Kastration??

Kastration??

Beitragvon Jankomir » Mo 29. Nov 2010 20:39

Hallo liebe Hundefreunde,

heute melde ich mich mal wieder aus dem verschneiten Spreewald.

Wir hatten heute eine Diskussion über die Kastration. Also meine Anni wurde nicht kastriert, ist jetzt 14 Jahre alt. Bei ihr hatten wir schon mal eine Gebährmutterentzündung, die wir aber ohne op (im Frühjahr) hinbekommen haben. Der Tierarzt sagte damals schon, naja Nele und so, um solche Sachen zu vermeiden.

Ich will meinen Hund eigentlich nicht verstümmeln und außerdem find ich das bluten nicht schlimm. Bei Anni ging es die ganzen Jahre auch, bloß zum schluß war es wirklich immer schlimm mit der Scheinträchtigkeit. Sie war da total extrem. Ich muss aber sagen, sie war jetzt läufig und bis jetzt hält sich alles in Grenzen. Sie ist superfit und spielt und tobt mit Nele.

Also Freunde, Eure Ratschläge. Bekommt eine Hündin früher oder später Probleme, wenn sie nicht kastriert wird. Welpen will ich im Moment eigentlich nicht. Ich hab 2 Hunde und was dann wird werden wir sehen. Mein Mann wird ja auch wieder Anspruch erheben, von wegen Jagdhund. Da kann ich keine Welpen ziehen, da mir das Abgeben so schwer fällt und ich dann nicht mal einen behalten kann.

Viele Grüße
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Re: Kastration??

Beitragvon lotte » Mo 29. Nov 2010 22:25

also man sagt ja, dass jeder hund scheinträchtig ist, nur bei manchen merkt man es mehr bei manchen weniger. ich denke solang es sich im rahmen hält kann man das gut mit mittelchen überbrücken, wenn überhaupt...

dass man dem gebärmutterkrebs vorbeugt ist inzwischen glaube ich sogar schon widerlegt. weil man sagt, dass wenn ein hund sowieso die anlage hat krebs zu bekommen es "besser" ist, wenn er sie in der gebärmutter bekommt, weil man die dann rausnehmen kann.
ist die schon ohne grund draußen, der hund neigt aber zum zellenmutieren, oder woher auch immer das kommt, wird evtl ein wichtigeres organ befallen, das man nicht eben rausnehmen kann.

ich stehe kastrationen eher kritisch gegenüber, trotzdem wurde meine in diesem jahr mit gut 2 jahren kastriert. sie wurde alle 4.5 monate läufig und auch immer richtig übel scheinschwanger, mit milcheinschuss. durch die kurze zeitspanne zwischen den läufigkeiten befand sich der körper eigentlich ständig im hormonchaos.
nach der 2. gebärmutterentzündung habe ich daher entschlossen sie kastrieren zu lassen. ganz glücklich bin ich mit der entscheidung heute noch nicht, da es eher eine rationale entscheidung war. aber ich denke schon, dass es das beste war. man weiß es halt nie...
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Re: Kastration??

Beitragvon Kiara » Do 2. Dez 2010 17:22

Solange eine Hündin keine physischen oder psychischen Probleme durch die Läufigkeiten bekommt - wie eben z.B. Madita - würde ich niemals zur Kastration raten. Meine Hündin ist nun fast 3 Jahre alt und nicht kastriert. Mit jeder Läufigkeit wird sie ein Stück erwachsener und ausgeglichener. Dadurch, dass unsere Hunde wie auch wir Menschen immer älter werden, nehmen Krebserkrankungen zu. Auch dadurch, dass sie heute häufige diagnostiziert werden. Früher ist ein Hund halt einfach gestorben, heute weiß man, woran - u.a. an Krebs. Nur wegen des Gedanken "da könnte ja irgendwann einmal ein bösartiger Tumor entstehen" schneide ich keinem Lebewesen ein so wichtiges Körperteil weg.

Tierärzte raten gerne zur Kastration - z.T. weil sie daran verdienen, z.T. weil sie wirklich davon überzeugt sind, damit Krebs verhindern zu können. Doch wie Lotte sagt, sind diese Studien umstritten und z.T. widerlegt worden.

Genau wie beim Kupieren sollte sich langsam die Einstellung durchsetzen, dass nur im Notfall kastriert wird und dann überhaupt erst darüber nachgedacht wird!
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Re: Kastration??

Beitragvon Jenni » Do 2. Dez 2010 17:59

Dem kann ich mich nur so anschließen!

Hinzufügen möchte ich: Wenn man jedes Organ, an dem evtl. mal Krebs entstehen könnte rausschneiden würde, würde wohl nicht viel über bleiben.

Nun kommt ja gerne das Argument, dass die Gebärmutter und die Eierstöcke nicht überlebenswichtig sind und deshalb "ruhig raus können".

Gegenargument: Hatte in Eurer Familie mal jemand Krebs? Evtl. an der Gebärmutter oder Brustkrebs - ich wills nicht hoffen und auch niemandem wünschen, aber hier gibts bei den allermeisten nicht mal IM ANSATZ den Gedanken, dass Ihr Euch selbst selbige Organe oder ähnliches raus- oder abnehmen laßt. Und das obwohls hier ganz klar ist, dass Euer eigenes Risiko somit auch gegeben ist!! WARUM??

