zwei Rüden anfreunden

zwei Rüden anfreunden

Beitragvon Jacky0507 » So 25. Apr 2010 15:16

Hallo ich schon wieder :-)
wie vielleicht der ein oder andere gelesen hat (in meinen anderen sonderbaren Problembeiträgen ;) )haben ich und mein blinder Jack-Russel-Rüde einigen unserer schon total eingefahrenen Alltagsproblem endlich den Kampf angesagt und möchten daran arbeiten.
Folgendes gehört auch dazu, wenn man daran überhaupt etwas ändern kann:
Jacky ist eigentlich schon seit er in der Pubertät ist relativ schlecht verträglich mit anderen Rüden und manchmal auch mit Hündinnen, obwohl er als Welpe seeeehr viel Hundekontakt hatte. Vielleicht auch zuviel, weil er als kleines Stinkerle das ein oder andere mal grob von dem ein oder anderen Hund behandelt wurde ehe ich dazwischen gehen konnte.
Weil wir damals täglich mit der Hündin einer Freundin unterwegs waren, denke ich wollte er diese später auch gegen andere Rüden einfach verteidigen. Dabei haben wir für uns beide die ein oder andere schlimme Situation erlebt. Zum BEispiel passiert es auf bestimmten GAssirunden oft, dass Leute ihre Hunde einfach laufen lassen, von weitem rufen "der macht nix" und im Null Komma Nix habe ich zwei sich prügelnde Hunde an der Leine. Irgendwann nachdem habe ich den fehler gemacht, weil ich mir nicht anders helfen konnte und ich Jacky auch nicht unbedingt z.B. mit einem Dobermann (diese Situation gab es wirklich und Dobermann-Herrchen war für ca. 5 Min. nicht in Sicht!!!) in den ungleichen Kampf überlassen wollte, habe ich ihn hochgenommen um zu vermeiden, dass die zwei Streithähne gar nicht erst zueinander kommen...
Naja jetzt haben wir die Situation, dass Jacky nicht super verträglich mit Rüden ist, was es ja auch öfters gibt.
Nun hat eine gute Freundin von mir, einen zweijährigen mittelgroßen Rüden und es wäre einfach toll, wenn die beiden sich wenigstens dulden würden, da wir im Sommer öfter gemeinsam grillen gehen und wir so immer beide Hunde dabei haben könnten...
Jetzt ist die Frage: gibt es eine Möglichkeit die beiden irgendwie zusammenzubringen? Sollte man es drauf ankommen lassen und beide von der Leine sich beschnuppern lassen und ggf. auch kurz kabbeln lassen?
Zur Erinnerung Jacky ist blind und ich möchte nicht, dass irgendetwas schlimmeres passiert. Wir wollten uns morgen gerne treffen, aber ich bin sehr unsicher wie wir vorgehen sollten und ob wir es überhaupt versuchen sollten.

Oh Mann, ich habe echt Probleme mich kurz zu fassen - sorry :-)

Grüße Jessi und Jacky
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Re: zwei Rüden anfreunden

Beitragvon ingrid » So 25. Apr 2010 17:55

nun jessi,

ich würde meinen blinden hund überhaupt nicht so einfach mal hu-begegnungen aussetzen, sondern immer gezielt und ganz ganz langsam!!!! meinen hund an sein gegenüber gewöhnen.

soll heissen:

ich würde -wenn du dich morgen mit deiner freundin triffst- in einem grossen abstand -ca. 10 meter- NEBENEINANDER!!!!! an der leine die hunde führen, damit dein wauzi den rüden erst mal riechen kann.

wenn ihr merkt, dass die hunde nicht nervös reagieren, dann würde ich die seitlichen!!!!!! abstände zueinander verringern bis das schnüffeln -zuerst mal AN DER LEINE- zwischen den beiden klappt.

das kann ca. 1/2 stunde dauern bis ihr euch näher kommt! und dann sollte es -wenn alles andere vorher klappt- auch kein problem mehr werden.

ich würde aber NIEMALS deinen hund einfach so drauf losrennen lassen, er hat ein handicap dadurch dass er blind ist!

würde mich freuen, wenn es klappt morgen, viel glück, aber bitte bitte langsam!!!!!! nähern.......
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Re: zwei Rüden anfreunden

Beitragvon Jacky0507 » Mo 26. Apr 2010 05:53

Hallo Ingrid,

ok, so etwas in der Art hatte ich mir erhofft. Ich vermute nämlich dass meine Freundin der Meinung ist wir sollten sie einfach mal ohne Leine laufen lassen. Aber ich fürchte das geht nicht gut...

Ich sehe es doch richtig, dass der Treffpunkt für BEIDE Hunde ein unbekannter Ort sein soll oder? Und dann laufen wir einfach mal locker neben einander her. Kann ich ihn belohnen, wenn er ruhig ist z. B. Clicker und Leckerli?? Oder sollte ich einfach ganz ruhig nebenher laufen?

