Wie soll ich mit meinem Schäferhund umgehen?

Wie soll ich mit meinem Schäferhund umgehen?

Beitragvon Kassiopeia » Di 29. Dez 2009 08:45

Hallo alle Zusammen!

Ich habe mir im Juni diesen Jahres eine Schäferhündin (jetzt 15 Monate alt) aus dem Tierheim geholt. Bis jetzt lief alles ganz gut, aber seit drei Wochen fangen die Probleme an:

Sie hört nicht mehr (stellt die Ohren auf Durchzug), weder zu Hause noch bei Spazierengehen. Des Weiteren ist sie sehr aufgeregt, kann nicht mal fünf Minuten ruhig am Platz liegen. Sie läuft mir ständig hinterher. Dann holt sie sich Gegenstände, auf denen sie rum beißen will.

Des Weiteren springt sie an den Türen hoch oder kratzt, weil sie dann nicht alleine sein will. Gerade bei diesem Punkt gab es bis jetzt überhaupt keine Probleme.

Beim Spazierengehen ist sie vor paar Tagen das erste mal abgehauen und hat weder auf Pfeifen noch Namen gehört. Auf Wiesen konnte ich sie sonst problemlos immer ohne Leine laufen lassen.

Des Weiteren willl sie in meine Füsse beißen. Oder auch in meine Hand bzw. Arme wenn ich sie streicheln oder anfassen will. Sie macht das nicht böswillig, aber sie will dann immer spielen. Weil mit allem was sich bewegt will sie grundsätzlich spielen.

Ich weiß im Moment nicht mehr, was ich mit ihr machen soll bzw. umgehen soll. Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen, weil ich momentan nur noch am verzweifeln bin.

Vielen Dank im Voraus und schöne Grüße von Tina.
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Re: Wie soll ich mit meinem Schäferhund umgehen?

Beitragvon bellina » Di 29. Dez 2009 09:17

hey tina,

dir tanzt deine schäferhündin ein bisserl auf dem kopf herum............... :o

du musst daran arbeiten, dass sie dich respektieren lernt......... ;)

wart ab, jenni wird dir dazu ganz sicher tips geben oder gudrun, oder kiara, unsere hu-spezialisten...........

das wird schon wieder............... ;)
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Re: Wie soll ich mit meinem Schäferhund umgehen?

Beitragvon Kassiopeia » Di 29. Dez 2009 09:40

Hi Bellina,

danke für deine Rückmeldung. Ich glaube langsam auch, dass da jemand ganz schön Oberhand bekommen hat und jeder Respekt verloren gegangen ist :( .

Aber gut, ich werde daran arbeiten und die Ratschläge, die ich bekommen werde, umsetzen. Es muss ja wieder werden ;) .

Grüße....
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Re: Wie soll ich mit meinem Schäferhund umgehen?

Beitragvon Gudrun » Di 29. Dez 2009 10:32

Hallo auch,

"dir tanzt deine schäferhündin ein bisserl auf dem kopf herum" ist schon beschönigt ausgedrückt. Du musst jetzt unbedingt strenger werden, ihr im Haus einen Platz zuweisen und durchsetzen, was Du selbst willst. Du musst jetzt Deine Dominanz beweisen und leben! Dafür brauchst Du eindeutige, klare Befehle und sicherlich auch die ein oder andere Disziplinierungsmaßnahme, wenn sie was anderes möchte als Du und das ihrerseits durchzusetzen versucht. Wenn Du jetzt nicht gegensteuerst, wird im Handumdrehen ein Problemhund aus ihr, der schwer weiterzuvermitteln sein wird.

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Re: Wie soll ich mit meinem Schäferhund umgehen?

Beitragvon bordes » Di 29. Dez 2009 10:51

Hallo Zusammen,

sicherlich ist hier bei den beiden (Tina und Hündin) etwas sehr im Ungleichgewicht. Und Gudrun wird auch recht haben das das ein oder andere geändert werden muss.

