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von Whoopsy » Mi 10. Sep 2008 22:52
Ach Evelyn, irgendwie geht es mir gerade genau so wie Dir. Ich will meine Maus irgenwie nicht "verderben" aber halt auch nicht den Kasper aus mir machen lassen. Ich finde den Spagat zwischen Strenge bzw. Disziplin und "Jugend ausleben lassen" grad ziemlich schwierig. Ich weiss halt nicht so genau, ob das gerade eine "Trotzphase" oder ein Dominanzverhalten ist. Und die Easy ist mein dritter Hund und ganz anders. Schema "F" gibt es wohl nicht...
LG Marion, die Dir damit wohl auch nicht weiter geholfen hat...
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von Kiara » Mi 10. Sep 2008 23:02
Doch, es tut immer gut, zu hören, dass man nicht allein da steht. Es ist wirklich schwierig, diesen schmalen Grad zwischen Dominanztesten und jugendlichem Leichtsinn zu erkennen. Ich freu mich jedenfalls darauf, wenn Kiara aus dem Alter raus ist. Ich hatte es halt noch nie mit einem Teenie-Hund zu tun, sondern meist mit erwachsenen. Das ist irgendwie meist schon einfacher, hab ich das Gefühl. Naja, wie heißt es so schön: durch dick und dünn 
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von MacHovi » Do 11. Sep 2008 09:33
Liebe Evelyn. Bleib säuverän, ruhig und geduldig. Mit Ruhe und weniger Kommandos fährst du besser in dieser Phase. Pick nur die wesentlichen Ungebührlichkeiten heraus, an denen du schon länger arbeitest und verstärke diese positiv, so lange sie in Ordnung sind, wenn es brenzlig wird, lenke um oder ab. Die neuen und die kleineren würde ich grundsötzlich ignorieren oder mit Ablenkung beantworten. Geh nicht auf alles ein. Mehr als dreimal "nein!" hintereinander lässt den Hund abstumpfen. Einmal und Schluss. Dann einen Moment Ruhe, dann ablenken mit einer anderen Aktivität.
In der Pubertät erleben die Hunde nochmal eine unsicherer Phase, (machen wir mit dem Kleinen gerade auch durch). Solange du ruhig und souverän bleibst, stärkst du die Bindung und den Hund in seinem Vertrauen zu dir als Chefin. Im Zweifelsfalle stelle dich vor den Hund. Manche Situationen muss er auch allein bewältigen: Yaspar brauchte 15 Minuten, um zu uns ins Ruderboot einzusteigen. Keiner hat auf ihn eingewirkt, keiner hat ihm geholfen. Wir saßen drin und haben uns unterhalten. Irgendwann machte er dann den entscheidenden Satz ins Boot. D.h. er hat selbst sein Bedürfnis, uns zu folgen, so stark aufgebaut, dass er daraus auch seinen Mut entwickelte.
Zuletzt geändert von MacHovi am Do 11. Sep 2008 21:06, insgesamt 1-mal geändert.
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von MacHovi » Do 11. Sep 2008 21:04
Hallo Evelyn, ich habe mir gerade noch einmal etwas herausgepickt aus dem, was du geschrieben hast: Eigentlich darf sie einmal wuffen, das war's dann aber auch. Dann kommt ein "nein".
Wir haben sind so mit Yaspar verfahren: Wufft er,geht er auf die Decke, wir gehen zur Tür, schauen nach und sagen ihm "Alles in Ordnung." (Diesen Ausdruck benutze ich zunehmend auch in anderen Situationen, die ihm neu sind.) Dann ist er zufrieden. Egal, ob es ein Igel ist oder ein Besucher. Bei Besuchern darf er dann auf ein Zeichen kommen und begrüßen. Alledings lasse ich ihn auch immer häufiger (von mir vorgeprüftes) Unbekanntes selbst erforschen. Das macht mutig. Er ist ja auch kein Draufgänger oder Gefährlicher. Zur Zeit ist es wirklich schwierig, weil ich das Gefühl habe, dass ich sie nicht gerade stärker mache. Sie ist ja ein recht unsicherer Hund. Sie hat klare Grenzen, aber im Moment habe ich das Gefühl, dass sie auf der einen Seite zum Teil echt aufmüpfig ist, ich sie aber auf der anderen Seite beim Bestrafen total fertig mache.
