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von PeggySue » Di 8. Jun 2010 09:22
Tataaa!!! Wie´s der Zufall will, bin ich ab nächster Woche als Hundesitter für eine 5-monatige Golden Retr. Hündin engangiert War gestern zum ersten beschnuppern und kennenlernen bei der Familie und hab mir die Situation mal angeschaut. Zu der Besitzerin, sie ist ziemlich hopplahopp auf den Hund gekommen. Irgendeine befreundete Familie hatte einen Golden Wurf, da blieb ein Welpe übrig und sollte ins Tierheim abgeschoben werden. Das wollte sie verhindern und hat ihn mit 12 Wochen zu sich genommen. Null Ahnung von Hunden, null wirklich absolut NULL, nur ein wahnsinnig gutes Herz. Sie und ihr Mann arbeiten fast ganztägig und brauchen mich für vier Tage zum sitten. Sie gehen zur Hundeschule, lesen viele Bücher über Hunde und versuchen ihr Wissensdefizit aufzuholen. Was natürlich nicht von heut auf morgen geht. Aber sie geben wirklich alles. Ich hab natürlich alles mögliche erfragt, wie sie sich meinen Job vorstellen usw. Generell soll ich hauptsächlich die Hündin - heißt übrigens LEA - auslasten durch gassigehen und auch etwas an der Erziehung arbeiten. Ich hab gleich gemerkt, daß die kleine nicht wirklich ausgelastet ist, da sie sich eine Marotte angewöhnt hat, wenn sie nicht zu ihrem Willen kommt und sie ist sehr sehr hyperaktiv, dann schnappt sie in alles mögliche was grad da ist, Fuß, Hand, Arm... teilweise sehr schmerzhaft. Das wird wohl eine der ersten Baustellen. Oder sie kläfft. Auch sehr nervig. Mal sehen. Auf jedenfall hab ich dann auch gefragt womit sie sich denn sehr gern beschäftigt, was ihr Lieblingsspielzeug ist. Die Frau hat mir einen Korb voll Spielsachen gezeigt und gemeint das ist alles. Hm... ich dann gefragt ob sie mit ihr auch manchmal zerrspiele macht oder Bällchen wirft etc. Dann kam plötzlich, in der Hundeschule wurde ihr das verboten, weil ein Retriever ein Jagdhund ist und man durch solche Spiele den Jagdinstinkt fördert Sowas hab ich noch nie gehört. Kann das wirklich sein??? Ich hab auch schonmal was gehört, daß man kein Quietschi haben soll, weil das die Beißhemmung mindert. Hab ich auch noch nicht feststellen können bei Peggy, und sie liebt Quietschies. Leckerlie´s werden ihr praktisch ständig ins Maul geschoben, teilweise damit sie ruhig ist, weil sie aus langeweile zu kläffen anfängt. Ich könnte noch ne Menge erzählen, bin aber erstmal gespannt auf eure Antworten... Ab nächster Woche gehts los und ich freu mich drauf, wird eine spannende Herausforderung!
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von wilma » Di 8. Jun 2010 10:21
Hallo Maria, tja, da können wir jetzt bestimmt stundenlang drüber diskutieren. In meiner Hundeschule wird z.B: das Zerrspiel verboten, da es den Respekt vor Herrchen untergräbt oder so. Ich denke, mal so ganz aus dem Bauch gesprochen, das ist totaler Quatsch. Meine Meinung. Wenn ich dem Hund das apportieren mittels eines Futterbeutels beibringen und dann auf den Ball umsteige, dann hat das nichts mit einem Jagdspiel im Sinne von Hasen jagen zu tun sondern ist ein gemeinsames Erlebniss mit Herrchen und Frauchen, was Spaß bringt und dann auch noch Futter bei raus kommt. Wenn die Hundeschule doch so schlau ist, dann sag denen doch bitte, das Golden Retriever keine Jagdhunde sondern Apportierhunde sind. Sie sind dafür gezüchtet, die erlegten Enten aus dem Teich zu holen und dem Jäger zu bringen. Daher redet man beim Golden ja auch vom weichen Biss oder Fang, eben damit er die Ente nicht matschig kaut auf dem weg zum Jäger. Also würde das Spiel mit dem Ball der Charaktereigenschaft eines Golden doch genau entgegenkommen. Das kann sogar dahingehend aufgebaut werden, das der Hund für seinen Ball jeden Hasen laufen läßt. Was deine Empfindung angeht, der Hund sei Hyperaktiv, so bezweifle ich das doch stark. Nicht, das ich an dir und deiner Aussage zweifle, sondern eher daran, das der Hund so ist, wie du es wahrnimmst. Er wird unruhig sein, ewig an einem rumzergeln usw. das glaube ich sofort. Aber ich denke nicht das er Charakterbedingt hyperaktiv ist, sondern eher, das er nicht gelernt hat, das er nicht die Hauptrolle spielt, das er auch mal ruhen muss, auch wenn Leute da sind. Das er einfach keine Zwangspausen kennt. Das mußte ich unserer kleinen Motte auch erst noch beibringen und auch heute klappt es nicht immer. Dann kommt sie zwangsweise auf den Arm mit dem "Kommando" PAUSE. Wenn sie dann ruhig wird, sich einkuschelt und döst, dann lasse ich den Griff etwas los und gut ist. Dann kann ich sie auch wieder runter setzen und sie legt sichauf eine Decke und döst weiter. Bei dem Goldenist der Arm bestimmt nicht der richtige Ort  aber eine Kiste oder eine gut konditionierte Decke kann da schon richtig viel Ruhe rein bringen. so das wars von mir als nicht Profi aus dem Bauch gesprochen. Mal sehen, was die anderen so meinen......
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von PeggySue » Di 8. Jun 2010 13:12
Ja da hast du Recht, da kämen bestimmt noch andere Ansichten was man alles NICHT tun soll weil Hundi dann so oder so werden könnte. Im Einzelfall ist das bestimmt möglich, aber nicht in der Regel. Kann mir das nicht vorstellen. Dass Golden Retr. keine Jagdhunde sind hab ich ihr schon erklärt, aber das Argument ist gut von dir, daß Apportierspiele genau das richtige wären für die Rasse. Vorallem kann ich mir gut vorstellen, daß sie dadurch so richtig in ihrem Element wäre und mal richtig auspowern kann. Wegen dem hyperaktiv das hab ich nicht so als Charaktereigenschaft gemeint, sondern viel mehr so daß sie extrem quirlig ist. Klar, jeder Junghund ist quickfidel und hyperlebendig, aber ich hab das bei ihr ziemlich heftig empfunden. Das mit dem auf den Arm nehmen versucht die gute Frau bei Lea auch  sieht witzig aus. Vorallem NOCH geht das, aber lass die mal noch paar Wochen älter werden, dann wird´s schwierig. Ach ja, noch was. Lea ist tagsüber wenn sie mal 1-2 Std. allein sein muß im Keller in einem Badezimmer eingesperrt. Ist für sie auch völlig ok, sie macht kein Terror oder so. Aber der Tierarzt hätte ihr gesagt Lea darf nicht runterlaufen, sondern muß getragen werden wegen der Knochenentwicklung. Find ich auch seltsam, da man ja zumindest kontrolliert die Treppen runtergehen kann. Sie muß ja nicht wie ein D-Zug da runtersausen. Und wenn sie das nie lernt wird´s später vielleicht mal schwierig, denk ich, oder?
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von Babsi » Di 8. Jun 2010 15:10
Hi Peggysue,
also ich sage folegndes dazu: 1. Ball hinterlaufen udn apporteiren soll doch Jagdersatz sein für Hunde. So ahbe ichd as gelernt und gleichzeitg pauert es den Hund aus. Ausserdem wie Dus chon sagtest kann der Ball ja hinterher auch hilfreich sein, wenn ein Reh kommt und er dan ball sieht und dann ihm der ball wichtiger ist. 2. glaube ich das die Lea unterfordert ist und deshalb so ,,aufgedreht" ist. 3. Brauch Sie noch viel Erziehung. 4. Soll ein Welpe nicht mit Quitschis spielen, damit die Beißhemmung leichter zueerlernen ist. ( habe ich leider damals noch ncith egwusst, Max hats aber trotzdem, gelernt) Aber würde es später ebstimmt anders machen, und noch ncith zuf rüh so ein Spielzeug geben.
MFg Babsi
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von Klein Günthi » Di 8. Jun 2010 16:56
Hallo PeggySue,
zur Treppenproblematik: ich denke, einen fünfmonatigen Goldie kannste beruhigt auch mal ne Treppe laufen lassen - du hast ja sicher nicht vor, ihn stundenlang hoch und runter zu jagen.
Günni hat sich in dem Alter gar nicht mehr tragen lassen wollen und wurde dann auch schon recht schwer, er ist dann die Treppe selber runter und hoch und ich glaub nicht dass es was geschadet hat.
LG Adrienne
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von wilma » Di 8. Jun 2010 20:07
PeggySue hat geschrieben:Ach ja, noch was. Lea ist tagsüber wenn sie mal 1-2 Std. allein sein muß im Keller in einem Badezimmer eingesperrt. Ist für sie auch völlig ok, sie macht kein Terror oder so. Aber der Tierarzt hätte ihr gesagt Lea darf nicht runterlaufen, sondern muß getragen werden wegen der Knochenentwicklung. Find ich auch seltsam, da man ja zumindest kontrolliert die Treppen runtergehen kann. Sie muß ja nicht wie ein D-Zug da runtersausen. Und wenn sie das nie lernt wird´s später vielleicht mal schwierig, denk ich, oder?
Also, das mit dem allein im Keller in einem immer gleichen Raum für eine überschaubare Zeit finde ich völlig in Ordnung. Der Hund hat dann auch nicht unbedingt das Gefühl, das er das ganze Revier bewachen muss, was ihn unter umständen überfodern könnte. Was das Treppen steigen oder runter laufen angeht, so ist das so eine Sache. Wenn es z.B. eine Stein oder Mamor Treppe ist, die so ca. 10-15 STufen hat, so würde ich ihn dann mit einer Leine runter führen, damit er lernt das die Treppen langsam zu gehen sind. Ich habe auch immer gehört, das man Hunde in den ersten mind. 6 Monaten keine Treppen steigen und vor allem nicht runter laufen lassen soll. Bei dem runter laufen bekommen die Wirbel regelmäßig kleine Stöße, die Gelenke können auch überbelastet werden und durch das schiefe laufen evtl. falsch belastet werden. Da die Knochen und Gelenke noch sehr weich sind in dem alter, kann das schon zu einer Problematik führen. Das heisst aber nicht, das der Hund überhaupt nie Treppen steigen soll. Am besten man fängt langsam an. So wie ich das verstehe, läuft er da ja auch nicht 10 mal am Tag rauf und runter, so das ich das Problem nicht als soooooo schlimm ansehen würde. Aber wie gesagt, er muss lernen die Treppen nicht zu rasen, da es vor allem bei glatten Stufen schon irgendwann zu einem Problem kommen könnte, wenn er zB. mal ausrutschen sollte. Hast du deiner Bekannten (dem Frauchen) mal von diesem Forum erzählt? Vieleicht hat sie ja lust sich auch hier mal reinzulesen. Viele Dinge kann man hier einfach besser erklären, als beim Tierarzt, da man dort oft die ganzen Fragen vergisst, die man stellen wollte. Auch die panische Angst irgendwas falsch zu machen kann ihr vieleicht genommen werden, wenn sie merkt, das hier alle schon mal einen Fehler gemacht haben, und deshalb nichtunbedingt reißende Bestien an der Leine haben. Ich finde es auf jeden Fall schon mal toll das sie den Hund genommen haben, das sie sich reinlesen in deas Thema und das sie auf dich zu gegangen sind, um die Zeit des allein seins zu verkürzen. Also doch allem anschein nach ziemlich verantwortungsbewußte Menschen die du da kennen gelernt hast.
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von Gudrun » Di 8. Jun 2010 20:45
Hallo auch,
sonderbare Trainer gibt es. Die sollten sich alle mal "Richtig spielen mit Hunden" von Ekard Lind durchlesen. Dann würden sie hinterher wissen, dass gerade vom spielerischen Beutestreiten (Tauziehen, Zergeln) Bindungsaufbau, Festigung der Rangordnung, Jagdersatz und Motivation für alles, was man in der Erziehung so bracht, ausgeht.
Dass es für mich mit meinen 50 kg und meine Rangordnungs-Stellung gegenüber einem 100 kg Leonberger nicht gut wäre, wenn ich Tauziehen beginne und regelmäßig verliere, ist wohl auch logisch.
VG Gudrun
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von lotte » Di 8. Jun 2010 21:21
also bei uns in der hundeschule wurden im anti-jagd-seminar auch jegliche "hund rennt dem bewegten gegenstand ohne mensch dran hinterher" spiele verboten, da sie das jagen fördern. reizangel unter einschränkung erlaubt, da guter jagdersatz MIT dem menschen und zerrspiele als "spiel am mann" ausdrücklich erwünscht. aus den gründen die gudrun schon genannt hat. für mich hört es sich schon logisch an, dass der hund von anfang an lernt nicht dingen, die sich schnell vom menschen wegbewegen hinterher zuhetzen. sonst wird hasenjagen vielleicht auch einfach zum lustigen spiel - weil "ist doch genau wie mit dem ball" im hundekopf... kann man vielleicht auch anders auslegen, aber ich mache zu 90% zerrspiele und werfe ab und zu mal. da muss madita aber wieder zu 50% sitzen bleiben und warten bis es liegt bis sie es holen darf. nur wenn es beim zerren mal so richtig heiß her geht wird geschmissen und gerannt  mein früherer jacky-pflegehundi hatte das ballspielen aber eindeutig als erfüllenden jagdersatz! ball ging immer über jedes getier. bei madita wäre das mit sicherheit anders! also wohl auch eine individuelle sache...mal wieder.
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von PeggySue » Mi 9. Jun 2010 14:48
Danke schonmal für eure Meinungen und Tipps.
Ich bin auch der Meinung, daß man das Treppensteigen langsam an der Leine durchaus machen sollte. Irgendwann lässt sich die Kleinegroße wohl nicht mehr tragen und dann hat man den Salat.
Ich werd ihr mal vom Forum erzählen, glaub aber nicht so recht, daß sie hier reinschaut, ist vom Gefühl her nicht der Internet-Forum´s Typ. Aber mal sehen.
Das Buch werd ich ihr mal empfehlen, danke Gudrun.
Bin auch der Meinung, daß es ziemlich verantwortungsbewusste Menschen sind, die wirklich versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Da hat die kleine Lea Glück gehabt. Ich bin echt gespannt was mich ab nächster Woche so erwartet. Werd bestimmt noch mehr Fragen haben dann.
@Lotte ich bin auch deiner Meinung, daß es auf jeden einzelnen Hund ankommt. Das werden die wenigsten sein, die aus einem Ballspiel eine generelle Jagd verallgemeinern. Ich denke der Hund kann gut unterscheiden was ein Ball ist und was ein Hase. Da kommt´s dann einfach drauf an WIE gut gehorcht er mir generell, kann ich ihn in jeder Situation abrufen?
Was mir sehr positiv aufgefallen ist, die kleine zieht nicht an der Leine. Sie geht sehr brav nebenher, nur wenn irgendwo was raschelt, klar, dann springt sie hin, aber das wird auch noch.
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von Kiara » Mi 9. Jun 2010 22:18
Grundsätzlich hängt es natürlich immer vom Hund, was für Spiele man spielen kann und welche man besser lassen sollte.
Bei triebigen Hunden ist Bälle werfen (=Bälle hetzen) bei mir auch eher selten. Denn man fördert damit schon das unkontrollierte Hetzen. Wenn ich etwas werfe, dass läuft das kontrolliert ab. Sprich, ich behalte den Hund bei mir ("Warte", "Sitz", "Platz", Leine...), werfe den Gegenstand, baue vielleicht noch eine andere Übung ein und lasse den Hund dann den Gegenstand (Ball, Dummy...) apportieren. Aus dem Losrennen kann man auch das Abrufen üben.
Bei Hunden, die nicht jagen und an weglaufender Beute nicht interessiert sind, spiele ich meinetwegen eine halbe Stunde am Stück Ball, solange es die Gelenke mitmachen. Grundsätzlich würde ich es bei einem jungen Hund aber eher sehr selten machen. Schließlich soll er erst einmal lernen, zu dir zu kommen bzw. bei dir zu bleiben - und nicht ständig (dem Ball hinterher) wegzurennen.
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