Probleme

Re: Probleme

Beitragvon Hansini » So 15. Jul 2012 07:10

Fritz, Du schreibst nirgendwo WIE das erreicht werden kann, wie das Training bei Dir aussehen würde, wie Du Distanzkontrolle, Impulskontrolle trainieren würdest, wie Du den Hund auslasten würdest.
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Re: Probleme

Beitragvon Fritz » So 15. Jul 2012 20:25

Hansini hat geschrieben:Fritz, wie sähen denn DEINE Lösungswege aus?

Meine Lösungswege wären einige. Zuerst mal Grundgehorsam, dann Distanzkontrolle mittels Schleppleinentraining, Impulskontrolle mittels Reizangeltraining. Das sind die ersten Ansatzpunkte. Einen Hund ableinen, der nicht sicher auf Rückruf hört, ist fahrlässig, besonders bei einem Jagdhund. Hinzu kommt noch, dass der Halter lernen muss. Der Halter muss lernen seinen Hund zu führen, will heissen zu agieren, bevor der Hund es tut und nicht zu reagieren. Situationen erkenne und den Hund vorher umlenken, bzw. vorher die Führung übernehmen.

Mich würde zudem interessieren, wie Ihr den PRT auslastet.


Hansini hat geschrieben:Fritz, Du schreibst nirgendwo WIE das erreicht werden kann, wie das Training bei Dir aussehen würde, wie Du Distanzkontrolle, Impulskontrolle trainieren würdest, wie Du den Hund auslasten würdest.


Um dem Bereich Erziehung einen konkreten Hintergrund zu geben , habe ich versucht eine mögliche Vorgehensweise hier einzubringen , wenn dieses nicht richtig und zu deiner Zufriedenheit ausgefallen ist , möchte ich dieses entschuldigen . :oops:

Es ist ja auch sehr ehrenvoll wenn Du die Themen Distanzkontrolle, Impulskontrolle von mir erklärt haben möchtest , doch dieses sind Deine Vorschläge zum herangehen an diese Problematik . :?

Es wäre wünschenswert, auch einmal von Dir drüber etwas genaueres zu erfahren ,
natürlich bin ich bereit Dein Referat dann auch gründlich und ausführlich zu kommentieren . ;)

Fritz .
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Re: Probleme

Beitragvon Hansini » Mo 16. Jul 2012 05:22

Mache ich gerne für Dich Fritz. Musst Dich allerdings bis Dienstag gedulden. Da habe ich mehr Zeit.
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Re: Probleme

Beitragvon Hansini » Di 17. Jul 2012 05:53

Noch ein Tag vertrösten Fritz. :lol: Morgen anworte ich.
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Re: Probleme

Beitragvon Hansini » Mi 18. Jul 2012 05:59

Aus meiner Sicht gibt es hier einige Grundprobleme:

1. fehlender Grundgehorsam
2. mangelnde Kenntnisse der Rasse und Ihrer Bedürfnisse
3. fehlendes Wissen über Lernverhalten von Hunden

Bitte korrigiert mich, wenn Ihr einen anderen Eindruck habt.

Ich würde zunächst am Grundgehorsam arbeiten. Sitz, Platz, Fuss beibringen - natürlich mit positiver Verstärkung. Dann würde ich Bindungsarbeit machen, mich mit dem Hund beschäftigen, ihn auslasten. Fährte, Dummytraining würden mir da u.a. bei einem Jagdhund einfallen.

Dann würde ich mit der Distanzkontrolle mittels Schleppleine beginnen.