Jessi
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Re: zwei Rüden anfreunden

Beitragvon ingrid » Mo 26. Apr 2010 07:22

neutraler ort ist immer gut!

bitte: nebeneinander bedeutet anfangs weit auseinander............................ und dann langsam, ganz langsam weiter aufeinander zu!

clicker würd ich hier NICHT einsetzen............., damit find ich signalisierst du die BESONDERE situation........

iss ja nix besonderes, soll ja auch nicht zu was besonderem werden!

auch mit leckerli wäre ich vorsichtig, wenn er anfängt zu bellen würd ich den abstand zu deiner freundin VERGRÖSSERN!

ich würde ihn nicht "zwingen", unbedingt jetzt kontakt aufzunehmen, würde NUR KONTAKT ZULASSEN, wenn dein hund diesen auch verträgt.

du kannst ja -falls es nicht klappt- NACH DEM SPAZIERGANG mit deinem wauzi noch mit deiner freundin quatschen.............
:mrgreen: :mrgreen:
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Re: zwei Rüden anfreunden

Beitragvon Jacky0507 » Mo 26. Apr 2010 12:13

Hallo Ingrid,

jetzt haben wir den Salat: habe gerade mit meiner Freundin telefoniert. Sie meinte, dass mit beiden Hunden angeleint langsam nähern wäre auch blöd, weil ihrer an der Leine eher aufmüpfig ist.

Sie meinte letztens haben sie beim Gassigang jemanden getroffen mit dessen Hund sich ihr Hund immer angekeift hat und dann haben sie sie mal von der Leine gemacht, dann haben beide sich mal angeknurrt und das Fell gestellt und danach haben sie sich eigentlich ignoriert!

Naja sie meint wir sollen sie loslassen und gar nicht beachten.

Denkst Du das kann ganz schief gehen oder das wäre total falsch??

Ich bin sehr aufgeregt :-)
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Re: zwei Rüden anfreunden

Beitragvon Isabel » Di 27. Apr 2010 09:28

Hallo!
Also ich vertrete da eher die Einstellung deiner Freundin. Wenn man bedenkt, dass viele Beißunfälle an der Leine passieren, würde ich die beiden nicht unbedingt an der Leine aneinander lassen. Die Frage ist, ob sie überhaupt direkten Kontakt zueinander haben müssen, wenn ihr euch trefft, z.B. zum Grillen. Die Idee angeleint mit einem gewissen Abstand erstmal zum Kennenlernen gemeinsam Spazierenzugehen finde ich gut. Wenn du dir unsicher bist, solltet ihr, wie ich finde, erstmal direkten Kontakt meiden. Denn du kannst dir sicher sein: Deine Unsicherheit oder auch Aufgeregtheit spürt sowohl dein Hund, als auch der Hund deiner Freundin. Das ist nicht unbedingt eine gute Basis für ein Zusammentreffen.
Gibt es eine (gute) Hundeschule bei euch in der Nähe? Eine Möglichkeit wäre dann beispielsweise die Hunde auf einem umzäunten, nicht all zu großen Grundstück im Freilauf aufeinander treffen zu lassen. -Natürlich nur, wenn sie nicht schon an der Leine großer Theater machen. Wenn dann ein Hundetrainer dabei ist, umso besser. Dieser kann euch dann das Verhalten eurer Hunde erklären, euch zeigen, was und wielange ihr es laufen lassen könnt und was es zu unterbinden gilt. Für den Ernstfall habt ihr dann auch jemanden "Unbeteiligten", der eingreifen kann. Wichtig finde ich auch, dass du lernst (und vielleicht kannst du das ja auch schon), deinen Hund aktiv zu beschützen. Dafür ist es nicht unbedingt notwendig, den Hund auf den Arm zu nehmen!

Insgesamt mutest du deinem blinden Hund ganz schön was zu... wenn es dir also besonders wichtig ist, dass er sich nun mit diesem Rüden verträgt, solltest du euch viel Zeit geben und eine Begegnung nicht unter "Zeitdruck" vom Zaun brechen....
Isabel
 
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Re: zwei Rüden anfreunden

Beitragvon Jacky0507 » Di 27. Apr 2010 11:26

Hallo und vielen Dank für Eure Beiträge,
ich hatte gestern noch versucht jemanden in unserer Hundeschule zu erreichen. Hat leider nicht geklappt, die hat eigentlich auch keinen guten Ruf. Das ist eine ziemlich "altmodische" Hundeschule.

Naja kurz zu gestern: es hätte besser laufen können, aber auch schlechter. Wir sind erst angeleint in großem Abstand hinterheinander her, so dass beide Hunde wussten, dass da ein anderer ist. Die beiden haben zu erst ganz gemütlich rumgeschnüffelt, aber die Ohren haben natürlich immer gezuckt, wenn man die Hundemarke vom anderen klimpern gehört hat.

