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von Jankomir » Mo 3. Jan 2011 18:20
Hallo Ihre Lieben,
ich hab mal wieder Problemchen mit Anni, meiner 14-jährigen Dackeldame.
Sie hat sich immer an den Ballen gekaut, wurde auf Milben behandelt und es war auch eine Weile Ruhe.
Nach 4 Wochen ca. wieder Ballen kauen - aber richtig übel. Also Schuhe an - ab zum Tierarzt. Dort wurde Blut getestet, die Schilddrüsenwerte sind grenzwertig. Jetzt nimmt sie seit 3 Wochen die Pillen und das Ballenkauen hat aufgehört. Nächste Woche ist der nächste Termin beim Tierarzt. Aber da Tierärzte auch immer gern Medikamente verschreiben, die manchmal nicht sein müssen, meine Frage, die Schilddrüsentabletten - muss sie die wie die Herztabletten ein Leben lang nehmen? Ich bin eigentlich nicht so ein Fan von Medikamenten - weder beim Tier noch beim Menschen. Gibts Alternativen??
viele Grüße Jankomir
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von Kiramaus88 » Mo 3. Jan 2011 21:02
Also ich wills jetzt mal pauschalisieren, also Mensch und Tier..Die Werte müssen hald in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden, nur dann kann auch die richtige Dosis berechnet werden. Es kann sein, dass sich die Dosis beim einen Mal drastisch verringert oder sogar ganz weggelassen wird und beim nächsten mal Blut zapfen kanns sein, dass wieder eine höhere Dosis eingestellt werden muss. Ich würd auf jeden Fall immer die SD- Antikörper mitmachen lassen, die da wären : TAK , TRAK und das TPO. Und: Ich bin auch nicht wirklich dafür, jede Winzigkeit mit Medikamenten behandeln zu lassen, aber in DIESEM Fall, was die SD angeht, würd ich mich nach der Tatsache richten, dass die SD bei Fehlfunktion sowohl ein Menschenleben zur Hölle machen kann, als auch das eines Tieres. So lange dein Hund keine ernsthaften Nebenwirkungen davonträgt, würd ich dir nicht raten, die Medikamente für die Über- oder Unterfunktion ?! abzusetzen, ohne das vorher genau mit deinem TA abgewägt zu haben, wenn nötig/erwünscht ---> Zweitmeinung einholen.
LG
Kiramaus
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von Belosheltie » Mo 3. Jan 2011 22:52
Bei älteren Hunden dürfen die SD-Werte schon etwas niedriger ausfallen als bei jungen Hunden. Wenn sich aber die Symptomatik unter den Medikamenten bessert, scheint ihr auf dem richtigen Wege zu sein.
Die Schilddrüse hat Einfluss auf so ziemliche alle Funktionen des Körpers - so kann z.B. eine unbehandelte Schilddrüsenfehlfunktion Herz- oder auch Nierenerkrankungen nach sich ziehen, Allergien auslösen, zu epileptischen Anfällen führen, Verhaltensauffälligkeiten hervorrufen, uvm...
Aber es gibt auch Umstände die sich auf die Schilddrüsenwerte auswirken. So kann u.A. Cortison den T4-Wert absinken lassen, oder andere Erkrankungen beeinflussen die Werte. Man spricht dann vom sogenannten ESS (Euthyroid Sick Syndrome) oder auch NTI (Non-Thyroidal Illness). Hier wäre es natürlich wichtig, die Ursache zu finden und zu behandeln, durch die alleinige Behandlung der Schilddrüsenwerte aber verschwinden die Symptome und die Grunderkrankung bleibt unerkannt.
Nicht alles ganz einfach.
Sollte aber wirklich eine "echte" Unterfunktion der Schilddrüse vorliegen, dann wird deine Hündin lebenslang L-Thyroxin einnehmen müssen. Keine Sorge - das ist kein "böses" Medikament. Viele Menschen müssen ihr Leben lang ähnliche oder sogar das gleiche Präparat einnehmen, und sind froh über die Verbesserung ihrer Lebensqualität. Denn eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion ist oft wirklich keine angenehme Sache.
