Unser befreundetes Rudel hat u.a. einen griechischen Hirtenmix.
Dieser "Voltie" ist ein sehr ausgeglichener Hund. Ja sogar fast schon masochistisch veranlagt.
Fast alle dürfen ihn in die Halskrause schnappen und so mit ihm toben. Ihn zu Fall bringen usw.
Teils hängt links und rechts in seiner Halskrause je mindestens ein Hund und versucht ihn runter zu zerren.
Unser Kami war mal ein sehr schwieriger Fall. Durch Voltie ist er absolut ausgeglichen geworden.
Warum ? Weil die Besitzer von Voltie damals zu uns sagten "Nee, lasst mal. Die regeln das schon unter sich selbst ! Braucht ihn deshalb nicht anleinen und aus dem Auslauf gehen.... !"
Jaja, diese typischen "Die regeln das schon unter sich !" Leutz
War auch so *freu* Kami prallte mit seiner Machotour gehörig an ihm ab. Voltie schenkte ihm einfach nur in der Art und Weise Beachtung, dass er auf das geknurre und angegangen werden einfach mit Spiel reagierte..............
Schon nach kurzer Zeit merkte Kami, dass er dem zwar nicht überlegen ist, sich aber prima mit ihm "knuffen" kann *grins*
Einige Monate ging das total super. Kami war richtig sozialisiert durch Voltie geworden.
An einem Tag rauften unsere beiden Rudel mal wieder alle zusammen und schubsten und jagten Voltie, der auch eine Menge Spaß hatte und gerne den "kleinen" *grins* Hasen machte...........
Bis Kami bei einem schnappen mal nicht genug aufpasste und wohl etwas mehr als das dicke Fell von Voltie zufassen bekam. Voltie quiekte kurz auf und schimpfte in Richtung Kami.
Doch statt zu begreifen, dass er etwas zu grob war, knurrte dieser (wie so oft) weiter zurück.
Da war es dem geduldigsten Hund der Welt auch mal zu viel
Er schnappte sich Kami und es hörte sich verdammt schlimm an. Und es sah für ein paar Sekunden auch wirklich schlimm aus. Sowohl Betty, als auch ich waren schon kurz davor dazwischen zu gehen.
Aber irgendetwas in diesem "Zusammenspiel" sah für einen ganz winzigen Augenblick so aus, als ob es ganz genau so richtig zu seien schien.
Und ich hielt mich und Betty zurück. Von da an dauerte es 2 Sekunden und Kami lag auf der Seite. Den Schwanz bis zum Kinn eingeklemmt und einen Blick, der einem totalen Entsetzen gleich kam......
Fertig ! Voltie lies von ihm ab und wandte sich dem Spiel mit den anderen wieder zu.
Kami war zwar an diesem Tag bis zum Abend nicht mehr von meinem Bein zu bekommen, aber ehrlich gesagt, hatten wir mindestens 3 Jahre auf dieses Ereignis warten müssen
Jeder Rotti, jeder Schäfi, jede Dogge und jedes noch so imposante Tier hatte es in dieser Zeit nicht geschafft Kami sein Macho Gehabe mal abzugewöhnen. Ihm auch mal zu zeigen, dass es auch andere gibt, die es schaffen ihn nieder zu legen.
Voltie wollte noch am gleichen Tag mit Kami weiter toben. Der zog es lieber vor noch 2 Monate damit zu warten *grins*
Heute toben sie wie eh und je................
Ich will damit sagen, dass die Aussage "Die regeln das schon unter sich selbst !" nicht unbedingt verkehrt ist. Aber es gehören ein paar Dinge dazu, damit dass auch wirklich vernünftig abläuft.
1. Man sollte von beiden Hunden wissen (dazu muss man sie lange genug kennen. Also jeder HH seinen Hund selbst !) dass ihr oberstes Gebot ist keine "Ernsten" Verletzungen zu zufügen ! Andere Hunde zwar zu dominieren, ihnen in gewissen Rahmen mittels Schmerz Grenzen aufzuzeigen, aber immer diese Reizgrenze "Blut ist nicht gut !" (hört sich dumm an, ich weiß *smile*) vor Augen haben.
2. Man sollte mindestens seinen eigenen Hund perfekt lesen können. Am besten die Hunde allgemein
3. Man sollte eine Haftpflichtversicherung haben *kleinerscherz*

Nee, aber wirklich. Man kann und sollte Hunde viel selbst regeln lassen.
Aber man sollte auch sicher sein, dass sein eigener Hund vielleicht maximal eine Schramme verursacht (Gibt Betaisodona und Kaliumpermanganat

).
Und man im Fall der Fälle auch geneigt ist selbst einzuschreiten. Ohne Panik, ruhig, konsequent und selbstsicher !
Also auch ein gutes Augenmaß besitzen !!!!