Hallo Zusammen. Hab in der letzten Zeit etwas bei euch mitgelesen, mich mit einigen Themen beschäftigt, jedoch auch den Mut aufgebracht, euch direkt nach eurer Meinung zu fragen. Erstmals aber wollte ich mich kurz vorstellen.
Zu mir. Ich werde in Kürze 34 Jahre, bin beruflich selbstständig, lebe alleine(single) auf 150m2, habe ein Pferd..... und ja, das Hundethema verfolgt mich schon eine Weile Bisher ging es beruflich einfach nicht, aber die Situation hat sich seit ich nun auch eine Angestellte habe verändert und es hat Platz gegeben. Viel Hundeerfahrung habe ich persönlich nicht, als Jugendliche hatten wir schon regelmässig eine Ferienhündin( 3x/Jahr) welche ich am meisten versorgte - aber dass ist für mich "Nichts". Kürzlich aufgewacht und gewusst: DER eine Hund fehlt. Blöderweise auch die Rasse: Der Rotweisse Setter.
Ich bin mir dessen bewusst, dass diese Tiere vielleicht nicht die einfachsten sind und wirklich ausgelastet werden müssen, da ich selbst hyperaktiv bin und nicht unter 21h Sport pro Woche komme, stellt dies weniger ein Problem dar. Dass ist aber "meine" Bewegungsfreude - ich bin mir dessen bewusst dass nicht jedes Tier so freudig ist Mein Pferd arbeitet auch gerne und viel - aber soviel, ist auch ihm zuviel - und das respektiere ich und erfreue mich an dem, was er bereit ist freiwillig mitzumachen. So habe ich seine Auslastung auch entsprechend seinen Bedürfnissen angepasst - und gehe halt für mich alleine in den Sport. Vielfalt, Abwechslung, Spass und Disziplin - dies alles versuche ich nicht nur für das Tier, sondern auch für mich zu berücksichtigen. Daher: Ein aktiver Hund ist daher schon auch wichtig. Aber es gibt auch die andere Seite, meine Arbeitszeit. Und da kann ich glücklicherweise individuell entscheiden/organisieren. Da ich Zuhause arbeite, ist der Hund also auch nicht alleine. Gedacht wäre einerseits, dass ich den Hund im Geschäftsbereich eine Ecke einräume. Wo er alles mitkriegt, jedoch nicht in Bedrängnis kommt. Was schwierig ist: Pro Stunde klingelt es an der Türe und ein Klient tritt ein. Teilweise fremd, teilweise Allergiker, teilweise hundeängstlich - es kommt alles. Ich müsste also klar Vorausdenken und dies kommunizieren. Und daher auch der Grund, den Hund nicht mitten im Geschehen zu halten sondern eine etwas geschütztere, doch nahe Möglichkeit zu bieten( 2m). Bei Schwierigkeiten(schwierige Menschen) müsste der Hund einfach auf die andere Seite der Glastüre im Privatbereich für 1-2h gedulden, eher er wieder in seine Ecke könnte, aber ich denke, dass ist durchaus zumutbar. Auch habe ich über Hundeschule, Agility etc nachgedacht - dass ich mit dem Hund zusammen mit Sicherheit 2h/Woche gefördert werden. Die Idee, meine Arbeitszeit auch anders zu gestalten, sodass ich 1-2Tage die Woche wirkliche 12h durcharbeite und dass für 8h der Hund an diesen Tagen in eine Tagesstätte dürfte ging mir durch den Kopf. So könnte er dort auch Freunde gewinnen, spielen und herumtoben - dass ausleben was ich als Mensch halt nicht immer kann. Und ja, es ist auch heute für mich ein leichtes bei 12h Arbeit noch ganze 1,5h Sport zu treiben Wenn er nicht schon völlig erschöpft nach Hause kommen würde - hab noch genug Power.