Bestrafen gibt es nicht unter Hunden. Was meinst du damit? Die Ausbildung, die du mit ihr machst, kann ihr eine Menge Sicherheit geben. Oder strahlst du ihr gegenüber Unsicherheit aus? Wie fühlst du dich? Auch menschliche Pubertierende haben diese brisante Mischung aus Aufmüpfigkeit und Sensibilität, zwischen himmerlhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Das kann auch mit der kommenden Läufigkeit zusammenhängen. Wie oben gesagt: Bleib ruhig und souverän, klare, bekannte Grenzen, keim Schimpfen, keine Bestrafung, Aufgaben, die sie gut macht, belohnen mit Spielen. Negative Einwirkungen verursachen Unsicherheit, also möglichst wenig "Nein". 50 x Ja und 1 x Nein, wenn du danach verfährst, wird sie sicherer. Meide "Nein"-Situationen oder lenke sie frühzeitig um, damit dir ein "Nein" erspart bleibt. Ich freu mich jedenfalls darauf, wenn Kiara aus dem Alter raus ist.
Es ist neben der Welpenzeit aus meiner Sicht ein total tolles Alter, weil die Pubertierenden unendlich lern- und experimentierfreudig sind. Diese Phase ist nicht so lang und erfordert ganz viel Fingerspitzengefühl, diesen Wechselbädern der Hormone zu begegnen. In dieser Phase kann die Bindung noch einmal ganz stark vertieft werden und auch hier gilt: Mach dich interessanter als alles andere. Du packst das! Da gab es schon erheblich größere Probleme! Voran, Evelyn und knuddel mir die Süße. P.S. am 11.10 sind wir in Rostock zur Schau.
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von Bluebell » Do 11. Sep 2008 23:01
Wißt Ihr, was ich problematisch finde??
Diese beiden bedenklichen Schienen von WIR HAUEN IMMER DRUFF SO WIE FRÜHER UND NEHMEN DEN STACHEL zu den WIR BESCHWICHTIGEN DEN GANZEN TAG UND BESCHMEISSEN UNSEREN HUND MIT WATTEBÄUSCHEN...
MacHovi, entschuldige aber "bestrafen gibt es nicht unter Hunde"??? Ich bitte Dich!! Wie viele Situationen soll ich Dir nennen?? Wie nennst Dus denn dann, damit es sich "netter" anhört??
Alleine Situation heute in meinem eigenen Rudel (wo alle Ränge klar sind):
1. Eine Hündin legt sich hin, damit sie von einem meiner Rüden beschnüffelt werden kann. Eine andere Hündin drängt sich dazwischen und will den Rüden abdrängen. Der Rüde hat der Dränglerin gegenüber eine Disziplinarmaßnahme (Bestrafung???) angewandt - Schnauzengriff und in die Seite zwacken für dieses unangemessen freche Verhalten!! Der Rüde ist ranghoch!!
2. Ein Rüde spielt mit einer Hündin ein anderer Rüde kommt dazu und "macht der Hündin schöne Augen", der ranghöhere Rüde, der zuerst mit der Hündin gespielt hat, versucht durch Drohgebärden den Eingreifer einzuschüchtern... Als das nicht klappt, packt er ihn und legt ihn auf die Seite. (Für mich ist das eine Bestrafung, Disziplinierungsmaßnahme oder wie auch immer man es nennen mag.)
3. Eine Dame und ihr Rüde geht an mir und zwei meiner momentan läufigen Hündinnen vorbei. Der Rüde zieht wie ein Wilder an der Leine und will unbedingt hin. Die Frau greift ihm ins Geschirr, um ihn zurück zu holen. In dem Moment dreht der Rüde sich zu ihr um und schnappt in ihre Richtung...
Vielleicht nennst Du es nicht Bestrafung aber ich bin auch sicher, dass Evelyn es genauso meinte. Nämlich ehr als disziplinierende Maßnahme einem ggf. frechen Hund gegenüber, der sich seinem Rang nicht angemessen benimmt. Dem Kind wird ja andauernd ein anderer Name gegeben, damit es sich nicht so böse anhört und jeder regt sich drüber auf, machts dann aber selbst auch...
Hunde und Wölfe bestrafen bzw. disziplinieren sich sehr wohl und sehr deutlich. Und jeder, der das Gegenteil behauptet, der hat entweder noch nie einen Freilauf gesehen, noch nie Wölfe auch nur in Dokumentarfilmen oder sogar reell erleben dürfen und mit Sicherheit auch kein größeres Rudel Hunde jemals life erlebt!!
Was würde Doris schreiben?? Just my 5 cent...
Lieber Gruß
Alex
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von MacHovi » Fr 12. Sep 2008 00:12
Bluebell hat geschrieben:MacHovi, entschuldige aber "bestrafen gibt es nicht unter Hunde"??? Ich bitte Dich!! Wie viele Situationen soll ich Dir nennen?? Wie nennst Dus denn dann, damit es sich "netter" anhört?? .....Der Rüde hat der Dränglerin gegenüber eine Disziplinarmaßnahme (Bestrafung???) angewandt - Schnauzengriff und in die Seite zwacken für dieses unangemessen freche Verhalten!! .... (Für mich ist das eine Bestrafung, Disziplinierungsmaßnahme oder wie auch immer man es nennen mag.)...
