Hündin hat draußen Angst

[Suri]

Hallo,

ich bin neu hier und hab gleich mal ein bis zwei Fragen.
Seit einer Woche haben wir eine Hündin aus dem Tierheim (10 Monate alt aus Griechenland).
Sie hat sich hier schon gut eingelebt und auch schon viel gelernt für die kurze Zeit.

Nur ist es so, dass sie draußen manchmal Angst hat (ist ja auch veständlich,alles noch neu und ungewohnte Geräusche).
Ich gehe auch nicht ständig andere Strecken, nur zwei verschiedene, damit es nicht zuviel für sie wird.
Manchmal läuft sie auch super mit (ich lobe sie dann auch immer mit Stimme und dann macht sie sogar Freudenhüpfer).
An anderen Tagen oder sogar am gleichen Tag ist sie wie ausgewechselt, möchte ds Grundstück nicht verlassen und wenn sie dann doch mitkommt, blebt sie alle paar Meter stehen und möchte umdrehen.
Ich gebe ihr viel Zeit sich alles anzugucken und anzuhören.
Ist es richtig dann zurückzugehen? Ich will sie auf keinen Fall "hinterherschleifen". Das würde ihr Vertrauer zu mir (mein Mann hat übrigens das gleiche Problem) wohl nicht gerade fördern.
Ich habs auch schon mit Fleichwurst-Locken versucht. Klappt aber nur bedingt.

Ich hoffe, Ihr habt da einen Tip.
Ab Sonntag geht Suri das erste mal in eine Junghundgruppe, sie hat auch ziemliche Angst vor anderen Hunden.

Liebe Grüße Tanja

[Bluebell]

Hallo liebe Tanja,

Hunde aus dem Ausland sind meistens schwieriger zu Handhaben. Grade in Griechenland kommen ja doch viele von der Straße, wo es ihnen oft auch gar nicht so schlecht ging.

Hier ist sie völlig reizüberflutet. Das hast Du schon gut erkannt.

Ich würde in so einem Fall mit Bachblüten arbeiten. Kennst Du Dich damit aus? Sonst helfe ich Dir eine Mischung zu finden.

Und ansonsten würde ich es so handhaben, dass Du sie auf keinen Fall mit Leckerchen lockst. Wenn Du ihr dann was gibst bestätigst Du evtl. eine Angst und verstärkst sie. Wenn sie solche Angst hat, da geh mal gar nicht auf sie ein oder singe... Nicht lachen! Selbst wenn wir uns mühe geben normal mit einem Hund zu sprechen, schaffen wir es nicht. Der Hund hört unsere eigene Unsicherheit. Ich habe selbst so eine Hündin - gehabt - ich bin dann immer mit Walkman singend durch die Gegend gegangen. Das war besser. Wenn sie zurück will, geh mal noch fünf Minuten weiter und lass ihr viel Zeit und dreh in einem Moment um, wo sie grade nicht zurück will. Wenn Du immer drauf eingehst, sieht es für Suri so aus, als würdest Du ihre Angst unterstützen und es genauso sehen.

In einem Hunderudel würde auch keiner Rücksicht auf ihre Angst nehmen und die Sicherheit der anderen Hunde würde sie auch sicher machen. Vielleicht findet ihr ja einen anderen Hund, mit dem Suri sich langsam anfreunden und sich ein bißchen was von ihm abgucken kann!?

Lieber Gruß und viel Geduld wünsche ich Euch

Alexandra

[Suri]

Hallo Alexandra,

erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort.
Das mit den Bachblüten hab ich mir auch schon durch den Kopf gehen lassen, Aspen wären da das Richtige, oder? Sie frisst auch schlecht, gibts da auch was?
Das mit dem im richtigen Moment zurückgehen ist so eine Sache: Sie geht teilweise keinen Meter mehr weiter, hab sie schon auf den Arm genommen und ein kleines Stück auf die nächste Wiese getragen (sie muss sich ja auch mal lösen ). Wenn sie dort geschnüffelt hat und evt. sogar ihr Geschäft, gelobt und danach dann nach Hause.

Wäre lieb, wenn Du mir wegen der BB noch Bescheid gibst. Danke Tanja

[Bluebell]

Hallo Tanja,

is das die kleine auf dem Foto?? Ist auf jeden Fall niedlich!!

Also ich würde Aspen, Mimulus, Honeysuckle (Nahrungsverweigerung - schlechte Fresser) und Willow (Anpassungshilfe) mischen und mindestens sechs Wochen geben.

Ich hoffe, es hilft, sonst sag nochmal Bescheid!

Lieber Gruß

Alexandra

[Suri]

Hallo Alexandra,
wir haben heute dirket angefangen mit den BB. Vielen Dank für die Zusammenstellung!!