Also und dann haben wir beide losgelassen und wie auch nicht anders erwartet haben sie sich erstmal in die Wolle bekommen, aber eher harmlos. Also wir mussten nicht eingreifen und auch mein blinder Jacky schien in dem Moment noch nicht überfordert. Das Gassigehen an sich ging sogar, weil dann jeder seiner Wege gegangen ist. Das Problem war eher, wenn wir stehen bleiben wollten, hat gleich einer angefangen zu giften. Wenn wir dann aber schnell weitergelaufen sind ging es wieder.

Das, was uns das Ganze dann leider versaut hat, war ein dummer Unfall. Der andere Hund ist zum Schnüffeln stehen geblieben und Jacky - blind wie er ist - hat ihn von hinten angerempelt und das haben dann natürlich BEIDE als "dumme Anmache" vom anderen verstanden und dann gings los... Wir sind die Runde dann noch ohne weitere Zwischenfälle gelaufen, aber dicke Freunde sind sie leider nicht geworden.

Jacky hat hinterher leider etwas gehumpelt, aber das ist heute schon wieder gut.


Für das Grillen am 1. MAi wird Jacky auf jeden Fall mal an der Leine bleiben, weil der andere dem STreit dann aus dem Weg gehen wird. Ich denke sie werden sich dulden - wie auch während dem Gassi gehen - aber keine Freunde werden...

Noch eine kurze Frage an Dich Isabel: wie kann ich meinen Hund beschützen? Ich hätte ihn jetzt niemals von der Leine gelassen, wenn ein komplett fremder Hund vor mir gestanden wäreoder der Größenunterschied größer gewesen wäre. Was kann ich dann tun, außer ihn auf den Arm nehmen? Ich bin dann echt immer etwas hlflos?

Danke und einen schönen Mittag ;-)
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Re: zwei Rüden anfreunden

Beitragvon Babsi » Di 27. Apr 2010 12:39

Hallo Jacky,

ich empfehle dir folgendes Buch zu kaufen.: Blinder Hund - was nun? ist im Kynos Verlag erschienen und Autorin ist Nicole Horsky.. Es ist sehr gut und sehr viele Tipps.
Weil Du solltest deinem Hund noch andere Kommados beibrinegn z.B Achtung oder Hund. Rechts links u.s.w. Einfach mal durchlesen. Weil erklären ist etwas schwierig.
Und allgemein, zu deinem Problem, freundschaft kann man nicht erzwingen. Aber vlt. schafft ihr es das sie sich akzeptieren und kein Hass entsteht.
MFg Babsi
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Re: zwei Rüden anfreunden

Beitragvon Isabel » Di 27. Apr 2010 19:37

auf dich zulaufende Hunde kannst du sehr gut, durch eine Bewegung auf sie zu irritieren und abbremsen. Wenn du dich als Besitzer aufbaust und mit einer Lautäußerung (z.B. ein "Kscht") einen Schritt auf sie zu machst, treten viele Hunde schon von sich aus den Rücktritt an. Ich hatte die Chance, das aktive Beschützen in der Hundeschule zu üben. Auf Spaziergängen klappt es bei mir meist nur, wenn ich die Situation kommen sehe, also z.B. merke "da läuft ein Hund frei rum und der kommt jetzt vielleicht gleich auf uns zu". Hilfreich dabei war mir auch mal eine Wasserflasche, die ich eigentlich dabei hatte, um Roco zu unterbrechen. "Aktives Beschützen" heißt also soviel wie, verhalte dich so, dass das Gegenüber nicht an deinen Hund drankommt. Das kann je nach Rasse und auftreten des anderen Hundes eine mehr oder weniger große Herausforderung sein
Wichtig bzw. Voraussetzung für das aktive Beschützen ist außerdem, dass dein Hund sich hierbei hinter dir aufhält und sich beschützen lässt, aber ich denke, dass das bei deinem blinden Jacky nicht ganz so schwer werden wird.
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Re: zwei Rüden anfreunden

Beitragvon Jacky0507 » Do 29. Apr 2010 07:45

Vielen Dank Ihr Lieben,

das Buch werde ich mir gleich bestellen. Ich habe zwar in den letzten Jahren schon sehr viel recherchiert was blinde Hunde betrifft und Kommandos wie Achtung und Hopp (bei Treppenstufen) usw. kennt er. Aber man lernt ja nie aus :-)

Das mit dem Beschützen ist echt so eine Sache... Leider ist es meistens so, dass Jacky sich aber nicht hinter mir aufhält, sondern glaube ich eher versucht mich zu beschützen und auf den anderen Hund losgeht. Also schüchtern ist der in der Beziehung überhaupt nicht! Naja bis jetzt ist es immer gut gegangen. Eine Wasserflasche wäre echt noch eine gute Idee.

Ich wünsch Euch einen schönen Tag und danke für die Hilfe!
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