen Hund genommen hat das sein nicht der Fall. Es handelt sich über einen Aussie Altdeuschen Schäferhund mix.Nun gut nun bin ich neugirieg geworden und habe mich auch einmal versucht zu belesen. Denn was mir bei Murphy auffiel war er ist unheimlich stur und langsam bei lernen. Und lebt manches mal dank pupertären Verhalten nach dem Motto ich probiere es mal mit gemütlichkeit. Beim ranrufen muss mann so manches mal etwas länger warten. :D aber auch wenn er was neues lernen soll ist er mal nett ausgedrückt ein spätzünder. Diese habe ich auch beim Aussie mal gelesen. Stimmt das oder ist das wieder mal so ein Vorurteil oder hatte da jemand mal wieder keine Ahnung? würde mich freuen mal eure Meinung dazu zu hören.

MfG Dharma
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Re: Ausralian Shepherd Spätentwickler?

Beitragvon Bluebell » Mi 11. Jun 2008 15:49

Hallo Dharma,

also meine Erfahrung generell mit Hütern ist, dass die oft wie Spätzünder wirken. Allerdings liegt das oft auch an der falschen Art der Beschäftigung bzw. des Erziehens. Man bekommt viele Hüter besser über einen Spieltrieb, als über Leckerlies.

Ich habe selbst ein paar Hüter oder Hütemischling (BeardedCollimix, "Briard", Bobtail, Gelbbackenmix) und ich bin mir nicht sicher, ob in einigen auch noch ein Esel eingekreuzt ist. Die sind keine Spätentwickler. Das sind Dickschädel!!

Allerdings bekomme ich sie alle vier über eine Sache wunderbar... Wenn sie nicht mitmachen, nehme ich mir einen der anderen Hunde und ignoriere sie komplett. Dann bieten sie sich oft von alleine an!! Davon mal ganz ab, gehen viele mit ihren Hütern um, als wären es rohe Eier... meine fünf bekommen von mir die gleichen Ansagen, wie alle anderen und das funktioniert wunderbar!!

Ich kenne keinen Australian Shepherd, der ein Spätentwickler ist. Mit Spätentwickler verbinde ich beim Hund vielleicht auch was anderes.
Wie gesagt, die sind oft einfach nur komplett Dickschädelig!!

Lieber Gruß

Bluebell
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Re: Ausralian Shepherd Spätentwickler?

Beitragvon Gudrun » Mi 11. Jun 2008 23:42

Hallo Bluebell,

die vielleicht nur scheinbare Dickschädeligkeit bei Deinen Hütehunden basiert möglicherweise auf Blockaden, die mit der jeweiligen Vergangenheit zu tun haben. Beim Herdenschutzhund ist das allerdings etwas ganz anderes. Er ist für eigenmächtiges Entscheiden und Beschützen gezüchtet, wird in den Heimatländern auf die Schafe geprägt, statt auf den Hirten, braucht nicht den spontanen Gehorsam gegenüber dem Schäfer wie ein Koppelgebrauchshund.

Hütehunde sind generell sensible, leichtführige Hunde, die allerdings neurotisch und sehr unangenehm werden können, wenn man ihrem Tätigkeitsdrang nicht gerecht wird. "Sensibel" bedeutet nicht nur, schnell und leicht lernen, sondern auch aufgrund einer einmaligen schlechten Erfahrung Ängste, Aversionen oder Blockaden zurückbehalten!

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Re: Ausralian Shepherd Spätentwickler?

Beitragvon Bluebell » Do 12. Jun 2008 07:13

Hallo Gudrun,

das ist natürlich richtig! Aber weder Tala, noch Trinity oder Maybe haben jemals schlechte Erfahrungen gemacht. Die sind seit Welpenalter an bei mir und keine Abgabehunde. Tala und Trinity waren auch wirklich leicht zu führen. Wobei das ja auch Mischlinge sind und bei Tala teilweise der etwas hibbelige und z. T. neurotische Münsterländer durch kommt. Trinity ist ehr die Ruhe in Person.

Maybe allerdings als Bobtail ist definitiv dickschädelig. Die ist mitten in der Pubertät und fragt z. T. schon deutlich nach, obs jetzt wirklich ein SITZ sein muss, was denn passiert, wenn sie auf KOMM (bei uns Daddeldu) nicht reagiert.

Und da speziell Tala, Maybe und Bottomnose an Schafen gearbeitet werden (Trinity ist zu faul dazu und Lexi hat Angst vor Schafen), glaube ich auch nicht, dass sie unterfordert sind.

