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von slikke » Mo 8. Sep 2008 08:47
Hallo, sicher haben die meisten von euch schonmal diesen Alptraum erlebt: Gehe am Sa. mit Hexe spazieren (angeleint) und eine gleichaltrige Schäferhündin, an deren Gelände wir fast täglich vorbeikommen, rast auf uns zu (sie war mit Frauchen auf dem Acker und hat sich verselbständigt). Ich wußte sofort was passiert, weil die beiden sich seit der Pubertät absolut nicht mehr grün sind und sich bei jeder Begegnung an der Leine draussen auch anbellen, bzw. Hella immer Theater macht, wenn wir an ihrem Hof vorbeikommen. Hatt nix zum entgegenwerfen dabei, hab nur geschrien "Hella, hau ab...!" aber ging alles so schnell und sie sofort drauf auf Hexe und die beiden sich lautstark angeegeifert und gebissen.... Frauchen von Hella hat das entweder nicht richtig mitbekommen oder sich nicht weiter dafür interessiert. Hella hat nach 30sec abgelassen und ist zurück gerannt. BluT ist nicht geflossen, Hexe hat nur 'ne Schramme auf der Nase, unterhalb des Auges. Hab ich mit Wasserstoffperoxyd gereinigt u. beobachte, bis jetzt ist es nicht dick u. sie gut drauf. Heute morgen hab ich mir vorsorglich 2 Steine in die Tasche gesteckt, als wir wieder da lang gingen und den Leuten auch bescheid gesagt, dass sie ihre Hündin bitte unter Kontrolle haben sollen... Trotzdem hab ich das Gefühl, versagt u. meinen Hund nicht ausreichend geschützt zu haben. Was hätte ich besser tun sollen? Wie verhalte ich mich richtig in so einer Situation???? Beide Hündinnen sind ansonsten auch verträglich mit anderen.
LG Silke
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von Kiara » Mo 8. Sep 2008 09:15
Der Idealfall wäre, dass du deine Hündin ist Platz schicken kannst und die andere Hündin wegziehen kannst. Meistens sind Hunde dann aber so auf den "Gegner" fixiert, dass ein Eingreifen alleine nur schwer möglich ist, jedenfalls bei großen Hunden.
Wenn beide Halter da sind, kann man am besten die Hinterbeine schnappen und die Hunde wegziehen. Da ist die Gefahr nicht so groß, Zähne abzubekommen.
Ich denke, in der Situation hattest du keine andere Wahl.
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von slikke » Mo 8. Sep 2008 09:38
Also die Leine aus der Hand hätte ich nicht gern gegeben, weil die Straße nur 5m entfernt war. Hexe kann zwar Platz und Bleib, aber ich fürchte, nicht wenn ihr Erzfeind angerast kommt... Hätte die Leine evt. schnell am Zaun hinter mir festmachen sollen....Dann hätte Hexe sich aber schlechter drehen können und wäre der anderen noch mehr ausgeliefert gewesen?! Die Angreiferin sah aber schon furchteinflößend aus, wie sie zähnefletschend vor uns war und ohne was in der Hand hab ich mich nicht getraut, einzugreifen... Mist!!!!!!
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von Kiara » Mo 8. Sep 2008 09:43
Achso, du hattest sie noch an der Leine. In so einem Fall würde ich immer ableinen/ die Leine loslassen. So hat dein Hund mehr Bewegungsfreiheit und kann dem Angriff ausweichen. Außerdem wird er durch dich an der Leine nicht noch gestärkt.
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von slikke » Mo 8. Sep 2008 09:56
Ableinen?????? Da fürchte ich, wäre die Sache noch schlimmer ausgegangen, weil (meine) Hexe dann der anderen nachgesetzt wäre und nicht so schnell aufgegeben hätte.... Überlegt hatte ich es für 1 sec, aber da auch die Straße unmittelbar vor uns war...
Ich weiß nicht, wer würde das hier noch empfehlen?
LG Silke
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von Whoopsy » Mo 8. Sep 2008 10:12
slikke hat geschrieben:Ich weiß nicht, wer würde das hier noch empfehlen?
Was meinst Du? Ableinen? Würde ich auch machen. Schon allein deshalb, dass sich der Hund wehren bzw. flüchten kann. Allerdings mit 5 m entfernter Strasse?! Wohl eher auch nicht. Es sind halt immer Schrecksekunden und ich denke auch, Du hättest nicht viel anders machen können. Ich bin in solchen Situationen auch immer erstarrt und hinterher mach ich mir auch immer Vorwürfe. Ich hätte nicht dem Mumm, dass ich mich zwischen die beiden stellen würde. Mir ist etwas ähnliches auch passiert und die Tage danach bin ich immer mit Stock spazieren gegangen. Habs dann aber irgendwann wieder sein lassen. Solche Situationen werden sich wohl nie vermeiden lass und ich denke nur ein Hundetrainer bzw. jemdand der routiniert im Umgang mit "Problemhunden" ist, wird wohl richtig handeln?! LG Whoopsy
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von slikke » Mo 8. Sep 2008 10:36
Joo, hab noch einen tollen Artikel im I-net gefunden und weiß jetzt, dass es "nur" ein Showkampf war und wenn das Gelände es zugelassen hätte, es das beste gewesen wäre, meine auch abzuleinen u. wegzugehen!!!! Ansonsten, wenns geht vorher den anderen abwehren ,mit allem was man hat...
Danke euch!!!