Zu den Antikörpern nur eine Anmerkung: Sollte eine autoimmunbedingte Erkrankung der Schilddrüse vorliegen, kann häufig nach einer gewissen Zeit des Bestehens der Krankheit trotzdem kein aussagekräftiger Titer mehr bestimmt werden. Die Antikörper sind darum nicht so wirklich verlässlich. Beim Menschen genauso. Ich selbst habe z.B. laut 2er Radiologen eine eindeutige "Hashimoto-Schilddrüse" im Ultraschallbild, aber die Antikörperbestimmung ist immer negativ ausgefallen. Antwort der Radiologen (sinngemäß): Ja, so ist das. Darauf alleine kann man sich nicht verlassen.
LG!
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von Babsi » Di 4. Jan 2011 06:12
Hi Jankomir,
mein 11,5 Jahre alter Dackel bekommt auch schon sehr lange Tablette gegen Schildrüsenunterfunktion und die haben keinerlei Nebenwirkungen oder sonstiges. Daher kann ich dich beruhigen, abe rohne geht es nunmal nicht. Hat deine Anni eien Unterfunktion oder Überfunktion?
Gruß Babsi
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von Minidogge » Di 4. Jan 2011 10:13
Hallo Jankomir,
meine Hündin muß auch Tabletten gegen Unterfunktion nehmen, morgens und abends eine. Vorher hatte sie schwarze Flecken im Fell und starken Juckreiz, vorallem aber war sie extrem ängstlich und unterwürfig, der Schwanz kam gar nicht mehr zwischen den Beinen vor, sie ging vor lauter Angst auf andere Hunde los. War mir suspekt, da ich vor ihr schon 6 Hunde hatte und nicht unbedarft bin in der Hundeerziehung. Also ab zum Tierarzt. Nachdem sie eine Woche die Tabletten genommen hat sind die Symptome deutlich besser geworden, sie ist wieder "normal" und versteht sich auch wieder mit anderen Hunden. Wir haben 2 x nach jeweils 4-6 Wochen das Blut getestet und müssen jetzt nur noch 1 x im Jahr zum Bluttest. (wie ich übrigens auch, sie macht mir halt alles nach).
Ohne diese Tabletten ist sie so gut wie nicht händelbar, sie sind auf jeden Fall notwendig und ich denke es gibt Schlimmere Krankheiten.
Gruß Minidogge
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von Jankomir » Di 4. Jan 2011 10:41
Hallo Babsi, Anni hat eine Unterfunktion. Das Ballenkauen ist ja besser geworden, was mir Sorgen macht, ist, das sie auch Herztabletten nimmt und mir vorkommt, als wenn sie viel ruhiger ist. Sie schläft den ganzen Tag, das war sonst nicht so. Sie ist zwar kein Freund von kaltem oder nassen Wetter, aber trotzdem immer gern mit mir raus gegangen, auf einmal will sie nicht mehr so richtig, dreht ihre Runde auf dem Hof, rein und ab in ihr Körbchen. Ich hab das Gefühl, das sie total geschafft ist. Und was noch auffällig ist, ist, das sie ihre Ruhe haben will. Nele wird oft vertrieben, dabei haben sich die Beiden immer gut verstanden. Nele akzetiert das und geht ihr aus dem Weg. Na mal sehen, Donnerstag hab ich Tierarzt-Termin. Viele Grüße Danke für die Antworten Jankomir
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von Kiara » Di 4. Jan 2011 19:07
Hallo Jankomir,
ich kann deine Gedankengänge gut nachvollziehen, da Kiara dieses Medikament ja auch nehmen muss. Was du beschreibst, hört sich für mich insgesamt nicht beunruhigend an. Hunde mit Schilddrüsenproblemen werden häufig ruhiger, ausgeglichener und entspannter, wenn sie richtig mit Medikamenten eingestellt wurden.