Bei Lexi stimmt das sicher, dass ihre vermeintliche dickschädelige Art etwas mit ihrer hemmenden Angst zu tun hat. Die sie aber auch (offensichtlich) schon von Geburt an hatte. Allerdings haben es die meisten anderen Menschen und Besitzer um sie rum auch nicht besser gemacht.

Den Briard als Herdenschutzhund zu bezeichnen habe ich mir verkniffen und deshalb in Anführungsstrichen gesetzt. Er wurde früher mal als Herdenschutzhund (Hirtenhund) eingesetzt. Nach der französischen Revulotion wurden diese Hunde allerdings nur noch als Schäferhunde eingesetzt. Von daher ist es etwas problematisch sie einzuteilen. Sie zeigen sicher noch einige Züge der typisch ist für Herdenschutzhund. Aber er ist bei weitem nicht so ein ausgeprägt wachsamer und misstrauischer Herdenschutzhundtyp, wie z. B. Khalim. Bottomnose findet die meisten Menschen erstmal interessant und nett!! Mit Menschen hatte er noch nie Probleme - außer am Anfang mal Rangordnungsprobleme, die man aber gut in den Griff bekommen hat und die hatte er ja auch nur mit mir.

Ich muss allerdings auch sagen, dass ich die meisten Collies und auch Sheltis als viel sensibler empfinde, als z. B. meinen Bobtail und sicher als meinen Briard. Dagegen sind die beiden charakterlich wie Elefanten im Prozellanladen. Längst nicht so filligran wie ein echter Collie. Ich denke hier gibts auch unter den jeweiligen Hütern nicht zu unterschätzende Unterschiede. Allerdings empfinde ich den Australian Shepherd trotzdem nicht als Spätzünder. Was ich mir aber durchaus vorstellen kann, dass er unterfordert ist. Wie ja leider die meisten Aussis, die nur als nette Familienhunde gehalten werden, was sie definitiv nicht sind und auch nicht sein wollen!! Und dann hat man ein echtes Problem. Es hat seinen Grund, warum so viele Aussis ausgeprägte Aggressionen zeigen.

Lieber Gruß

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Re: Ausralian Shepherd Spätentwickler?

Beitragvon Gudrun » Do 12. Jun 2008 23:14

Hallo Bluebell,

Danke für die Ausführungen! Es gibt sogar innerhalb meiner A-Wurf-Geschwister schon enorme Unterschiede und unter den einzelnen Hütehundrassen erst recht. Von meinen "Ablegern" arbeitet eine Hündin an Schafen. Ihr Frauchen beschreibt, dass ihr zwar das Fixieren fehlt, wie es die Border Collies einsetzen, dass sie aber weit Schafe und Wolle schonender arbeitet, als die Aussies es meist tun. Während ein Collie viel mit Nähe und Stimme regelt, zeigt ein Aussie doch viel mehr Griffigkeit und lenkt eben durch gezieltes Schnappen. So ist es auch kein Wunder, dass es einfacher ist, einem Collie, der Familienhund sein soll, den Fersengriff zu verbieten, als einem Aussie. Dafür stellen sich durch die Bellfreudigkeit beim Collie andere Probleme ein, wenn ihr nicht von Anfang an konsequent entgegengewirkt wird.

Meine Collies sind keine klein und plüschig und ängstlich gezüchteten "Briten", sondern gehören noch dem alten, großen Typ mit mittlerer Felllänge an, der heute meist als "Amerikanisch" gehandelt wird, weil die Amis die FCI-Mode nicht so mitgemacht und ihre Collies eben auch groß gelassen haben. Durch mehrere "Auszucht statt Inzucht-Generationen" zeigt sich in ihnen außer einer robusten Gesundheit wieder mehr Triebigkeit und Wesensmerkmale, die z. T. dem Hütehund und z. T. auch dem Herdenschutzhund zuzuordnen sind, was ihre Erziehung nicht gerade vereinfacht. Sie scheinen insgesamt "wölfischer" zu sein als die Ergebnisse der Hoch- und Linienzuchten. Trotzdem würde ich sie im Großen und Ganzen noch als sensibel und leichtführig einstufen.

Im Kopf erwachsen sind meine Hunde erst mit 3. Bei Aussies dürfte es das selbe sein, um auf das eigentliche Thema hier zurück zu kommen.

VG Gudrun
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