LG
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von suba » Mo 8. Sep 2008 12:29
Hi Silke, ein Hund kann sich ungefähr 10 mal schneller bewegen als ein Mensch. Es ist also schwierig sich dazwischen zu stellen, da der "angreifende" Hund dann ausweicht. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass "normal sozialisierte" Hunde sich oft gut abschrecken lassen, indem man sich vor seinen Hund stellt und den fremden Hund anschreit ( Sitz, Aus, Hau ab...). Springt der angreifende Hund Deinen doch an und ignorert er Dich völlig. Hilft ein gezielter Kick in seine 4Buchstaben. (Muss gar nicht doll sein.) Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Wegziehen an den Hinterbeinen die Gefahr birgt, dass der Hund sich dreht und Deinen Arm packt. Außerdem bin ich echt nicht scharf drauf, mir die Hinterbeine von einem unbekannten Hund zu packen... Findet der bestimmt nicht gut. Inzwischen habe ich auch immer ein Pfefferspray dabei auch wenn ich eigendlich kein Befürworter bin. Im Ernstfalle ist das leider die letzte Instanz. Laut Deiner Schilderung macht das Ganze den Eindruck, dass die Schäferhündin auf Verteidigung aus war und das Kräfteverhältnis noch unklar war. Es ist ja kein Hund mit ernsthaften Verletzungen davongekommen. Vielleicht klappt´s sich mit den Haltern zu einigen und die rufen in Zukunft ihren Hund ab! Viele Grüße Suse
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von Bluebell » Mo 8. Sep 2008 17:05
Hallo Silke,
also erstmal, auch wenns doof ist, wars wahrscheinlich genau richtig, dass die Halterin sich nicht interessiert hat. Wäre die auch noch gekommen, hätte es wahrscheinlich richtig gerumst!!
Ein kleiner Tip, wenn Du die obere Schwanzspitze von mindestens einem Hund wedeln bis vibrieren siehst ist es mit 98%iger Sicherheit ein Showkampf! Manchmal hilft das. Allerdings ist der bei Hündinnen sehr selten. Die kämpfen anders und aus anderen Gründen!
Ich persönlich stelle mich immer dazwischen und das hat bisher wirklich noch jeden Hund davon abgehalten, an meine dran zugehen. Ansonsten frißt der Angreifer auch schon mal meine Stiefel, da kenn ich nichts!!
Wir haben neulich auch so eine "nette Begegnung" gehabt, die Deiner vielleicht ähnlich war!! Ich habe ja nun relativ große Hunde und ging auch grade mit Askari, Kijani und Bottomnose... also mein drei Proleten. Wir waren am Rhein unterwegs und hier geht immer ein Typ mit seinem Dobermann. Der ist eigentlich recht gut erzogen. Bevor meine drei Ponys mit dem Fixieren anfangen konnten, bekamen sie ein SCHAU Kommando. Der Dobi war aber schon so angepisst und Herrchen hats nicht geschnallt, dass er dann auch durchgestartet ist (wobei ich da sagen muss, das habe ich noch nie erlebt, so bekloppt ist eigentlich kein normaler Hund). Alles rufen von Herrchen half nichts und ich weiß auch, dass der Dobi schon mal den ein oder anderen Menschen gezwickt hat, wenn man ihm zu nah kam. Er kam also, ich nahm meine drei "Ponys" "hinter" mich und machte mich groß, drohfixierte und blockte ihn. Als er merkte, dass er an mir vorbei musste, um an die drei zu kommen, zeigte er mir die Zähne und startete kurz darauf einen Drohangriff, den ich mit einem Tritt vor die Brust quittierte. Er rannte quietschend weg!! Und dann kam, was kommen musste, Herrchen kam wütend auf mich zu und fragte, warum ich seinen Hund treten würde. Ich erklärte, dass er froh sein kann, dass es nur MEIN TRITT war, hätte ich die drei genauso gut unter Kontrolle, wie er seinen - haha - dann wäre das sein geringstes Problem gewesen. Natürlich erzählte er mir was von einer Anzeige etc. was mich ehr nicht tangierte, weil meine Hunde an der Leine waren und nichts gemacht haben. Davon mal ganz ab gings in dem Moment ja um mich und die Anzeige wäre sicher nach hinten losgegangen.
Aber klar, da gehört ein bißchen unverfrorenheit und sicher auch eine Klatsche dazu. Aber die habe ich mittlerweile.. Wenn irgendein Hund meine Hunde anmacht, dann muss er immer erst an mir vorbei. Und ich glaube, diese feste Überzeugung merken die Hunde, dies versuchen immer!!
Leine los mache ich nicht, weil das für meine Hunde immer heißt, dass sie es selbst regeln sollen und das will ich nicht, weil sies können!
Lieber Gruß
Alex
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von Gudrun » Mo 8. Sep 2008 19:32
Hallo auch,
bekenne mich auch zum dazwischen stellen und Stiefel einsetzen. Hat nur mal nicht funktioniert, als ich mit dem Gespann unterwegs war mit 5 Collies vor dem Schlitten, als ein ausgetickter Riesenhund meinte, aggressiv hinein rennen zu müssen. Was waren meine Amerikanischen Collies plötzlich Minitierchen im Vergleich zu diesem Hund, der wie ein Mix aus Irish Wolfhound und Pyrenäen-Berghund wirkte! Aber meine waren so schnell mit Löwengebrüll alle auf ihm drauf - er stolperte über ihre Leinen, sie legten ihn auf den Rücken, hielten ihn mit allen Fängen gemeinschaftlich unten - dass er keinen einzigen verletzen konnte. Jetzt hatte ich Angst, meine würden von ihm nichts übrig lassen. Ich war inzwischen vom Schlitten bis zu ihnen heran und gebot Einhalt ("Stopp! Aus!"). Sie ließen ihn laufen. Alle Beteiligten waren unverletzt. Der Große rettete sich sichtlich schockiert zu Herrchen. Die Leinen waren schnell sortiert, die Hunde wieder auf ihren Positionen. Wir konnten weiterfahren.
VG Gudrun
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