Wie Belosheltie schrieb: Die Dosis sollte immer wieder angepasst werden, wozu regelmäßiges Testen der Schilddrüsenwerte wichtig ist. Grundsätzlich ist eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse jedoch unheilbar und die Medikamente werden ein Leben lang gegeben. Zu deiner Beruhigung: Das Medikament, das sie bekommt (Forthyron?), ist ein Hormon, welches der Körper - genauer: die Schilddrüse - normalerweise selbst produziert. Wenn der Körper dieses Hormon nicht in genügender Menge produzieren kann, kommt der gesamte Hormonhaushalt und dadurch vor allem der Stoffwechsel durcheinander. Das kann zu Symptomen wie Nervosität, Angst, Aggressionen oder Apathie etc. führen.
Es kann bei Anni zwar sein, dass die Dosis noch genauer eingestellt werden muss, aber genauso, dass sie vorher eigentlich für ihre Verhältnisse zu hektisch war. Ich kann dir nur von meiner eigenen Erfahrung mit Kiara berichten: Seitdem sie Forthyron bekommt (2*200g/Tag) ist sie in sich viel ausgeglichener, entspannter und auch Hundebegegnungen laufen viel entspannter ab. Ab ca. 2 Jahren konnte ich sie überhaupt nicht mehr mit kleinen Hunden zusammenlassen, andere Hündinnen waren auch schwierig und habe viel über die Erziehung gearbeitet, was aber kaum Erfolge gebracht hat. Als ich die positiven Veränderungen innerhalb von wenigen Wochen nun gesehen hatte, habe ich mir echt an den Kopf gehauen, dass ich nicht schon früher auf die Schilddrüse gekommen bin.
Sicher ist es gut, wenn du den Tierarzt noch einmal konsultierst, aber solange Anni nicht apathisch oder wirklich krank wirkt, würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen.
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von Akira » Di 4. Jan 2011 20:23
Der Schilddrüsenwert (T4) ist Stressabhängig. Das heißt hat Dein Hund extremen Stress bei der Blutabnahme kann sich der Wert kurzzeitig ,extrem verändern und somit von der Norm abweichen. In England gibt es ein Verfahren da kann man die Blutproben speziell darauf untersuchen lassen. Ich habe gerade mal geschaut , wir haben das 2008 machen lassen , weil der Wert unter aller Kanone war. Und nach der Analyse war der Wert ,im Normalbereich. Vielleicht fragst Du Deinen TA einfach mal danach. Ist jetzt nur eine Idee /Möglichkeit. 
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von Babsi » Mi 5. Jan 2011 06:31
Hi Jankomir,
also mein Max bekommt auch zusätzlich Herztabletten auch shcon länger und das verträgt sich alles zusammen ohne Probleme. Als damals Max die Schildrüsentablette bekam, merkte man nach paar tagen auch das er viel lebhafter wieder wurde udn später als noch Herztabletten dazu kam, weil sein Herzmuskel zu schwach arbeitet, ist er ein ganz normaler Hund geworden udn jetzt ist er auch noch sehr lebhaft und so für sein alter, klar merkt man das er älter ist und manche Dinge haben auch schon nachgelassen udn deine Hündin ist ja noch ein stück älter. Was ich damit sagne will ist, das Sie durch diese Tabletten eigentlich ,,normal" sein müsste, verstehst du was ich meine.? Sprich einfach mal mit deinem TA udn erzähl ihme infach alles wieviel sie schläft und so weiter. Dann siehst du aj was er sagt, weil nciht das noch eine Erkrankung dahinter steckt wie z.b Arthrose oder Spondylose. ( hat mein Dackel übrigens auch).
Gruß Babsi
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von Isabel » Mi 5. Jan 2011 09:24
Und EIGENTLICH ist es normal, wenn Hunde den "ganzen Tag" schlafen oder dösen. 18-20 Stunden Ruhezeit sind wichtig und richtig für die Gesundheit...
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