Günther ignoriert es wenn sich ein anderer Hund unterwirft

Re: Günther ignoriert es wenn sich ein anderer Hund unterwirft

Beitragvon Klein Günthi » Mo 15. Feb 2010 19:13

Hallo,

@Gudrun - das mit der Wurfkette ist nochmal ne andere Baustelle - auf die reagiert er nämlich genausowenig wie auf basketballgroße Schneebälle oder mit Nägeln gefüllte Dosen. Nein, mein Hund ist nicht taub, nur unglaublich lärm- und schreckresistent.
Zum Ranholen: wenn der Herr nicht auf "Hiiiiiiiiiiiiiier" reagiert - wie sollte ich es sonst machen, dass er rankommt außer ihn ranzuholen?!
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Re: Günther ignoriert es wenn sich ein anderer Hund unterwirft

Beitragvon Gudrun » Mo 15. Feb 2010 19:24

Hallo Adrienne,

auf die Wirkungsschwelle kommt es an! Verpass ihm einen ordentlichen Knuffer mit dem Wurfgeschoss! Hau ihm die Beine weg! (Sorry! War vielleicht etwas überspitzt formuliert.) Aber bitte nicht daneben werfen, wenn den Herrn das nicht interessiert. Damit machst Du Dich lächerlich. Wie gesagt, wenn Du die Leine aktiv benutzt, wirst Du sie immer brauchen. Der Herr weiß selbstverständlich, wann er sie dran hat und wann nicht. Und "Leine ab" heißt dann eben Halligalli und er macht, was er will.

Die andere, schönere Möglichkeit ist natürlich die positive Konditionierung. Wenn Du z. B. zu "Hier!" ein Tauzieh- oder Apportier-Spiel anbieten würdest, das Du nur noch ausnahmsweise mit ihm spielst, worin er aber so richtig hoch in den Trieb kommt. Habt Ihr sowas?

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Re: Günther ignoriert es wenn sich ein anderer Hund unterwirft

Beitragvon Klein Günthi » Mo 15. Feb 2010 19:30

Hallo Gudrun,

ich glaub ich bin grad total überfordert...
Es ist für mich momentan eher zum Verzweifeln als zum unverzagten Weiterprobieren und Dranbleiben. Grundsätzlich habe ich solche Spielsachen da, klar, aber für mich stellt sich die Frage: heißt das denn nicht, dass Günni dann auch nur kommt, wenn er weiß, dass ich was zum Spielen (alternativ: Leckerlie zum Belohnen) dabei hab, wenn er doch verknüpfen kann: Leine da, keine Chance, Leine ab, Halligalli??
Und was das Abwerfen angeht: Ja, ich treffe meinen Hund! Und nein, er reagiert nicht darauf. Guckt nur mal kurz nach dem Motto "huch was war das" und macht dann fröhlich weiter. Andre Hunde würden schon längst winselnd am Boden liegen (übertrieben ausgedrückt), meiner hat da ein sehr dickes Fell...
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Re: Günther ignoriert es wenn sich ein anderer Hund unterwirft

Beitragvon Gudrun » Mo 15. Feb 2010 20:08

Hallo Adrienne,

genervt sein, ist nicht genug. Dran bleiben, weiter arbeiten ist jetzt ganz wichtig. Setz Dich durch! Wie gesagt: auf die Wirkungsschwelle kommt es an. Ich glaube nicht, dass er einen genügend harten Treffer ignoriert. Da bin ich wahrscheinlich brutaler als Du. Ich hätte die Wirkungsschwelle längst gefunden, ganz sicher.

Zum angebotenen Spiel: Er weiß nicht, was Du in der Tasche hast. Er hofft aber, dass sein Lieblingsspielzeug da drin ist. Wenn Du es schaffst, damit alles andere zu toppen, bist Du fertig! Dann kannst Du Dir damit bei ihm alles kaufen. Mit meinen Hunden kann ich so umgehen. Ich brauche nur ein bestimmtes Quietschi kurz nach meinem "Hier!" quietschen zu lassen und die kommen voller Begeisterung von sonstwoher angedüst. Wenn die Belohnung oft genug toll war, funktioniert das Ganze auch eine Zeit lang, ohne dass man das Spielzeug bei hat. Ich frische die Verknüpfung aber ganz gerne öfter mal auf, indem ich den Herankommenden mit diesem Spiel belohne. Leckerlis sind dagegen immer langweilig, weil sie den Hund nicht in den Trieb kriegen. Für ein solches Spiel laufen meine auch brav Unterordnung, überwinden anstrengende oder sogar gefährliche Hindernisse oder suchen für mich was auch immer. Wenn das Spiel mit Dir erst einmal das interessanteste ist, was es für Deinen Hund gibt, kannst Du es für alles mögliche instrumentalisieren.

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Re: Günther ignoriert es wenn sich ein anderer Hund unterwirft

Beitragvon Whoopsy » Mo 15. Feb 2010 20:39

Klein Günthi hat geschrieben:Nein, mein Hund ist nicht taub, nur unglaublich lärm- und schreckresistent.


Ich würd was drum geben :? Kannst mir nicht mal die Hälfte davon abgeben?
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Re: Günther ignoriert es wenn sich ein anderer Hund unterwirft

Beitragvon Jenni » Mo 15. Feb 2010 20:57

Hallo Adrienne,

also erstmal... MEIN MITGEFÜHL!!! Ich kann Dich gut verstehen!!

Ich habe leider nicht alles durchlesen können und vielleicht wiederhole ich jetzt auch was, das bitte ich zu entschuldigen.

Eine Sache habe ich gelesen, die gar nicht geht: Du sagst, Du ignorierst ihn seit einiger Zeit oder Stunden, weil er sich draußen irgendwann irgendwo daneben benommen hat? Das ist nicht gut und meiner Meinung nach sogar genau das Gegenteil von gut. Sowas machen Hunde nicht! Du baust damit unglaublichen Druck auf. Bitte mach das nicht. Das versteht Günni auch gar nicht. Sag ihm lieber in Situationen, wo er sich daneben benimmt, dass das Mist ist.

Dann.. hast Du die Möglichkeit von so einer Situation ein Video zu drehen? Ich frage, weil wir grade am WE eine Situation hatten, die sich fast genauso anhört, wie das, was Du beschreibst. Eine Weimihündin wurde von einer Appenzellerhündin in Appenzellermanier getackelt. Die Weimihündin hat sie mehrere Mal verwarnt, bis sie die Faxen dicke hatte. Sie hat die Appenzellerhündin aufs Kreuz gelegt und sich drübergestellt. Die Appenzellerhündin war zwar ab und zu still, hat aber weiter versucht die Weimihündin wegzudrücken. Immer wenn das passierte und die Appenzellerhündin dann etwas mehr zappelte, hat die Weimihündin den Druck erhöht und Schnauzengriffe angedeutet. Die Zähne der Weimihündin haben die Appenzellerhündin nur selten berührt und die A-Hündin hat permanent gebrüllt, die Weimihündin hat aber nicht nachgelassen, bis die A-Hündin wirklich ruhig war, sich entspannt hat, weggeguckt hat. Dann wars gut. Nur weil ein Hund quietscht, heißt das nicht, dass er sich unterwirft. Deshalb wäre ein Video mal interessant. Man muss es wirklich sehen!

Ansonsten ist durchhalten die Devise. Privilegien wie Freilauf gibts nur uneingeschränkt, wenn er sicher abrufbar ist. Foppt er Dich, greif klar durch und dann is aber auch gut!

Lieber Gruß
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Re: Günther ignoriert es wenn sich ein anderer Hund unterwirft

Beitragvon bellina » Di 16. Feb 2010 06:44

guten morgen adrienne,

erst mal würd ich dir raten: tief luft holen.................., ganz tief und erst mal durchatmen

setz dich nicht selbst so unter druck, denn das überträgt sich auf deinen hund und dann bekommst du eine wahnsinns-wut auf das tier, auf dich, auf alles einfach und das sollte NICHT sein.

denn in erster linie sollten günthi und du spass miteinander haben..................
und DAS kommt -glaub ich- momentan einfach zu kurz bzw. ist wahrscheinlich gar nicht vorhanden!

fang einfach nochmal bei null an!

meiner meinung nach hat wurfkettenwerfen überhaupt keinen sinn u. es zeigt ja wohl auch keine wirkung wie du schreibst, also, dann lass!!!!! es............

hast du's eigentlich schon mal mit babybel probiert? KÄSE..............
ich kenn KEINEN EINZIGEN LABI, der da nicht drauf ab fährt!

und somit würd ich ihn zurückrufen und mit babybel vollstopfen, vor ihm ein stück du, dann günthi, lasst es euch doch beim spazierengehen mal sooooo richtig gut gehen.

sooooo und das wäre erst mal meine einzige!!!!!! lehrstunde momentan und die würd ich üben.
allerdings ruf ihn nicht dauernd!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! zurück, denn dann wird's meiner meinung nach zuviel.

stress dich so wenig wie möglich bei den spaziergängen, heisst im klartext: günthi an die schleppleine, ab u. an zurückrufen, stehenbleiben, käse essen!!!!!!!!

so, das machste mal ne woche!

irgendwie kommt es mir vor, dass an günthi momentan alles probiert wird, was es da so an erziehungsmöglichkeiten gibt. das ist NICHT GUT, ich glaub, günthi geht's wahrscheinlich momentan genau wie dir, er wird nicht wissen, welche "linie" er fahren soll und ist mit der situation genau wie du total überfordert.

es kommt noch dazu, dass er sich an eine andere situation gewöhnen muss, er ist früh NICHT mehr bei deiner freundin. aber du bist doch lehrerin oder???? will heissen, du kommst doch am mittag heim oder?????? also ein ausgelasteter labi kann ruhig mal 5 stunden alleine daheim liegen und auf frauchen warten! da würd ich mir keinen kopf machen.

also adrienne, geht's langsam an, überforder weder DICH noch DEINEN hund, und probier nicht auf teufel komm raus einfach wahllos alles aus! ich hoffe, das wird Dir dein trainer am samstag auch so rüberbringen können und ich hab die erfahrung gemacht, dass man wauzis mit

VIEL VIEL LIEBE, EINFÜHLUNGSVERMÖGEN und GEDULD GEDULD GEDULD GEDULD UND RUHE besser erziehen kann als mit ständigem Druck.

ich hatte mit meiner 2. hündin ne andere baustelle, die hat mich aber auch fast verweifeln lassen, bevor ich dann völlig entgegen aller empfehlungen ganz anders erzogen habe und das mit erfolg!!!!!! zumindest ich empfinde das so und das ist ja das Wichtigste im Miteinander Mensch-Hund!!!!!!

berichte weiter, wir stehen Dir bei............. ;) ;) ;) ;)
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Re: Günther ignoriert es wenn sich ein anderer Hund unterwirft

Beitragvon Gudrun » Di 16. Feb 2010 07:47

Na, Ingrid,

darf ich hier einen Widerspruch sehen:

"günthi an die schleppleine, ab u. an zurückrufen, stehenbleiben, käse essen" soll erst einmal eine ganze Woche reichen

und

"also ein ausgelasteter labi kann ruhig mal 5 stunden alleine daheim liegen und auf frauchen warten!"

Wo ist denn da die Auslastung für so einen übermütigen, pubertierenden Junghund? SOOOO schafft sie doch die besten Voraussetzungen, um die Hütte zerlegt zu bekommen, während sie weg ist!

Ich würde aktiv für Programm sorgen und er würde nach MEINER Pfeife tanzen. Das Häppchenkassieren instrumentalisiert Herr Hund doch ganz schnell in der Form: Ich bau scheiß, Frauchen ordert, ich bekomme...wiederholen wir diese Handlungskette, weil nämlich, die war gut! Würde ich runterfahren, ehrlich! Frauchen muss auch mal durchgreifen und das geht nicht mit noch mehr lecker Käse. Von mir aus kann sie die Wurfkette zu Hause lassen und sich persönlich auf den Lümmel stürzen, wenn die Situation danach ist. Ich denke aber, dass es in nächster Zeit deutliche Abbruchsignale geben muss, welcher Art auch immer. Die Wurfkette ist nur eine Möglichkeit von vielen.

Wo ich Dir wieder sofort zustimme, ist, dass "das Wichtigste im Miteinander Mensch-Hund" zu sehen ist. Daher die Idee mit einem gemeinsamen Spiel, das ihn wirklich hoch in den Trieb bringt, aber nicht 100 mal am Tag, sondern nur gelegentlich, wenn er sich wirklich vorbildlich verhalten hat.

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Re: Günther ignoriert es wenn sich ein anderer Hund unterwirft

Beitragvon Fuzzy » Di 16. Feb 2010 09:08

VIEL VIEL LIEBE, EINFÜHLUNGSVERMÖGEN und GEDULD GEDULD GEDULD GEDULD UND RUHE besser erziehen kann als mit ständigem Druck.

Das schliesst aber hoffentlich entsprechende klare Ansagen nicht aus?
Liebe,Einfühlungsvermögen und Geduld gepaart mit einem klar definierten Managementpaket, sowohl im Hausstand als auch draussen, etwas weniger Emotion und das bewusste Einsetzen des Verstandes(bitte nicht als Wertung sehen) dann lässt sich Verhalten recht schnell korrigieren.

Und ich muss wieder sagen: würden HH zu Anfang gleich den Hund im Welpen sehen und Hundeerziehung tatsächlich mit dem Einzug des Welpen beginnen, damit meine ich jetzt nicht speziell die Basics Sitz Platz Bleib usw., sondern dem Welpen durch klare Koordinatoren den Weg des Miteinanders vermitteln, sowohl zu Hause als auch draussen unterwegs.Eher die Spassbremse ziehen(ständiger Hundeumgang, ständiger Freilauf, ständige Gruppenspaziergänge usw.) und sich in seiner Person mehr einbringen, in welcher Form auch immer, würden sich so viele, der hier geschilderten Probleme, wenn auch nicht unbedingt verhindern lassen, so doch nur in sehr abgeschwächter Form zeigen. Und deshalb relativ einfach und zügig wieder gerade biegen.

Mich ärgert es masslos, wenn HH mit jungen Hunden, sich erst einmal wochenlang amüsieren und freuen wie spielfreudig und verträglich ihr Hundi doch ist,wie sie sich an der Schlauheit ihrer Hundis ergötzen und diese tun und lassen dürfen was sie wollen. Kommt dann das böse Erwachen, muss der Hund mit entsprechenden Korrekturen für die Nachlässigkeit seiner Menschen büßen.

Grüßle
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Re: Günther ignoriert es wenn sich ein anderer Hund unterwirft

Beitragvon Whoopsy » Di 16. Feb 2010 09:20

Super geschrieben Fuzzy. Lieber am Anfang viel einschränken und begrenzen. Das Lockerlassen der Zügel bzw. Leine kommt dann eh von allein. Hin und wieder müssen sie dann auch mal wieder gestrafft werden.

Aber als Erstlingshundebesitzer ist das auch schwer.
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