Unser 5monatiger Welpe ignoriert uns geht es um Befehle

Unser 5monatiger Welpe ignoriert uns geht es um Befehle

Beitragvon einWirbelwind » Sa 13. Feb 2010 19:56

Guten Tag,

ich bin auf der Suche nach Ratschlägen wegen des Verhaltens unseres Welpen auf dieses Forum gestoßen und hoffe, dass ihr mir helfen könnt.

Folgendes Problem haben wir.
Unsere 5 Monate alte Mischlingshündin (Spitz-Sheltie-Belgischer Schäferhund?+Shiba-Inu) hat den Gehorsam praktisch völlig eingestellt.
Wir beobachten das nun seit etwa 2 Wochen und arbeiten seit dem ersten Auftauchen dagegen aber es bessert sich nichts, eher wird es noch komplizierter. Wir haben schon von einigen Seiten Rat eingeholt, der von "straffe Erziehung" (wenn der Welpe nicht hört, dann muss es ein Klapps mal verdeutlichen - was wir persönlich nicht als korrekten Weg erachten) bis "da hilft nur noch eine Hundeschule". Daher nun die Frage, was können wir machen?

Die Kleine hat bis vor einigen Wochen super gehört, lief mit Begeisterung Fuß, hatte keine Probleme mit dem Stadtlärm und kam beim Zuruf ohne wenn und aber zurück, selbst wenn Artgenossen in der Nähe waren. Nun ist die Situation so, dass sie dauerhaft an der Leine zieht und das teilweise auch sehr heftig. Auf das Kommando Fuß, das wir vom ersten Tag an mit ihr geübt haben (mit 8 wochen natürlich spielerisch), hört sie nicht mehr, geschweigedenn, dass sie uns eines Blickes würdigt, ALLES ist interessanter als wir. Auch macht ihr der Stadtlärm Probleme. Wo sie früher auf uns konzentriert war und sich dadurch sicher fühlte, erschrickt sie nun vor Autos, Bussen, etc. und ist schrecklich nervös. Wir machen nun erstmal nur kleine Spaziergänge in die Stadt direkt und üben das "bei Fuß" in kleinen Schritten wieder von ganz vorne ein.
Schlimmer als das ist aber die Ignoranz sobald sie von der Leine ist. Mittlerweile hört sie gar nicht mehr, weshalb sie erstmal nicht von der Leine kommt (das bedeutet im freien Gelände eine Schleppleine). Hier ist es so, dass sie gerade zu Artgenossen ungebremst hinrennt und ist sie dann mal im Spiel auf der Hundewiese können wir Welten bewegen, sie kommt nicht. Sie kommt auch nicht, wenn wir 100m weiter laufen oder bei Blickkontakt (wenn der mal ist, denn in diesem Fall sind wir Luft für sie) Rennen simulieren, um ihr zu zeigen, dass wir gerade verschwinden. Da wir sie da momentan gar nicht mehr zum Herankommen bewegen können, ohne auf sie zuzulaufen und sie einzufangen (und uns damit als Rudelführer die eigene Position mächtig untergraben) gehen wir mit ihr nicht mehr zur Hundewiese, was wir aber auch nicht als Lösung sehen, da sie dort den größten Artgenossenkontakt hat.
Auch im Haus gestaltet sich die Situation schwierig, da sie auch hier nicht mehr hört.

Nun fragen wir uns, wo wir einen Fehler gemacht haben können, der dieses Verhalten so verstärkt hat.
Sie ist gerade im Zahnwechsel aber das erscheint uns keine Erklärung.
Kann es sein, dass etwas mit unserer Rudelstrultur nicht stimmt und der Welpe darauf reagiert?
Wir handhaben es immer so, dass stets einer das Kommando hat und der andere demjenigen dann in keiner Weise "reinfunkt". Wir haben stets nur mit positiver Bestärkung trainiert, niemals mit Gewalt, da wir das völlig ablehnen. Haben wir hier eine zu schwache Struktur aufgebaut und unsere Autorität nicht richtig etabliert? Und wie können wir das ändern?

Für eure Hilfe wären wir sehr, sehr dankbar!
Viele Grüße,
Doro und Theo
einWirbelwind
 
Beiträge: 1
Registriert: Sa 13. Feb 2010 19:33

Re: Unser 5monatiger Welpe ignoriert uns geht es um Befehle

Beitragvon Tilljacker » Sa 13. Feb 2010 21:52

Hallo Doro und Theo!

Hm, das hört sich ja sehr frustrierend an für euch!