Lieber Gruß
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Re: Kastration??

Beitragvon Jankomir » Do 2. Dez 2010 20:04

Na, dann war ja mein Gefühl richtig.

Es wird immer wieder Diskussionen geben. Aber wenn es für Nele das Beste wär, würd ich es machen lassen. Aber so kann sie in ihrem natürlichen Zyklus leben und ich hab nicht das Gefühl, ihr zu schaden.

Viele Grüße
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Re: Kastration??

Beitragvon Jenni » Do 2. Dez 2010 21:40

Ja, aber es ist schade, dass es da immer wieder Diskussionen drum gibt!!
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Re: Kastration??

Beitragvon Jaylee » Fr 3. Dez 2010 12:58

Hallo, ich halte davon so jetzt auch nicht viel es sei den es muss aus Medizinischen Gründen gemacht werden.
Da wir ja 1 Hündin und 1 Rüden haben ist es nicht grade einfach wenn die Hündin läufig wird und teilweise auch manchmal ziemlich streßig.
Mein Tierarzt riet mir auch zur Kastration oder eben einen Chip einsetzen zu lassen beim Rüden.
Zu dem Chip muss ich sagen, würde ich nie tun... es ist eine Chemische Keule und möchte meinen Hund nicht so etwas antun, von den Nebenwirkungen ganz zu schweigen.
Nun haben wir es so vereinbart das mein Rüde wenn meine Hündin läufig wird über die Zeit zu meiner Freundin geht, denn für ihn ist es bestimmt nicht so toll wenn sie Läufig ist und er nicht darf und kann.
Das Jaulen kann Herzzerreißend sein.
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Re: Kastration??

Beitragvon Jenni » Fr 3. Dez 2010 13:28

Hm, also ich muss gestehen, dass ich den Rat vom TA auch seltsam finde. Eine chemische Kastration finde ich dann sinnvoll, wenn man wissen will, wie der Hund sich verändert, falls man überlegt, ihn komplett kastrieren zu lassen. Eine Dauerlösung sollte das natürlich nicht sein. Manche Tips von TA finde ich echt seltsam - wobei... "$"
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Re: Kastration??

Beitragvon Tosama » So 5. Dez 2010 11:31

Mein Toby hat seit einiger Zeit diesen Chip, eben um zu sehen ob und wie er sich veraendert in der Zeit.

Warum ueberhaupt Kastration bei ihm?

Er leidet sehr wenn eine laeufige Huendin in der Naehe ist, er ist dann den ganzen Tag nur am rumjammern und obwohl er normal frisst nimmt er bis zu einem halbem Kilo ab, was bei einem normalen Gewicht von knapp 6kg schon eine ganze Menge ist....

Veraenderungen in seinem Verhalten kann ich nur eine positive feststellen... er versucht nicht mehr andere Hunde zu bespringen!! Negative Verhaltensweisen sind keine Aufgetreten :). Ok er gibt Lissy mehr wiederworte und sie zoffen sich oefters... aber das haelt sich noch im Rahmen und ist auch auf das unten genannte zurueckzufuehren... da es sich wenn es passiert meist um Eifersucht handelt...

Ok er ist anhaenglicher geworden und fordert mehr Spiel und Uebungseinheiten ein, ABER das schiebe ich nicht auf die chem. Kastration sondern darauf das er mittlerweile tagsueber oefters alleine ist.
Denn am Wochenende an dem ich den ganzen Tag da bin und er immer in meiner Naehe sein kann, zeigt er dieses fordernde Verhalten nicht.

Was mir wichtig dabei war zu sehen, das er anderen Hunden gegenueber nicht aggresiver geworden ist, was ja oft bei einer Kastration vorkommen kann. Denn wenn dies der Fall gewesen waere, wuerde ich ihn wohl nicht kastrieren lassen.... dann haette er bei heissen Huendinnen eben leiden muessen... da dies aber nicht der Fall ist, werde ich ihn wohl kastrieren lassen... auch wenn mir das im Grunde meines Herzens gegen den Strich geht, aber da ist es mir dann doch wichtiger, das er nicht so leiden muss...

lg
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Re: Kastration??

Beitragvon Sabse » Mo 6. Dez 2010 21:53

Jenni hat geschrieben:Dem kann ich mich nur so anschließen!

Hinzufügen möchte ich: Wenn man jedes Organ, an dem evtl. mal Krebs entstehen könnte rausschneiden würde, würde wohl nicht viel über bleiben.

Nun kommt ja gerne das Argument, dass die Gebärmutter und die Eierstöcke nicht überlebenswichtig sind und deshalb "ruhig raus können".

Gegenargument: Hatte in Eurer Familie mal jemand Krebs? Evtl. an der Gebärmutter oder Brustkrebs - ich wills nicht hoffen und auch niemandem wünschen, aber hier gibts bei den allermeisten nicht mal IM ANSATZ den Gedanken, dass Ihr Euch selbst selbige Organe oder ähnliches raus- oder abnehmen laßt. Und das obwohls hier ganz klar ist, dass Euer eigenes Risiko somit auch gegeben ist!! WARUM??

Lieber Gruß
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