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von LitaFoxx » Mi 8. Mai 2013 13:08
Hallo ihr lieben,
ich hab mich mal folgendes gefragt:
die meisten von euch, ganz besonders die Züchter, verachten unüberlegtes belegen der Familienhündin, weil die ja so toll ist und der Rüde aus der Nachbarschaft so ein lieber schöner Hund. Ich finde das auch blöd und unnötig, da es sich meistens doch um einen fetten Labrador und einen nervösen Border handelt (ich will keinem Hundebesitzer auf den Schlips treten, der diese Rasse hat, es geht nur um die verdäutlichung). Was aber schade ist: Menschen, die sich tatsächlich Gedanken gemacht haben und Ahnung von Zucht und Erziehung haben, werden oft in den selben Topf geworfen, da es ja Mischlinge werden. Ich finde Mischlinge spitze, denn oft sind die Elterntiere mit Papieren und haben alle Untersuchungen hinter sich. Ich habe auch einen Mischling aus einer solchen geplanten Mischung und ich muss sagen, er ist kerngesund und hat von beiden Eltern nur das Beste geerbt. Beide Eltern mit Papieren.
Noch mal kurz: Die meisten Leute verachten diese geplanten Mischungen. Ich finds scheiße, wenn es Leute machen, die keine Ahnung haben, aber wenn sich zwei Züchter zweier Rassen Gedanken gemacht haben um etwas bestimmtes zu erreichen, find ich das super. Diese verpaarungen werden meist auch nur auf Anfrage von mehreren Interessenten durchgezogen.
Jetzt stellt sich mir aber die Frage:
Was ist mit diesen (meiner Meinung nach) total hässlichen und absolut unnötigen blabla-doodle Mischungen??? Warum wird das geduldet und alles andere nicht?!
Diskussion eröffnet!
LG LitaFoxx
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von Pudelfan » Mi 8. Mai 2013 14:14
Hallo,
diese absolut blöden Doodlemischungen werden im Prinzip genauso wenig geduldet, wie andere Mischlingsvermehrungen. Sie sind weder vom VDH noch von der FCI als Rasse anerkannt und werden es hoffentlich nie. Das sind Designerdogs, wo den Leuten weiß gemacht wird, daß sie was besonderes sind und für Allergiker geeignet, was absoluter Blödsinn ist, wenn das Erbe nicht nach dem Pudel kommt, dann haaren sie genauso, wie Labrador oder Golden Retriever. Aber viele Leute sind leider so blöd und lassen sich vormachen, daß sie was besonderes sind und lassen sich dafür teures Geld aus der Tasche leiern, obwohl es gewöhnliche Mischlinge sind. Ich bin der Meinung, wer Allergiker ist, der ist mit einem Pudel oder einer anderen Rasse, die nicht haart besser bedient.
Zum anderen, was du schreibst, es gibt einige Gebrauchshunderassen, wo teilweise noch eingekreuzt wird, weil man die versucht, die Eigenschaften beider Rassen miteinander zu verbinden, das machen aber dann auch meistens nur Züchter, die ihre Welpen an Leute abgeben, die die Hunde da einsetzen für was sie gezüchtet worden sind. Oder eben es gibt z.B. auch die sogenannten Retromöpse, denen versucht wird, wieder einen längeren Fang anzuzüchten. Die sind auch nicht vom VDH/FCI anerkannt, aber hier wird versucht, wieder mehr Gesundheit in die Rasse zu bringen und dann finde ich gut. Alle anderen, die sich wirklich Gedanken über Zucht machen, denke ich werden keine Mischlinge produzieren, sondern haben ihre Rasse und versuchen diese zu verbessern und Erbkrankheiten zu reduzieren. All jene die Mischlinge produzieren, machen sich keine wirklichen Gedanken über Zucht, denn Zucht bedeutet eben nicht nur Nachbars Lumpi auf die eigene Hündin zu lassen. Die tun es, weil es nett ist, daß die eigene Hündin mal Welpen bekommt oder halt um Kohle zu machen. Es mag sein, daß in der F1 Generation die Welpen evtl. gesünder sind, aber im Ganzen gesehen bekommen die Mischlingsweilpen die Gene von beiden Rassen und damit auch die verdeckt die Gene für die Erbkrankheiten beider Rassen, ob das dann wirklich so gut ist, wage ich zu bezweifeln. Wer Mischlinge haben möchte, ok. Ich denke es gibt genug Mischlingswürfe, die wirklich unbeabsichtigt gezeugt worden sind, oder man nimmt eben einen Straßenhund aus dem Ausland, da müssen nicht noch absichtlich Mischlinge produziert werden.