Spontan habe ich nur 2 Tipps:
- Lasst euch von einem kompetenten Trainer zu Hause über die Schulter schauen! Wen ihr sagt, woher ihr kommt, gibt es vielleicht auch ein paar Tipps aus dem Forum?
- Ist eure Welpe gesund? Habt ihr sie mal checken lassen?

Der Umschwung von gut hören auf total ignorieren kommt seh krass rüber!
Auf der anderen Seite haben unsere Hunde in der "Pubertät" uns auch den Stinkefinger geziegt!
Da heißt es dann Geduld und den längeren Atem haben!

LG Anja
Tilljacker
 
Beiträge: 626
Registriert: Do 26. Feb 2009 12:26

Re: Unser 5monatiger Welpe ignoriert uns geht es um Befehle

Beitragvon Gudrun » Sa 13. Feb 2010 22:43

Hallo auch,

klingt schon nach zu schwacher Führung. "Rein positiv" einen Hund erziehen zu wollen, klappt eigentlich nie. Man muss auch Grenzen aufzeigen und sich durchsetzen können. Sonst zeichnet man von sich selbst ein so schwaches Bild, dass der arme Hund sich in allen möglichen Stress-Situationen unbeschützt und allein gelassen, ganz auf sich gestellt fühlt und damit völlig überfordert ist. Das erklärt dann auch die Unsicherheit, die Ihr an Straßen beobachtet. Die Idee mit dem Trainer finde ich nicht schlecht.

VG Gudrun
Gudrun
 
Beiträge: 3271
Registriert: Di 17. Jul 2007 19:24
Wohnort: Wildemann im Harz

Re: Unser 5monatiger Welpe ignoriert uns geht es um Befehle

Beitragvon Whoopsy » Sa 13. Feb 2010 23:29

Als Hütehund "geschädigte" (sprich, ich kenn das Problem, ansonsten ein Traum) würde ich mal sagen, in der Geräuschempfindlichkeit kommt der Sheltie durch. Ich hab mir einer Trainerin gesprochen, die auch einen Sheltie hat und sie hat das gleiche Problem wie ich bei meiner Easy.

Viele Hütehunde reagieren bei lauten Geräuschen schreckhaft. Das hat bei uns mit ungefähr 7 Monaten begonnen. Davor war Gewitter, Schüsse etc. kein Problem (an der fehlenden Prägung kanns also nicht liegen). An was sonst? Keine Ahnung, eventuell dass sie "erwachsen" werden?! Und das für sich Entscheiden könnte am Shiba Inu liegen. Dazu kann Dir Jutta mehr sagen. Unser Mittel zur Wahl ist einfach: Üben, üben, üben. Den Situationen nicht aus dem Weg gehen sondern irgendwie positiv bestärken (ist schwer, ich weiss das).
Whoopsy
 
Beiträge: 3800
Registriert: Fr 15. Feb 2008 13:46

Re: Unser 5monatiger Welpe ignoriert uns geht es um Befehle

Beitragvon Jenni » Sa 13. Feb 2010 23:43

Hallo Ihr beiden,

mich würde interessieren, wo Ihr Euren Junghund her habt und seit wann er bei Euch ist? Seit der 8. Woche? Wie ist er beim Züchter aufgewachsen?

Des Weiteren ist interessant, ob sich das Verhalten der Hündin wirklich von heute auf morgen abrupt geändert hat, oder ob es Tag für Tag "schlimmer" wurde. Wenn "von heute auf morgen", dann bitte unbedingt zum Tierarzt und durchchecken lassen. Das könnte durchaus körperlich bedingt sein.

Wenn nicht, dann würde ich auch einen Hundetrainer beauftragen. Und ansonsten möchte ich mich Gudrun anschließen. Antiautoritäre Erziehung funktioniert bei Hunden genauso wenig wie bei Kindern. Beide brauchen Grenzen. Einem Kind kann man ab einem bestimmten Alter mit Worten erklären, warum etwas geht oder eben nicht - dem Hund nicht. Hunde setzen untereinander auch körperliche Grenzen. Hier wäre wichtig, dass Ihr lernt, was bei Eurem Hund machbar, möglich und nötig ist. Hier mal ein paar Basics für den Anfang: viewtopic.php?f=9&t=3228&st=0&sk=t&sd=a&hilit=Basics. Aber einen Hundetrainer oder Tierpsychologen, der es sich vor Ort ansieht finde ich wichtig.

LG
Jenni
Jenni
 
Beiträge: 2344
Registriert: Mo 5. Mai 2008 10:52
Wohnort: Hildesheim


Zurück zu Erziehung

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste