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von Klein Günthi » Do 1. Jul 2010 18:34
Huhu! Ich "unterbreche mal meinen Urlaub", um Euch mit einem ziemlich fiesen Problem zu behelligen. Ich hatte Euch ja berichtet, was uns (v.a. ja Günni und meinem Mann) in der Hundeschule passiert ist. Zwecks Auffrischung: guckst du hier: viewtopic.php?f=25&t=3970&st=0&sk=t&sd=a&start=20 (Ab Seite 3, vierter Beitrag, gehts um den Vorfall im April). Wir waren nun einige Tage mit unsrem guten alten Bulli in Dänemark, wo es ja unglaublich hundefreundlich zu geht an den Stränden. Natürlich durfte Günni da auch mal ohne Leine losflitzen, und eigentlich war er auch ausschließlich aufs Wasser konzentriert (leider hat ers auch getrunken, in rauhen Mengen, und mit Durchfall bezahlt). Allerdings gab es mehrere Situationen, in denen natürlich auch andere Hunde auftauchten und sich ihm freundlich!!! (keinerlei ersichtliche Aggression, Schwanzwedeln in der netten Form) näherten. Günni, früher ja immer ein unglaublich aufgeschlossener, neugieriger und netter Hund, reagiert nun aber leider auf fast jeden unbekannten Hund mit: Kamm aufstellen, knurren. Und ich: gerate in Panik, weil ich das Erlebnis aus der Hundeschule nach wie vor nicht ganz verdaut habe. Was ratet Ihr mir, um Günnis Unbefangenheit wiederherzustellen? Und wann muss ich wirklich Angst haben, dass Günni eventuell zum Angstbeißer wird? Eine echte Alternative zu der HuSchu in der wir bis April waren gibts hier leider nicht (die eine löst sich grad auf wegen Streitigkeiten innerhalb der Betreiberclique, die andere ist dermaßen unverschämt teuer, dass wir uns das im Moment (Markos Verdienstausfall, baldige Geburt unseres Kindes und damit verbundene Kosten) leider nicht leisten können) - und zu dieser HuSchu zurück möchten wir auf keinen Fall. LG, Adrienne PS: Dänemark ist toll, aber leider auch sauteuer, weswegen wir unseren Urlaub schon nach fünf Tagen beendet haben. Unglaublich, hätte nie gedacht, dass uns sowas mal passiert... Noch ein PS: Auf ihm bekannte Hunde reagiert Günni nach wie vor total relaxed!
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von Tosama » Do 1. Jul 2010 18:57
Wie ist das mit Deiner Panik, hast Du die schon wenn ihr auf Hunde trefft die Du nicht kennst, oder erst wenn Guenni den Kamm stellt...
verstehst was ich damit sagen will, das Du Deine Panik auf Guenni uebertraegst, er es einfach spuert und somit so reagiert.
Mir geht es ja aehnlich mit Lissy, es ist Hauptsaechlich meine Panik, das sie einen anderen Hund beissen koennte, die sie an der Leine aggresiver reagieren laesst. Mein Freund ist da nicht so panisch wie ich und bei ihm ist sie bei Hundebegegnungen auch viel lockerer.
lg
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von Klein Günthi » Do 1. Jul 2010 19:05
Huhu,
ich hab die Panik in dem Moment, wo er den Kamm aufstellt, aber ich bin bereits vorher sehr "wachsam". Ich könnte mir da schon vorstellen, dass sich meine Unruhe auf Günni überträgt... Aber wie komm ich denn dagegen an?! Muss ich jetzt ne Frauchentherapie machen?!
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von Isabel » Do 1. Jul 2010 19:08
Ich denke schon Adrienne  Auf jedenfall solltest du den "Futzi" ausschaften bzw. ihn damit beauftragen, andere Filme in deinem Kopf zu drehen!!!