Gruß Uta und die Viererbande
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von LitaFoxx » Mi 8. Mai 2013 15:03
Ich hab einen Mischling, aber ich weiß, was drin ist und was ich ungefähr zu erwarten habe. Ich bin kein super Fan von Straßenmischungen aber auch diese brauchen ein Zuhause und haben in der Regel ja auch Familien, die sie lieben. Es gibt aber auch Züchter, die halt absichtlich was anderes reinkreuzen, weil eben diese Mischung hübsch anzusehen ist, gut arbeitet und in der Regel gesund ist, da beide Elterntiere vorher auf deren rasseüblichen Krankheiten überprüft wurden und der Inzuchtkoifizient (<- wird das so geschrieben?) logischerweise 0 ist. Aber wie gesagt, diese Mischungen werden meistens an Bekannte aus dem Hundesport abgegeben und der ein oder andere Welpe wird auch behalten weil es eben super Sporthunde sind. Ich finde diesen Rassewahn auch unbegreiflich. Immerhin sind alle Rassen durch Mischungen entstanden und jetzt wo sie als Rasse anerkannt sind, regt sich auch keiner mehr auf. Zum Beispiel der Austrelian Shepherd. Das waren bis vor kurzem auch noch offiziell Wald- und Wiesen- Mischungen. Aber nun sind sie leider Modehunde. Man merkt bestimmt, das ich eine total gespaltene Meinung davon habe  . Ich find unüberlegte Mischungen total kake, aber absolute Rassefanatiker kann ich auch nicht verstehen. Kein Züchter würde freiwillig zugeben, schonmal überlegt zu haben was anderes reinzumischen oder es bereits getan zu haben, da das ja mal gar nicht geht. Irgentwie gibt es bei diesem Thema kein Schwarz und Weiß ...
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von Pudelfan » Mi 8. Mai 2013 16:37
Hm, ich züchte Zwergpudel und ich muß sagen, würde jetzt nicht im Traum einfallen, da jetzt eine andere Rasse einzukreuzen. Es gibt immer mal wieder Wellen von Modehunden, was sich ja leider immer negativ auf die Rassen ausgewirkt hat. Ich denke da an den Westi, den Goldi, den JRT oder jetzt den Mops. Neue Hunderassen werden auch nicht von heute auf morgen anerkannt, sondern das ist schon ein längerer Prozess. Ich denke der Aussie ist ein Modehund geworden, weil er evtl. nicht so arbeitswütig ist, wie der Bordercollie, aber dem Bordercollie ähnlich sieht. Das sind vermutlich Leute, die sich nicht zutrauen einen Border auszulasten, aber einen Hund wollen, der dem Border möglichst ähnlich sieht. Auch wenn beide Eltern negativ auf Erbkrankheiten getestet sind, bedeutet das nicht, daß sie keine Krankheitsgene in sich tragen. Bespielsweise kann es sein, daß beide Eltern keine HD haben, die Welpen dann aber doch HD haben, weil es bei den Welpen zu einer Kummulation der Krankheitsgene kommen kann. Und wie schon gesagt, wenn zwei verschiedene Rassen miteinander verpaart werden, werden auch die Krankheitsgene beider Rassen weitervererbt und die Welpen tragen dann die Krankheitanlagen beider Rassen in sich und das finde ich nicht wirklich erstrebenswert. Mischlinge zu produzieren, nur weil sie hübsch anzusehen sind, finde ich verantwortungslos. Wenn, wie schon gesagt, bei Arbeitshunderassen, andere Rassen mit eingekreuzt werden, um die Arbeitseigenschaften zu verbessern und zu verstärken, z.B. bei Jagdhunden, finde ich das in Ordnung, wenn sie dann nur in Jägerhand abgegeben werden.
Gruß Uta und die Viererbande
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von Gudrun » Mi 8. Mai 2013 20:13
Hallo auch,
von der Hybridproduktion bin ich auch nicht so angetan, weil es ja klar ist, dass bei Wäller oder Doodles ab der F2-Generation Erbkrankheiten von beiden Seiten wieder zum Tragen kommen und weil das für die F1-Hybriden selbst eben normalerweise nicht vorgesehen ist, dass sie sich überhaupt vermehren.