Ich beginne mit einer relativ kurzen Leine - ca. 3 Meter. Lasse den Hund laufen und baue häufige Richtungswechsel ein, damit der Hund aufmerksamer wird, auf mich achtet. Geht in der Regel realtiv zügig. Ich habe mal einen guten Tipp bekommen. Zwischendurch auch mit dem Hund an der Schleppleine zu spielen. Das mache ich, indem ich entweder einen Ball nehme und ihn rolle, oder das gleiche mit Leckerchen mache. Der Hund lernt, dass es prima ist, mit mir zusammenzusein. Aufmerksamkeit, ein Blick wird immer gelobt, belohnt. Ich verlängere nach und nach die Leine. Irgendwann komme ich dann bei 10 Metern an. Dabei übe ich auch spielerisch das Kommando "Hier". Wie immer positiv verstärken. Erst wenn der Hund sich auf mich konzentriert lasse ich die Leine mal fallen. Während des Schleppleinentrainings wird der Hund natürlich - vorher nicht abgeleint. Auch beim Kommando hier steigere ich nach und nach die Entfernung und selbst wenn die Leine auf dem Boden schleift, ich sie nicht in der Hand habe, werden Richtungswechsel gemacht. Sitzt das alles SEHR sicher, kann man mit Ableinversuchen beginnen - Rückschritte kann und wird es geben.

Impulskontrolle mache ich mittels Reizangel. Ich fange allerdings mit einem müden Hund an. Lehrbücher schreiben es anders. Ich lasse ihn hinter der Angel - ich nehme einen Echtfelldummy - herhetzen. Kurz bevor er es hat, gebe ich das Kommando Platz. Bei jedem ca. 2. Versuch darf er Erfolg bei seiner Jagd haben. Der Hund lernt, seine Impulse zu kontrollieren, ich lerne, diese zu kontrollieren und seine Körpersprache zu deuten.

Wichtig sind ganz besondere Leckerchen, Belohnungen. Der Jackpot eben. Ich hatte immer Frolic und den Echtfelldummy in der Tasche. Zu diesen beiden Sachen hat Felix sonst keinen Zugang.

Zum Thema Leinenpöbeln.

Ich würde erst mal die Führung übernehmen. Den Hund aus den Situationen rausführen. Mittels ruhiger Körpersprache einen Bogen laufen, dem Hund Sicherheit geben. Auf keinen Fall zu Begegnungen zwingen.

Wobei ich denke, dass die TE sicher einen Hundetrainer brauchen werden.
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Re: Probleme

Beitragvon Fritz » Mi 18. Jul 2012 12:11

Hansini hat geschrieben:Aus meiner Sicht gibt es hier einige Grundprobleme:

1. fehlender Grundgehorsam
2. mangelnde Kenntnisse der Rasse und Ihrer Bedürfnisse
3. fehlendes Wissen über Lernverhalten von Hunden

Bitte korrigiert mich, wenn Ihr einen anderen Eindruck habt.

Ich würde zunächst am Grundgehorsam arbeiten. Sitz, Platz, Fuss beibringen - natürlich mit positiver Verstärkung. Dann würde ich Bindungsarbeit machen, mich mit dem Hund beschäftigen, ihn auslasten. Fährte, Dummytraining würden mir da u.a. bei einem Jagdhund einfallen.

Dann würde ich mit der Distanzkontrolle mittels Schleppleine beginnen.

Ich beginne mit einer relativ kurzen Leine - ca. 3 Meter. Lasse den Hund laufen und baue häufige Richtungswechsel ein, damit der Hund aufmerksamer wird, auf mich achtet. Geht in der Regel realtiv zügig. Ich habe mal einen guten Tipp bekommen. Zwischendurch auch mit dem Hund an der Schleppleine zu spielen. Das mache ich, indem ich entweder einen Ball nehme und ihn rolle, oder das gleiche mit Leckerchen mache. Der Hund lernt, dass es prima ist, mit mir zusammenzusein. Aufmerksamkeit, ein Blick wird immer gelobt, belohnt. Ich verlängere nach und nach die Leine. Irgendwann komme ich dann bei 10 Metern an. Dabei übe ich auch spielerisch das Kommando "Hier". Wie immer positiv verstärken. Erst wenn der Hund sich auf mich konzentriert lasse ich die Leine mal fallen. Während des Schleppleinentrainings wird der Hund natürlich - vorher nicht abgeleint. Auch beim Kommando hier steigere ich nach und nach die Entfernung und selbst wenn die Leine auf dem Boden schleift, ich sie nicht in der Hand habe, werden Richtungswechsel gemacht. Sitzt das alles SEHR sicher, kann man mit Ableinversuchen beginnen - Rückschritte kann und wird es geben.

