Beschützen des eigenen Hundes

Beschützen des eigenen Hundes

Beitragvon bellissima » Sa 18. Okt 2008 09:10

Hi,

ich bin neu hier, hab mich aber schon fleißig eingelesen und schön Tipps gesammelt, also erstmal Danke für die aufschlussreichen Themen und Gedanken hier! :D

ich habe seit 2 Wochen eine jetzt 4,5 Monate alte Mischlingshündin und wir kommen bisher auch super miteinander aus- Sitz, Platz und Abrufen klappen wunderbar, daran, dass ich interessanter als Vögel bin, arbeite ich gerade *g* (bin ich auch. Solange ich 100% aufmerksam bin, folgt sie mir und nicht den Vögeln- aber einmal im Gespräch mit einem andern Hundehalter- wird sofort ausgenutzt!) ich habe auch immer Hunde gehabt, also ist die Erziehung nichts vollkommen Neues für mich.

Meine Süße (Bella) ist ein relativ ängstlicher Hund, bei kleinen Hunden hat sie kein Problem, vor großen will sie entweder weglaufen oder sie quietscht schon prophylaktisch wenn der andere an sie herankommt, auf den Rücken wirft sie sich auch....also alles normale Unterwerfung, aber wahnsinnig ängstlich. Meist kam sie auch zu mir und versuchte sich hinter meinen Beinen zu verstecken oder mir auf den Arm zu springen. Bisher habe ich es (auf Anraten aller- ob Hundetrainer oder Hundehalter) so gehandhabt, dass sie sich selbst mit dem anderen Hund auseinandersetzen musste. Ich dachte, das sei richtig so und wichtig für die Sozialisation :?
Jetzt habe ich in einem anderen Thread gelesen, dass man seinen Hund "beschützen" soll, d.h. von dem anderen abschirmen, wenn er Angst hat und langsam hinführen- hab ich jetzt komplett falsch gehandelt oder das einfach falsch verstanden?
Ich habe auch bemerkt, dass sich ihr Verhalten etwas verändert hat: Erst kam sie immer zu mir gerannt, jetzt auch manchmal, aber eher läuft sie weg (also nicht komplett- sie versucht schon, in meiner Nähe zu bleiben, nur eben vor dem anderen Hund) Und auch sonst stellt sie gerade eher mal unsere Rangordnung infrage. Bisher habe ich das allerdings daruf geschoben, dass sie sich jetzt hier eingewöhnt hat und mit der Sicherheit auch der Mut, Grenzen auszutesten kommt.

vielen Dank schonmal für Antworten,

lg,
Bellissima :)
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Re: Beschützen des eigenen Hundes

Beitragvon Jenni » Sa 18. Okt 2008 23:14

Hallo Bellissima,

naja was heißt falsch gemacht. Wenn Du es nicht besser wußtest und Dir alle erzählen: "DAS machen die unter sich aus!" ist das schon doof.

Ich finde, das ist einer der schlimmsten Sätze, die es gibt!!

Wie ist es denn schon alleine dann, wenn man mehr als einen Hund hat? Macht da einer irgendwas alleine ab?? NEIN, die helfen sich in schönster Rudelmanier gegenseitig, selbst wenn einer ganz offensichtlich anderer Meinung ist. Wenns hart auf hart kommt, dann stehen alle Rudelmitglieder füreinander ein.

Natürlich gibt es Unterschiede... habe ich eine souveränen Hund, kann ich den natürlich laufen lassen. Aber Du sagst ja, dass sie anfangs Schutz bei Dir gesucht hat.

Ich sehe auf dem Platz immer wieder neue Hundeleute, wo der Hund nicht zu anderen will, offensichtlich Angst zeigt und Herrchen und Frauchen von ihm weggehen und sagen MACH MAL!! Wenn man es sich mal als Aussenstehender anguckt, egal wie viel Ahnung man von Hunden hat, dann sieht das schon hart aus!!

Da steht ein Hundi, evtl. mit Buckel, eingekniffenem Schwanz und what ever, ein anderer Hund kommt auf ihn zu und er hat richtig Angst und Herrchen und/oder Frauchen gehen und sagen: "Ja spiel doch mal!" oder ähnliches...

Bitte beschütz Deinen Hund vor allen Hunden, vor denen sie offensichtlich Angst hat! BITTE BITTE!! Nimm Deinen Job wahr.. Welcher das ist? Der von Alpha im Rudel, was macht Alpha? Er beschützt u. a.! Es ist doch ein toller und wertvoller Vertrauensbeweis, wenn Deine Hündin zu Dir kommt und sagt: "Frauchen, ich habe Angst vor dem, machste den mal weg!?" Was sie ja jetzt schon anfängt ist, das weglaufen. Eigentlich ganz klar, sie hat gelernt, dass Du ihr nicht hilfst und sie sich alleine helfen muss. NOCH rennt sie weg... aber es ist nicht ungewöhnlich, dass solche Hunde sich irgendwann durch Beißen weiterhelfen!!

Und wenn mal ein Hundetrainer oder ein ach so schlauer Hundebesitzer meint, dass Du da etwas falsch machst, dann frag ihn mal, ob er schon mal ein Hunderudel gesehen hat, wo EINER Angst hat, angegriffen wird oder ähnliches, und wie dann das Rudel reagiert???!!! Es beschützt selbst den letzten in der Gruppe, denn nur gemeinsam sind sie stark!!

Lieber Gruß

Jenni, die ihre Hunde immer verteidigt und der dann auch FANGZÄHNE wachsen
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Re: Beschützen des eigenen Hundes

Beitragvon bellissima » So 19. Okt 2008 00:33

Hi Jenni,

Vielen Dank für die Antwort- Klingt auf jedenfalls sehr logisch!
Nur in der Praxis- wie stelle ich das an (vielleicht bin ich da auch grad etwas doof?!) wenn ein anderer Hund (wenn auch mit offensichtlich freundlicher und spielerischer Absicht) auf uns zugerannt kommt -passiert hier sehr häufig und besonders bei sehr großen :roll: - und sie zwischen meinen Beinen hockt wird es mir wohl schwer fallen, den in irgendeiner Form wegzuschubsen, -scheuchen , was auch immer...wie soll ich das konkret anstellen?
Heute z. B. die Situation: Ein Boxer, ein DSH und ein Dritter gleicher Größe in vollem Tempo...Das einzige, was mir da einfällt ist, denen dann selbstbewusst entgegenzugehen...

liebe Grüße

Bellissima, die ihre Kleine auch verteidigen will!!! :evil:
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