Sowohl die Border Collie-Züchter als auch die Aussie-Produzenten profitieren enorm davon, dass der Langhaar-Collie innerhalb der FCI extrem überzüchtet wurde. Es ist doch das gleiche Schicksal wie beim Afghanen: Wer will dieses übermäßige Fell denn heute noch pflegen? Dazu kommt beim Hochzucht-Collie das Engerzüchten der Augen, extrem schmale Köpfe und jede Menge Erbkrankheiten.
Ich selbst versuche einen altmodischen, arbeitsfähigen Collietyp zu erhalten. Wenn es die moderne Genetik nicht gäb, könnte ich schon auf die Idee kommen, ausnahmsweise eine Altdeutsche Gelbbacke statt Tricolor-Collie einzukreuzen, um keine übertrieben schmalen Köpfe und collietypischen Erbkrankheiten zu riskieren. Da wir aber inzwischen Gentests haben, die uns über die Genotypen bzgl. der häufigsten Erbkrankheiten bei Collies sehr genau informieren - wer was vererbt - kann eine sorgfältige, Erfolg versprechende Zuchtplanung auch innerhalb der vorhandenen Colliebestände stattfinden.
VG Gudrun, die außerhalb der FCI Amerikanische Collies züchtet.
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von Fritz » Do 9. Mai 2013 08:22
Hi ihr Lieben ! Kann mir einer sagen ,warum in der Hundezucht ,gerade nur die Reinzucht oder Linienzucht die erste Wahl sein muß ? Obwohl in vielen Hunderassen der Inzuchtkoeffizient sehr hoch ist und auch immer weiter ansteigt . Die Inzucht läßt sich in einer geschlossenen Population ohne Einkreuzungen nicht verhindern, sondern steigt zwangsläufig kontinuierlich an und die Liste der Erbkrankheiten wird lang und länger . http://de.wikipedia.org/wiki/Inzuchtkoeffizienthttp://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie: ... des_HundesDie Vorgaben des VDH in der Hundezucht scheinen hier eher gnadenlos , ihr Glaubenssatz erscheint mir ,wie in einer Religionsgemeinschaft ohne Perspektiven . Für die meisten Hundezüchter ist trotzdem die Anerkennung ihrer Rasse durch den VDH wie ein Ritterschlag . Ein Beispiel : http://www.kromfohrlaenderfotos.de/begi ... reinzucht/Wer züchtet und nicht ein VDH- Mitglied wird , ist nur zweitklassig und gilt als „Schwarzzüchter“, oder wird als Dissident bezeichnet. Welpen aus so einer, nicht anerkannten Zucht gelten dann auch immer als Mischlinge . Hingegen , VDH Hunde sind immer reinrassig ,auch wenn es genetische Krüppel sind . Die Nutztierzucht ist nicht so festgefahren . Bei der Nutztierzucht , bei der es eben um den größten Nutzen geht , gelten andere Regeln . Hier ist Flexibilität ,auch in dem Zuchtziel wichtig und eine zuverlässige Leistung das oberste Gebot . Mit Veredlungszucht und Kombinationszucht wird hier, wenn nötig sofort reagiert , sobald der Markt eine Umstellung erforderlich macht . Neuerdings gibt es Fortschritte in der Tierzucht , eine durch Marker gestützte Selektion ermöglicht eine direkte Auswahl von Genotypen . http://de.hi138.com/?i273720_Fortschrit ... t-MethodenFritz.
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von LitaFoxx » Do 9. Mai 2013 10:38
Man kann doch aber checken lassen, in der Mischling Träger dieser Erbkrankheiten ist, so wie bei den Reinrassigen auch. Außerdem muss man ja nicht mit der F1 weiter Züchter, so kommt ha im Endeffekt das gleiche raus, wie mit der Rassezucht. Ich z.b. würde jederzeit wieder einen Schäferhund-husky mix nehmen, aber nicht in einer sh/hu x sh/hu verpaarung, sondern Schäferhund x Husky. Kommen tolle Hunde raus! Aber ich weiß nicht ob bei der mix x mix verpaarung das gleiche zu erwarten wäre
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von Pudelfan » Do 9. Mai 2013 11:40
LitaFoxx hat geschrieben:Man kann doch aber checken lassen, in der Mischling Träger dieser Erbkrankheiten ist, so wie bei den Reinrassigen auch. Außerdem muss man ja nicht mit der F1 weiter Züchter,
Das ist dann aber auch keine Zucht, sondern nur Welpen in die Welt setzen, wenn man nur immer F1 hat. Zucht soll zur Verbesserung der Rasse beitragen und da bringt es nichts, immer nur auf F1 zusetzen, da kommt man keinen Schritt weiter.