Impulskontrolle mache ich mittels Reizangel. Ich fange allerdings mit einem müden Hund an. Lehrbücher schreiben es anders. Ich lasse ihn hinter der Angel - ich nehme einen Echtfelldummy - herhetzen. Kurz bevor er es hat, gebe ich das Kommando Platz. Bei jedem ca. 2. Versuch darf er Erfolg bei seiner Jagd haben. Der Hund lernt, seine Impulse zu kontrollieren, ich lerne, diese zu kontrollieren und seine Körpersprache zu deuten.

Wichtig sind ganz besondere Leckerchen, Belohnungen. Der Jackpot eben. Ich hatte immer Frolic und den Echtfelldummy in der Tasche. Zu diesen beiden Sachen hat Felix sonst keinen Zugang.

Zum Thema Leinenpöbeln.

Ich würde erst mal die Führung übernehmen. Den Hund aus den Situationen rausführen. Mittels ruhiger Körpersprache einen Bogen laufen, dem Hund Sicherheit geben. Auf keinen Fall zu Begegnungen zwingen.

Wobei ich denke, dass die TE sicher einen Hundetrainer brauchen werden.




Man könnte diese Anleitung 1zu1 übernehmen , nichts wäre verkehrt daran so zu verfahren .

Doch bin ich der Meinung die hier vorgeschlagene Reihenfolge ist nicht immer sinnvoll ,
sonder wichtig ist ,es muß die Herangehensweise individuell auf das Verhalten des Hundes angepasst werden .
Bei ängstlichen und aggressiven Hunden stehen vertrauensbildende Maßnahmen immer vor und gehen nur mit den Übungen des Gehorsams .

Auch die Übungen an und mit einer Leine ,sind nur eine mögliche Methode Hunden ein erwünschtes Verhalten zu vermitteln .
Manchmal oder zuerst sind Trainingseinheiten in abgegrenzten Räumen vorteilhafter ,
wo dann mit Lockmitteln das Interesse des Hundes geweckt wird ,
dabei kann dann ganz ohne Zwang oder Ablenkung von außen gearbeitet werden .

Wichtig ist immer ,vor allem regelmäßig zu trainieren und den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen ,
auch dann wenn der Hund die Kommandos schon beherrscht hört die Arbeit mit dem Hund nie auf .

Wenn unbedingt nötig ,sollten Hundetrainerstunden nur dazu dienen , Hilfen zu Selbsthilfe zu bekommen.
Hundehalter sollten in die Lage versetzt werden selbstständig mit ihrem Hund umzugehen
und nicht in die Abhängigkeit eines Trainers geraten .

Fritz.
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Re: Probleme

Beitragvon Hansini » Do 19. Jul 2012 05:22

Natürlich muss Training an den Hund angepasst werden und nicht umgekehrt. Bindungsarbeit bedeutet für mich auch erlernen des Grundgehorsams, also vertrauensbildend. Für mich bedeutet erlernen des Grundgehorsam immer eine postive Verknüpfung.

Abhängigkeit vom Trainer? Eine Abhängigkeit entsteht nur, wenn ich meinen eigenen Willen ausschalte und nicht bereit bin zu reflektieren. Ein Trainer ist nicht nur dazu da den Hund zu trainieren, bzw. dabei zu helfen, sondern den Hundehalter an den Hund heranzuführen, ihm beizubringen, wie Lernverhalten bei Hunden aussieht, wie Hunde ticken. Da sollte die Hauptarbeit drin bestehen.
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