Ich wäre jedoch vorsichtig "einfach" nur mal eben strenger zu sein. Für mich wäre es auch wichtig zu hören bzw. lesen was Du Tina mit Deiner Hündin so machst. Wie ein Tagesablauf bei Euch aussieht. Wieviel Hundekontakt hat sie, wie verhält sie sich da. Wie viel Bewegung? Was machst Du mit Ihr an Übungen und wieviel ungefähr. Gehst Du irgendwo in eine Hundeschule oder einen Verein?

Das Abschnappen wie Du es andeutest kann auch bedeuten das Deine Hündin aus irgendeinem Grund hochgestresst ist. Sei es weil sie mit der Rolle als "Cheffin" eigentlich überfordert ist oder es könnte eben genauso sein das sie total Reizüberflutet ist. Das Du zum Beispiel viel zu viel mit ihr machst und sie daher garnicht mehr runterfährt. Es kann natürlich genauso daran liegen das sie nun erwachsen wird und Dir nun Grenzen setzten will.

Meist ist nämlich auch das Gleichgewicht zwischen Aktivität und Ruhe im Ungleichgewicht und dann ist es genauso wichtig neben ein paar Hausstandsregeln auch dort etwas zu ändern. Denn wenn ich nur im Bereich Regeln etwas änder ohne das ich die anderen Bereiche im Auge behalte kann es sein das ich wie bei einer Dampfmaschine einfach ein weiteres Ventil schliesse und jeder kann sich vorstellen das ein Kessel bei entsprechendem Überdruck explodiert. Und das kann unter Umständen dann unlustig werden.

Dann kommt noch hinzu was Du für eine Persönlichkeit bist. Wenn Du in einigen Situationen vielleicht eher unsicher bist wird Deine Maus das sofort wissen. Dann würden manche Maßnahmen die hier empfohlen von Dir vielleicht garnicht umzusetzen sein. Es gibt viele, viele Übungen und Dinge die man tun kann ohne gleich auf Konfrontation zu gehen. Es ist einfach wichtig das Maßnahmen die man Dir vorschlägt auch zu Dir und Deinem Typ passen :)
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Re: Wie soll ich mit meinem Schäferhund umgehen?

Beitragvon bellina » Di 29. Dez 2009 11:03

hey bordes,

das nenn ich aber mal einen tollen beitrag.! :!: :!: :!: :!:
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Re: Wie soll ich mit meinem Schäferhund umgehen?

Beitragvon bordes » Di 29. Dez 2009 11:16

Danke bellina :)

Hab nochmal einen kleinen Nachtrag, irgendwie konnte ich meinen Text nimmer ändern :?:

Ich mutmaße mal das Du Tina Ersthundebesitzerin bist? (ist weder schlimm noch wertend sondern einfach wichtig für die Beurteilung der Situation ;) Weiterhin rate ich mal das Du es Deiner Maus als sie aus dem TH zu Dir kam recht schön und angenehm gemacht hast, nachdem was sie so hinter sich hat?

Sollte ich daneben liegen nicht bös sein :)

Dann hast Du geschrieben das Deine Maus mit allem was sich bewegt spielen will. Ich wäre da mit dem Wort spielen vorsichtig. Grad die Schäfrigen haben einen sehr hohen sog. Beutetrieb. Sprich sie reagieren auf alles was sich bewegt mit Jagdverhalten. D.h. natürlich nicht das sie gleich alles töten ;)

Es ist jedoch wichtig mit gezielten Übungen Deiner Maus zu helfen, das sie lernt sich zu beherrschen und sie somit für Dich kontrollierbar wird.

Ich find es toll das Du den Schritt gemacht hast und Dir Hilfe suchst. Bitte bedenke jedoch das man Dich eben hier nicht wirklich einschätzen kann, sondern nur in etwa abschätzen und Ratschläge erteilen kann die vielleicht garnicht so zu Euch passen. Also hör auch beim lesen auf Deinen Bauch, den Du kennst Euch von uns allen am Besten ;)

lg

Andrea
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Re: Wie soll ich mit meinem Schäferhund umgehen?

Beitragvon Kassiopeia » Di 29. Dez 2009 12:11

Hallo an euch Alle!

Also, ich schreibe jetzt einfach mal alles, was mir zu Cora und mir so einfällt:

Ich wohne im Haus (mit Garten) bei meinen Eltern. Für Cora war ich vom ersten Tag an, wo wir sie aus dem Tierheim geholt haben, die Bezugsperson. Sie akzeptiert und hört auch auf meine Eltern. Sie lässt auch keinen Fremden in unser Haus bzw. schlägt sofort an, wenn sich fremde Personen bei uns befinden (im Dachgeschoss haben wir Mieter).

Ich gehe täglich mit ihr 2 Stunden spazieren. Dabei konnte ich sie früher ohne Leine über Wiesen und Felder laufen lassen. Nachdem sie mir jetzt mal abgehauen ist, besteht momentan natürlich keine Chance von meiner Seite aus, dass ich sie jetzt wieder ohne Leine laufen lasse. Beim Spaziergang selbst gebe ich ihr Befehle und belohne sie dann mit einem Leckerli. Das gleiche mache ich auch zu Hause. Dann lasse ich sie ihren Ball (in dem ein Leckerlie versteckt ist) suchen.

In der Wohnung bleibt sie nur so lange auf ihrem Platz liegen, solange ich jetzt z.B. hier am PC sitze. Wenn ich mich bewege und in einen anderen Raum gehe, steht sie sofort auf und läuft mir hinterher.
Nachdem Cora ja seit drei Wochen keine Ruhe mehr hat, bin ich momentan soweit, dass ich sie dann einfach mal in ihr Zimmer sperre, wo sie auch über Nacht schläft, damit sie mal wieder runter kommt.

Aber dann ist das Problem, wenn ich sie später abhole, dass sie sich so darüber freut, dass sie wie von der Terandel gestochen durch das Haus und den Garten fetzt. Jetzt habe ich mit meinen Eltern abgesprochen, dass ich Cora nicht mehr aus dem Zimmer abhole. Diesen Part haben meine Eltern übernommen und wenn ich dann später auf Cora treffe, ist sie weitaus ruhiger als sonst.

Meine Schwester hat einen Hund (Rüde, 8 Jahre). Wenn sie zu Besuch kommt, dann bringt sie ihn immer mit. Dabei merkt man schon, dass sich Cora ihm unterwirft, sie aber auch nicht von meiner Seite weicht. Wenn wir alle zusammen spazieren gehen, dann hört Cora komischer weise wieder auf jeden Befehl von mir.

Nein, ich bin keine Ersthundebesitzerin. Vorher hatte ich einen Schäferhund (mit 6 Monaten aus dem Tierheim geholt und wurde 12 Jahre alt) und danach hatte ich einen Mix aus Schäferhund und Laprador (sehr alte Hundedame, die noch für 4 Jahre bei uns eine schöne Zeit hatte). Und es stimmt, wir haben es ihr nach dem Tierheim wirklich schön machen wollen. Aber vermutlich zu schön und jetzt ist es an der Zeit, dass wieder zu ändern.

Und Andrea, ich bin dir überhaupt nicht böse. Ich bin echt dankbar, für jeden der schreibt und für alles was hierzum besten gegeben wird. Egal ob es positiv oder negativ ist. Nur so können die Probleme gelöst werden. Das natürlich nicht alles umgesetzt werden kann, das ist auch klar ;) .

So, das war jetzt mal ein kurzer Einblick von mir und Cora. Habt ihr weitere Fragen, dann meldet euch. Schon mal jetzt herzlichen Dank für eure Kommentare und Rückmeldungen!
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Re: Wie soll ich mit meinem Schäferhund umgehen?