so kommt ha im Endeffekt das gleiche raus, wie mit der Rassezucht. Ich z.b. würde jederzeit wieder einen Schäferhund-husky mix nehmen, aber nicht in einer sh/hu x sh/hu verpaarung, sondern Schäferhund x Husky. Kommen tolle Hunde raus! Aber ich weiß nicht ob bei der mix x mix verpaarung das gleiche zu erwarten wäre
Bei Mixverpaarungen, werden wie gesagt, die Erbkrankheiten beider Eltern weitergegeben. Da es noch lange nicht für alle Erbkrankheiten Gentests gibt kann man weder bei den Reinrassigen noch bei den Mischlingen alle Erbkrankheiten abchecken lassen. HD z.B. beruht nicht nur auf einem Gen, daran sind viele Gene beteiligt, und welche das sind hat man im Detail noch gar nicht herausgefunden. Man kann HD derzeit nur Röntgenaufnahmen beurteilen. Und es ist auch so, daß Hunde Anlageträger sind, aber keine Merkmalsträger. Merkmalsträger, dürfen nicht in der Zucht eingesetzt werden, Anlageträger aber schon, nur dann muß mal aufpassen mit welchem Zuchtpartner man verpaart, damit keine Merkmalsträger geboren werden.@ Fritz In der Nutztierzucht leben die meisten Tiere auch gar nicht so lange, als das man da gravierende körperliche Behinderungen ausmachen könnte. Die sind da außerdem nicht so wichtig, da es allein um das Flesich geht. Die werden ja alle meistens schon nach ein paar Monaten Mast geschlachtet. Insofern kannst du Hundezucht und Nutztierzucht nicht miteinander vergleichen. Und ich denke, wenn man da Tiere züchtet, die wiederum in die Zucht gehen sollen, wird man da auch sorgfältiger vorgehen, wie in der Fleischzucht. Ja, die einzelnen Rassen sind geschlossene Populationen, wenn du so willst, aber ich denke, es macht schon einen Unterschied, ob du den Deckrüden gleich um die Ecke nimmst, oder irgendwo ins Ausland zum decken fährst und keine Linienzucht betreibst. Dazu sind die Ahnentafeln ja da, daß man sie genau studieren kann und schauen kann ob da Ahnen doppelt vorkommen, oder nicht. Wenn es irgendwann 20 Generationen vorher mal gemeinsame Vorfahren gegeben haben mag, dann finde ich das jetzt nicht so schlimm. Was anderes ist, wenn das 2 Generationen vorher war. Und da kannst du dir nicht sicher sein, wenn du zwei, von mir aus auch reinrassige Hunde ohne Ahnentafel miteinander verpaarst. Da weißt du ja gar nichts über die Vorfahren. Da kannst du dir nicht sicher sein, ob die nicht in den letzten 3 Generationen gemeinsame Vorfahren hatten. Gruß Uta und die Viererbande
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von Fritz » Do 9. Mai 2013 15:58
Auch bei Ziegen, Schafe ,Rinder und Pferde werden unterschiedliche Zuchtmethoden mit Kreuzungen vorgenommen und diese Tiere werden nicht nur als Schlachttiere gehalten . Beispiele : http://books.google.de/books?id=FP7-18z ... CD0Q6AEwAwFritz.
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von Gudrun » Do 9. Mai 2013 21:42
Hallo auch, viele Erbkrankheiten sind noch lange nicht soweit erforscht, dass man Gentests entwickeln kann. Zu einer besonders tückischen und bei allen Hunderassen mehr oder weniger stark verbreiteten Krankheit, zu der wir seit 2009 einen Gentest haben, habe ich heute was veröffentlicht: http://www.hunde.com/blog/2013/05/degenerative-myelopathie-dm-als-argument-fur-die-hundezucht/VG Gudrun
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