Ich hoffe, es hilft, werde Dich auf jeden Fall auf dem Laufenden halten.
Ja, ist das kleine "Monster" vom Foto

Liebe Grüße Tanja

[MacHovi]

Mit unserem Welpen haben wir uns später einfach in die Stadt begeben, da wir sehr abgelegen wohnen und uns eine Zeitlang auf eine Bank nahe dem Auto gesetzt. Von dort aus konnte er sich alles in Ruhe ansehen. Und das hat er genossen. Irgendwann ist er aufgestanden und wollte etwas erkunden. Von da aus haben wir immer weitere Kreise gezogen und immer wieder Übungen zur Leinenführigkeit eingebunden. Stadtgänge haben wir extra für ihn aufgebaut und nicht mit Pflichten (Einkaufen etc) vermischt. Auch das Lösen ist in den Zeiten eines Plastikbeutels eigentlich kein Grund, weitere Wege zuzückzulegen. Ich würde mir Zeit lassen und den Hund seine nächste Umgebung erst einmal ganz langsam kennen lernen lassen. Straßenhunde haben auf der Straße ihres Heimatlandes auch viel Feindseliges erlebt, das jetzt unter Umständen wieder erwacht. Die Verarbeitung braucht Zeit.

Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass du souverän bleibst und bei dir keine Unsicherheiten durch ihr Verhalten entstehen. Schließlich musst du die "gefährlichen Situationen" vorbildhaft meistern. Und das heißt einfach: Ruhe bewahren und die beste Lösung suchen, d.h.
wenn du den Gang als Beutesuchgang ansiehst und irgendwo nach einem kurzen Zeitpunkt ein "Picknick" einbaust, vielleicht gaaaanz zufällig einen Futterbeutel mit Leckerem findest und es mit ihr teilst, dann wieder zurückgehst, dann hat der Gang für sie einen nachvollziehbaren Sinn gehabt, nämlich Futtersuche, dem wichtigsten Überlebensteil eines Straßenhundes.
Die Abstände lassen sich ja ausdehnen.

[Bluebell]

Hallo,

MacHowis Idee finde ich super!!

Könnte man versuchen, vielleicht fällts ihr auch leichter unter dem Einfluss von Bachblüten! Denn der Unterschied zu einem Welpen ist ja der, dass Eure wahrscheinlich schon negative Eindrücke gesammelt hat und das in der Prägephase und sie gar nicht mehr den Mut findet, Dinge alleine zu erkunden...

Aber Versucht macht klug!

Lieber Gruß

Alex

[BigMick]

moin,

noch ein kleiner tip:

die meisten auslandshunde haben kaum erfahrung im dauerhaften zusammenleben mit menschen. da darf man nach einer woche nicht viel erwarten.

wir arbeiten immer so: wochenlang nur und ausschließlich fütterung per hand! das bindet und führt zu einer basis. beim einen gehts schneller, beim anderen dauerts halt etwas länger.

zeit, vertrauen und deine souveränität sind hier das a und o!

ganz viel erfolg!

[Suri]

Hallo Ihr Lieben,

seit gestern abend hat Suri das Spazierengehen für sich entdeckt!!!
Wenn das so bleibt, bin ich begeistert.
Sie guckt zwar immer noch viel in der Gegend herum, aber sie bleibt nicht einfach sitzen und will nach Hause.
Und angucken soll sie sich ja auch alles in Ruhe. Die Zeit gebe ich ihr immer.
Sie ist sehr aufmerksam und läuft begeistert mit.
Ich glaube da jetzt einfach mal an die Kraft der Bachblüten.
Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.
Ich danke Euch allen sehr für die guten Tips und werde Euch weiter auf dem Laufenden halten.

Liebe Grüße Tanja und Suri

[Bluebell]

Hallo Suri,

also ich habe mich gestern mal bei einer sehr guten Tierärztin hier in der Nähe schlau gemacht, mit der ich viel zusammen arbeite, weil sie auch eine ausgebildete Homöopathin ist und damit aufgewachsen ist - ihr Vater hat schon alles über Homöopathie gemacht und die hat mich mal aufgeklärt über die Wirkung von Bachblüten.

Es gibt Hunde, das kann man über den Speichel nachweisen, die gar nicht auf Bachblüten reagieren (das ist von irgendeinem vorhandenen oder nicht vorhandenen Enzym abhängig) und es gibt Hunde, für die das genau richtig ist.

Ein guter Homöopath kann das checken. Wobei das wohl bei Suri nicht mehr nötig ist, denn sie scheint zu reagieren und das sehr gut. Ist ja schön und ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg!

Lieber Gruß

Alex