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von Akira » Do 1. Jul 2010 19:10
Hallo Adrienne, das kann ich sehr gut nachvollziehen, was Du gerade durchmachst. Evtl. erinnerst Du Dich noch an den Fred als ich letztes Jahr mit Akira zum Wahllokal wollte und wir von 2 Irischen Wolfshunden und deren Fußhupe überfallen worden sind.Danach war alles anders . Akira und ich nur noch ängstlich . Akira hatte ja zuvor schon 4 Beißereien ohne ersichtlichen Anlaß über sich ergehen lassen müssen. Und hat danach immer mal mehr oder weniger Angst vor anderen Hunden gehabt. Jetzt ist es halt so , daß sie offt schon von weitem den Kamm stellt aber nur noch minimal pöbelt. Ich unterbreche dieses Verhalten , so gut es irgendwie geht. Schaffe ich es nicht, wechsel ich auch schon mal die Richtung . Daher kann ich Dir nur empfehlen, so viel positive Begenungen wie möglich , jedes korrekte Verhalten überschwenglich loben,direkt Leckerli geben und dieses Buch.: http://www.amazon.de/Alter-Angeber-Lein ... 592&sr=8-1
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von Klein Günthi » Fr 2. Jul 2010 09:08
Hallo, @Heidi: ich hab ja jetzt nicht in das Buch reingelesen, aber wenn ich das richtig verstehe, gehts darin darum, dass man Hunde vom Leinenpöbeln "befreit". Günni pöbelt aber bevorzugt ohne Leine...nützt mir das Buch dann trotzdem was? Er pöbelt übrigens Hunde aller Größen und Rassen an, als sei er sich sicher, wenn er nur laut genug knurrt, haben die alle Angst vor ihm und tun ihm nichts. @all: ich brauche also echt nen Psychodoc?!  Oh je. So weit hat meine Hundeliebe mich nun gebracht...
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von Akira » Fr 2. Jul 2010 09:27
Das Buch beschreibt natürlich leinen pöbelei. Ist schon richtig.
ABER:
es beschreibt sehr gut wie Du deinen Hund vom fixieren und anderen Gebärden gut ablenken kannst . Sein Verhalten zu unterbrechen, damit der Hund wieder ansprechbar für Dich ist. Wie Du ihn wieder erreichen kannst , bevor er sich in was reinsteigert. Und das beste Du siehst recht schnell Erfolge , das macht auch dem unsicheren(und ängstlichen ) Halter wieder Mut und nimmt Dir eine ganze Portion Angst .
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von Kiara » So 11. Jul 2010 11:09
Hallo Adrienne,
das ist leider ein fieser Kreislauf, in dem du dich jetzt befindest. Auf der einen Seite hat Günni ja recht mit seinem Verhalten, schließlich hat er schon einmal einen bescheuerten Artgenossen getroffen und ist nun erst einmal von vornherein misstrauisch. Andererseits benimmt er sich damit asozial und provoziert wiederum Konflikte.
Mach dir erst einmal klar, was du willst. Wie soll Günni sich gegenüber anderen Hunden benehmen? Was billigst du ihm zu, was ist absolut tabu? Welches Verhalten kannst du tolerieren? Zwei Sachen sind wichtig: Günni muss wieder lernen, dass nicht jeder (fremde) Hund ein Arschloch ist. Und zum anderen musst du dein Bild vom armen gebissenen Hund ablegen. Ja, Günni ist gebissen worden und ja, das war richtig schlimm. Das ist aber Vergangenheit und du musst diese Bilder und Gedanken beiseite schieben. Hunde leben im Hier und Jetzt und im Hier und Jetzt hat Günni gefälligst keine anderen Hunde anzupöbeln.
Auch wenn es nicht einfach ist, schau, ob du absolut verträgliche Hunde und deren Besitzer ausfindig machen kannst, die bereit sind, mit euch zu üben. Günni muss wieder lernen, dass fremde Hunde durchaus freundlich sein können. Wenn du dir nicht sicher bist, wie Günni reagiert, oder merkst, dass du deine Angst nicht ablegen kannst, dann sicher ihn erst einmal mit einem Maulkorb, den kennt er ja. Er muss gar nicht Kontakt mit dem anderen Hund aufnehmen, sondern nur ruhig und entspannt mir dir am anderen Mensch-Hund-Team vorbeigehen. Lenk ihn nicht ab - er soll bewusst lernen, dass ihm in diesen Situationen nicht passiert. Aber belohne ihn, wenn er wie von dir gewünscht ruhig geblieben ist und sich an die interessiert hast. Mit einem Spiel z.B. bestätigst du ihn und löst gleichzeitig die Spannung in der Situation auf.
Auf der anderen Seite solltest du ihn auch unterbrechen, wenn er anfangen will, zu pöbeln. Wenn er anfängt zu fixieren, wenn er mit dem Schleichen beginnt, kannst du ihn z.B. über das Ampelsystem mit einer Wasserflasche als Rot unterbrechen.
Wichtig ist, den Grad zu finden, wie weit du ihn belasten kannst. Wenn er ohne Leine pöbelt, würde ich ihn so lange an der (Schlepp-)Leine führen, bis er dort nicht mehr pöbelt und dann im Freilauf weiterarbeiten.
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