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von weissewolke » Do 23. Jun 2011 13:26
Hallo zusammen!
Sorry, dass es so viel ist, aber ich will, dass ihr alle Daten kennt... So könnt ihr mir hoffentlich einen Tipp geben...
Kurz zur Vorgeschichte: Ende April fing meine 13-jährige Hündin Susi (Labrador-Schnauzer-Mix) an zu humpeln. Wir waren zweimal beim Tierarzt. Beim ersten Mal gab es eine Spritze, beim zweiten Mal noch Schmerztabletten. Anderes Problem war, dass sie 2 kg weniger wog und mit 26 kg nur noch Haut und Knochen war. Tierärztin meinte dazu, dass wir aufpassen sollen, dass sie nicht weniger als 23 kg wiegt, dann wirds gefährlich. Aber sie wäre ein alter Hund und da baut sie halt ab.
Irgendwie hatten wir ein schlechtes Gefühl und gingen zu einer anderen Tierärztin in einer Tierklinik. Sie untersuchte nicht nur die Pfote sondern den ganzen Hund und meinte, dass der Hund komplett abgebaut hätte, da wären keine Muskeln mehr. Sie empfahl eine Blutuntersuchung. Diese hat ergeben, dass sie eine Niereninsuffizienz hat, daraufhin folgte gleich Ultraschall. Die Medikamente schlugen gut an, nach nur 2 Wochen hat sie bei einer Kontrolluntersuchung alle Werte wieder im grünen Bereich gehabt. Wir dachten, dass sie auf dem Weg der Besserung wäre, nur das Fressen war ein großes Problem.
Aktuell: Anfang dieser Woche konnte sie plötzlich noch weniger laufen als vorher und war nach 10 Metern schon total k.o. Außerdem war ihr Bauch sehr prall, wie ein Luftballon... Am Mittwoch waren wir bei der Tierärztin in der Klinik. Sie untersuchte sie und machte wieder Ultraschall. Dabei sah sie, dass Susi Flüssigkeit im Bauch hat. Eine Untersuchung der Flüssigkeit ergab eine eiweißhaltige Substanz mit irgendwas drin (weiß das Wort nicht mehr... iwas mit M), aber das wäre unterschiedlich groß. Sie meinte, das wäre eine Krebsflüssigkeit. Sie weiß nicht, woher sie kommt, aber Susi hat das auch im Brustraum. Das drückt dann aufs Herz, weshalb sie so schnell k.o. war und nicht richtig laufen konnte.
Diagnose: Sie hat uns dann gesagt, dass man nichts mehr tun kann und sie hat uns geraten Susi einzuschläfern. Sie meinte, dass man die Flüssigkeit zwar absaugen könnte, das würde aber nur für 2-3 Stunden was bringen und würde auch weh tun und da es schnell wieder alles voll wäre, bringt es nichts. Wenn der Tumor vom Bauchfell kommen würde, könnte sie eh nichts tun, da das ja die gesamten Organe umgibt und das könnte man nicht operieren. Außerdem wäre eine Operation sowieso nicht möglich, da sie die durch die Flüssigkeit nicht überstehen würde, denn das Herz würde das nicht aushalten.
Wir haben uns dagegen entschieden, sie sofort dort zu lassen und sie mit heim genommen. Sie hat eine Kortisonspritze bekommen und kriegt 3 x täglich eine entwässernde Tablette. Sobald es ihr schlechter geht (schwere Atmung), sollen wir wieder kommen. Susi ist heute wie die letzten Tage auch, sie schläft viel, steht aber auch noch immer von alleine auf, holt ihr Spielzeug und frisst (warum auch immer) heute auf einmal wieder richtig gut.
Frage: Wie ist eure Erfahrung, kann man wirklich nichts mehr für sie tun? Ich will ihr unnötigen Stress mit weiteren Untersuchungen ersparen, wenn es nicht irgendeine Chance gibt... Gäbe es eine, würden wir auch das probieren...
Danke für eure ehrliche Meinung!