Beitragvon bordes » Di 29. Dez 2009 12:57

Das mit dem zu schön wird es wohl vermutlich treffen ;) Wir Menschen sind leider so :lol:

Du schreibst das Du mit ihr 2 Stunden spazieren gehst, am Stück oder verteilt? Wie sah so ein Spaziergang aus und wie sieht er jetzt aus? Wieviel Anteil Leine gehen, wieviel Freiraum, welchen Anteil an Übungen/Spiell? Was für Übungen bzw. Spiele? Unterordnung, Bällchen werfen?

Was mir noch ein bissl fehlt ist der Hundekontakt. Wieviel hat sie da in einer Woche ca.?

Wenn Du mit ihr zergelst, gibt sie dann Dinge problemlos aus?

In dem Zimmer in dem sie Nachts schläft steht da die Tür offen oder ist sie geschlossen. Wie lang täglich bekommt sie denn ungefähr dort noch eine zusätzliche Auszeit?

Ein wichtiger Punkt sollte bei Euch daheim eine Bewegungseinschränkung sein. Also mit ihr üben das sie auf einem ihr zugewiesenen Platz bleibt. Es gibt mehrere Möglichkeiten das zu üben z.b. mit Clicker oder Unterordnung, also mit Kommando. Ich persönlich würde das jedoch anders aufbauen. Du bringst sie auf den dafür vorgewiesene Platz, ruhig in Deiner Nähe, und wenn sie dort ist gibst Du ihr körpersprachlich zu verstehen das sie dort bleiben soll (ihr zugewannt, anschauen und was sich gut bewährt hat die Hand mit abgespreizten Fingern, jedoch ohne Wortkommando). Es ist egal ob sie steht, sitzt oder liegt. Sie wird vermutlich zu Anfang stehen bleiben. Dann gehst Du kommentarlos zu Deinem Platz. Sie wird mit Sicherheit versuchen Dir zu folgen. Dann drehst Du Dich wieder zu ihr um, schaust sie fest an (blickfixieren) und machst ein Geräusch z.B. ein Kscht (ein Geräusch deshalb weil man es immer gleich macht, egal in welcher Stimmungslage man dabei ist ;) ) und dabei die Hand mit abgespreizten Fingern in ihre Richtung (natürlich ohne sie zu berühren). Wenn sie innehält und da bleibt war es richtig. Dieses "Spiel" wirst Du wohl ein paar Mal machen müssen bis sie es annimmt. Du erkennst das sie es angenommen hat wenn sie es sich selbstständig auf dem zugewiesenen Platz bequem macht, sich also setzt oder sogar hinlegt. Wichtig ist das Du emotional nicht genervt oder gereizt wirst. Zieh das ganze einfach ruhig und beharrlich durch. Wenn Du dabei genervt oder sogar sauer wirst ist das eher kontraproduktiv. Es geht hier nicht darum "mit der Faust auf den Tisch zu hauen" sondern einfach nur ruhig und souverän seine Führungsposition auszubauen und zu festigen. Dies mal als Beispiel wie man soetwas aufbauen kann. Wobei eben auch viel von ihrer Reaktion darauf abhängt und das kann ich von hier natürlich nicht beurteilen. Wie gesagt es gibt viele andere Möglichkeiten doch dies ist für mich persönlich DER Aufbau der funzt :) und das ist lediglich eine Übung von vielen möglichen, doch ich denke für den Anfang für Euch sehr wichtig.

Allgemein habt ihr Eure Postionen im Team noch nicht gefunden, was sich eben z.B. auch darin äußert, dass sie meint Dich beschützen zu müssen :)

Hast Du denn mal darüber nachgedacht in eine HuSchu zu gehen oder Dir mal eine Trainerin nach Hause zu holen? Denn auch wenn man schon den ein oder anderen Hund hatte gibts es immer noch Neues dazu zu lernen ;)
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