Disziplinierung ist etwas anderes als Bestrafung und ich glaube Evelyn kann durchaus dieser Unterscheidung folgen. Disziplinierung bei Caniden erfolgt sofort - im Gegensatz zu den meisten Menschen, die den richtigen Augenblick auch meistens verpassen. Bestrafung beinhaltet etwas, was jemandem zur Sühne, Reue oder Buße auferlegt wird. Disziplinierung bedeutet Gewöhnung an Zucht und Ordnung, im caniden Kontext: sofortige Reaktion auf unangemessenes oder übergreifendes Verhalten. Wenn sich Hundehalter mehr an die adäquate, punktgenaue Disziplinierung als an verspäteter Bestrafung orientierten, gäbe es sicherlich weniger Probleme. Off Topic @ AlexNur zur Erklärung: Ich bin weder ein Stachelhalsband-Freund noch ein Beschwichtigungsfetischist. Da musst du dich schon bemühen, Beiträge sachlicher und differenzierter zu lesen und auch mal sprachliche Differenzierungen zuzulassen MacHovi, entschuldige aber "bestrafen gibt es nicht unter Hunde"??? Ich bitte Dich!! Wie viele Situationen soll ich Dir nennen?? Wie nennst Dus denn dann, damit es sich "netter" anhört??
Ich sagte ganz klar: Bestrafen gibt es nicht unter Hunden. Ich sagte nicht: Disziplinierungen gibt es nicht unter Hunden!!! Falls du weitere Einwände hast, kannst du auch ein neues Thema eröffnen, damit wir hier nicht Evelyns und Kiaras Thread zu einer von mir ungewollten Meinungsverschiedenheit missbrauchen.
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von Kiara » Fr 12. Sep 2008 08:08
Lasst euch nicht aufhalten, hier zu diskutieren. Ich finde es sehr interessant. Was ich unter "Bestrafung" meinte, war die Disziplinierung.
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von Kiara » Mi 24. Sep 2008 13:02
Liebe Foris, ich muss mir gerade mal den Frust von der Seele reden. Ich sitze hier gerade mit Tränen in den Augen am Schreibtisch und könnte Kiara umbringen. Deswegen habe ich jetzt erst einmal meine Mutter mit ihr laufen geschickt, damit ich meine Wut nicht an ihr auslasse. Kiara hat ja seit ein paar Tagen raus, dass es viel Spaß macht, den Inhalt meines Mülleimers zu zerkleinern, wenn sie allein ist. Das scheint wohl die Reaktion darauf zu sein, dass sie im Moment viel allein ist. Ich hab in den letzten Wochen jeden Tag 3 1/3 Stunden Uni gehabt, plus Fahrzeiten, da bleibt sie schon mal 6 Stunden allein. Und das rächt sich jetzt... Schlau hab ich mir gedacht, ich nehm den Mülleimer außer Reichweite, lass ihr Spielzeug da und einen Ochsenziemer. Und da kam ich vor einer Stunde wieder und was war: Sie hat mir einen wunderschönen Holzteller, den mir eine sehr liebe Freundin geschenkt hat, vom Fensterbrett heruntergeholt und kleingehäckselt.  Daneben hat noch ein Kühlpack sein Leben aufgeben müssen und auf meinem Schreibtisch habe ich jetzt tiefe Kratzer und mein Laptop hatte Fußspuren auf dem Deckel... ein Glück, dass der zugeklappt war. Man, ich hab's im Moment echt nicht leicht und dann kommt sowas noch dazu. Naja, werde nachher erstmal ihre Reisebox wieder aufbauen. Da muss sie die nächsten beiden Tage dann drin bleiben, danach bin ich zum Glück wieder die meiste Zeit da... Sorry, aber das musste jetzt irgendwie mal raus...
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von Whoopsy » Mi 24. Sep 2008 13:11
Evelyn, lass Dich mal drücken! Solche Sachen passieren und sie ist momentan im schönsten Flegelalter. Whoopy hat in dem Alter eine komplette Badetür zerlegt (und die war Massivholz). Ich bin davor gestanden und wusst auch nicht, ob ich heulen oder lachen soll. Das mit der Box ist eine gute Idee und Du wirst sehen, das legt sich. Leider muss da wohl jeder Welpenbesitzer durch Ganz liebe Grüsse Marion
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von Kiara » Mi 24. Sep 2008 13:15
Ach, ich glaube auch, wenn sie mich an einem anderen Tag erwischt hätte, hätte ich auch drüber schmunzeln können. Aber momentan steh ich so unter Zeitdruck, dass es halt echt "ungünstig" ist.
Aber eine ganze Badezimmertür ist schon ein Kunststück.
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