Mfg wewo
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von Gudrun » Do 23. Jun 2011 14:00
Hallo auch,
klingt wirklich nach kurz vor dem Abschied. Andererseits würde ich schon eine genaue Diagnose haben wollen, wo und was für ein Tumor oder welche Organfehlfunktion da nun schuld sein soll und ob man da wirklich nichts mehr gegen tun kann. Manche Tierkliniken haben die Möglichkeiten, sich per CT oder MRT genauer im Hund umzusehen. Das würde allerdings voraussetzen, dass das Herz noch stark genug ist, eine Narkose zu überstehen.
Alles Gute!
Gudrun
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von wilma » Do 23. Jun 2011 14:06
Meine klare Antwort auf deine Frage in der Überschrift: JA!!!!
Bei der Diagnose, und Prognose und der Aussage der Tierärztin sage ich eindeutig ja. Ich bin auch dafür alles zu tun, was geht, aber irgendwann muss man sich die Frage stellen, ob es um eine Verlängerung des Lebens oder ob es um ein verlängertes Sterben geht.
Meist ist es das letztere und das möchte ich meinem Tier nicht zumuten. Es ist doch leider so (und da schließe ich mich mit ein) das wir in solchen Fällen aus Egoismus kämpfen. Der Hund will oft schon nicht mehr. Baut ab, wird schwach, leidet. Aber WIR wollen nicht los lassen, weil WIR traurig sind, weil WIR ihn ja so sehr lieben, weil WIR in vermissen werden usw.
Für MICH heisst TIerliebe zum richtigen Zeitpunkt gehen lassen und der ist meiner Meinung nach bei euch nun gegeben.
Ich wünsche euch viel Kraft die richtige Entscheidung zu treffen.
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von Geena » Do 23. Jun 2011 14:24
so schwer es euch auch fallen wird, ich kann mich Wilma nur anschließen JA es ist Zeit sie gehen zu lassen... ich kann sehr gut nachfühlen, stand ich doch vor noch nicht allzu langer Zeit auch vor dieser Entscheidung, nur ich musste mich in wenigen Minuten entscheiden. Sieh deinem Hund in die Augen, sie wird es dir sagen... lass sie nicht länger leiden auch wenn es noch so weh tut 
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von weissewolke » Do 23. Jun 2011 14:25
Vielen Dank für eure ehrlichen Antworten!! Der kleine Hoffnungsschimmer, dass irgendjemand mit einer Geheimwunderlösung daher kommt, ist halt immer noch da... Ich denke, ich habe mir auch schon meine Meinung gebildet und wir beide wissen, dass der Zeitpunkt gekommen ist bzw. sehr nah bevor steht... Aber es fällt leichter, wenn unbekannte Dritte die Meinung teilen, auch wenn sie die Situation nicht genau kennen... Komisch, oder? Wegen der Narkose: Laut Diagnose der Ärztin würde sie die wohl eher nicht überstehen, da die Flüssigkeit im Brustraum stark auf das Herz drückt und die Fähigkeit stark einschränkt. 
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von GINA08 » Do 23. Jun 2011 18:46
Ich möchte nicht mit dir tauschen. Die Situation in der du dich befindest ist eine sehr schwere. Loslassen tut immer weh, ob bei geliebten Menschen oder Haustieren. Aber manchmal ist es besser, wenn man dann loslässt und sich verabschiedet. Denk an die schönen Zeiten mit ihr und halte sie immer in guter Erinnerung. Aber bei dem was du schreibst ist der Zeitpunkt zum loslassen gekommen. Ich denke je mehr du sie leiden siehst umso schwerer ist es auch für dich.
Ich wünsche dir viel Kraft und Stärke. Du wirst das richtige für deinen Hund tun.
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von Jenni » Do 23. Jun 2011 21:22
Hallo wewo,
ich kann Dich gut verstehen und wenn ich Deine Zeilen lese, fühle ich mit Dir! Ich glaube vor diesem Zeitpunkt fürchten wir uns alle.
Eigentlich gibt es keine tröstenden Worte oder guten Tips.
Ich hoffe für Dich - und irgendwann auch für mich - dass Du die richtige Entscheidung treffen kannst und stark genug bist, dass es Menschen gibt, die DIch auffangen und für Dich da sind, denn wäre es nicht schwer für Dich, würdest Du hier nicht schreiben.
Aber ich möchte Dir hier eine kleine Geschichte schreiben, die mir selbst passiert ist und die mir hoffentlich nicht wieder passiert. Mit 14 bekam ich meinen Hund Benji. Ein Mischling und ein toller Hund. Mit Anfang 23 zog ich von zu Hause aus, Benji blieb bei meinen Eltern. Irgendwann Anfang des Jahres fühlte meine Schwester stark vergrößerte Lymphknoten. Wir fuhren zum Tierarzt. Er meinte Krebs und wenn er von den Lymphknoten kommt oder diese bereits erreicht hat, gibts keine Rettung, weils von da aus überall hin streut. Die Horrormeldung! Er meinte, solange der Hund nicht leidet, wärs ok. Irgendwann im Sommer fuhren meine Eltern in den Urlaub, meine Schwester war mit Benji allein zu Hause. Sie rief mich irgendwann an und meinte, Benji würde sehr schwer atmen und sich kaum noch bewegen. Ich fuhr hin. Er hatte sich in den Garten in die Sonne gelegt, freute sich, als ich kam, stand aber nicht auf. Er hechelte stark und bekam kaum Luft. Ich rief meine Eltern an. Diese versprachen, sich sofort auf den Weg zu machen und morgen da zu sein. Sie wollte dabei sein, wenn er geht. Mein Bauch sagte mir, dass wir ihn am besten sofort gehen lassen sollten, aber meine Eltern wollten dabei sein. Ich fuhr wieder nach Hause. Am morgen klingelte mein Telefon. Meine weinende Schwester. Sie hätte Benji gefunden. Er wäre zum Sterben vors Bett meines Vaters gegangen. Ich fuhr sofort hin. Er hatte noch Schaum vorm Maul. Getötet hatte ihn ein Erstickungstod, einen Tod, dem man niemandem wünscht. Ich wünschte bis heute, wir hätten ihn an dem Nachmittag erlöst. Das wäre ein besserer Tod gewesen. So ist er alleine gestorben und das sicherlich nicht schön!
Finde den richtigen Zeitpunkt und geh den letzten Weg mit ihr zusammen. Warte nicht, wenn Dein Bauch Dir sagt, dass es Zeit ist.
Liebe, mitfühlende Grüße Jenni
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von Tenni » Do 23. Jun 2011 21:41
hast du nicht die möglichkeiten deinen haustierarzt zu bitten euren Hund zu Hause zu erlösen ich musste meinen jungen Hund im April gehen lassen und hab es zuhause gemacht, dmait er in heimischer Umgebung in meinen Armen, auf unserer Couch einschlafen kann und keine angst haben muss in die klinik zu fahren ich würde meine tiere nie in der klinik einschläfern lassen wenn es nicht sein muss
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von Jankomir » Fr 24. Jun 2011 06:03
Du tust mir so leid.
Uns ging es vor 5 Jahren am 20. April so ähnlich. Die Mutter von Anni hatte Herzprobleme und hat dann Blut gekotzt - den Geruch hab ich heute noch in der Nase. Die Tierärztin hatte auch gesagt, das es Zeit ist, sich zu verabschieden. Wir haben sie auch mit nach Hause genommen. Sie hat 2 Spriten zum Entwässern bekommen. Sie stand dann auf dem Tischchen und hat mit dem Schwanz gewackelt. Mein Mann konnte es einfach nicht. Sie ist in der Nacht dann in unseren Armen eingeschlafen. Aber vorher hatte sie noch starke Schmerzen, hat sich gekrümt.
Es ist wirklich eine schwere Entscheidung, aber so leiden würde ich meinen Hund nicht nochmal lassen. Damals wollte ich meinem Mann keine Vorschriften machen. Aber es ist egoistisch, wenn mann es zuläßt, das sich sein Tier so quälen muss. Von uns war das total egoistisch.
Viele Grüße Jankomir
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