Ihr seht - der Hund müsste auch sehr viel erlernen( noch mehr ICH) - und dessen bin ich mir auch bewusst. Da ich nicht davon ausgehe dass ich ein erwachsenes Tier dieser Rasse finde welche diese Herausforderung meistert, wird es vermutlich ein Baby/Welpe sein. Was die Grunderziehung, Disziplin etc betrifft........ ich bin mir sehr bewusst dass es eine echt happige Zeit, mit wenig Schlaf, wenig Nerven, Geduld und keine rosaroten Wölkchen sein wird. Ich kenn dies von meinem Pferd und bin mir dessen auch bewusst. Lässt sich nicht alles 100% übertragen, aber doch einiges Ableiten. Und ja, ich hatte eines der unmöglichsten/schwierigsten Fohlen! Sagen zwar viele Reiter aber glaubt mir: Kenne einige Pferdezüchter welche mit diesem Charakter auch lieber nichts zu tun haben wollen; zuviel Arbeit:-) Da ich dazu neige mir nicht die einfachsten Charakter anzueignen - bin ich mir dessen bewusst dass es viel werden kann(Rechne mal mit dem schlimmsten) Nicht dass ich diese Charakter bewusst aussuche - meine Erfahrung einfach dass es bisher immer so herausgekommen ist. Und es waren immer "meine" Tiere; genau dass was zu mir und meinem Leben passte. Ich hab mein Pferd mindestens gefühlte 50x zur Schlachtbank getragen in den ersten 3 Jahre - aber keine Sorge, der wird mich noch in Zukunft mit über 30 Jahren noch zwischendurch ärgern Und ja: mein Pferd liebt mich auch
Ihr seht, ich bin sehr realistisch veranlagt und sehr bewusst, dass es keine leichte, verträumte Zeit wird - sondern Knochenarbeit. Nicht für den Hund, nicht falsch verstehen, sondern für mich. Auch bin ich überzeugt dass ich Unterstützung haben werde, da ich einige wirklich gute, erfahrene Hundebesitzer und Freunde um mich habe, welche mir auch den Kopf zurecht rücken würden. Blöd ist nur: Sie trauen mir zur Zeit mehr zu als ich mir selbst,sind voll begeistert und würden mich sofort zum Züchter schleppen. Sie kennen mein Pferd und meine Einstellung bezüglich Erziehung; daher diese Begeisterung. Ich bin jedoch noch etwas unsicher/vorsichtig - nicht bezüglich ob ich es kann, sondern um "wie regle ich es am welpenfreundlichsten". Wie gesagt: ich rechne mit der meisten Arbeit - daher Welpe. Ein ausgewachsener Hund dieser Rasse wäre auch ok - gäbe aber wie ich mich kenne genauso viel, wenn nicht noch mehr Arbeit. Dann hätte ich aber dieses Problem nicht. Und das Problem will ich für mich noch etwas lösen.
Denn da hab ich ja noch ein Vierbeiner- welcher auf seine Beschäftigung besteht. Also noch eine Aufgabe welcher der Hund lernen müsste. Ab einer gewissen Grösse und Alter wird es weniger ein Problem sein, v.a. nicht wenn wir mit der Kutsche unterwegs sind. Wenn er halt wirklich nicht mehr kann und wir sind mit dem Sattel unterwegs - Plätzetausch, dann "reitet" halt der Hund nach Hause und ich renne halt nebenher. Wäre eine Gewöhnungssache, aber da kenn ich mein Pferd gut; wäre seitens Pferd machbar. Dass ich dies einem Hund auch beibringen kann, einfach da liegen zu bleiben: Bin ich überzeugt. Nicht einfach aber machbar mit Geduld. Und ja,genau mein noch ungelöstes Problem: mein Pferd will halt auch seine km gehen.
Ich bin überzeugt wenn er ganz jung ist wird es schon viel sein wenn wir im Pferdestall sind: 100 Tiere, auch einige Hunde...... die ganze Aufregung.
Zuhause alleine lassen - ist ein Baby, käme nicht in Frage. Definitiv nicht. Also müsste ich ihn mitnehmen. Es gäbe die Möglichkeit, dass ich dort oben den Racker in eine Pferdebox(werden nur zur Krankenpflege genutzt) unterbringen könnte, natürlich müsste dies auch wieder erlernt werden. Anderseits geht es mir auch darum, dass der Kleine wirklich mitkommen darf; aber nur soviel es ihm nicht schadet. Auf der Kutsche ist es kein Problem, hab da genug Platz und ein gutes Pferd vorne. Zu Pferd wird es schwieriger und ja, ich hab mir diesbezüglich sogar überlegt ob ein "Rucksack" da vielleicht helfen kann, zumindest in der Anfangszeit? Er würde zwar teilweise durchgerüttelt, aber wäre geschützt mit dabei. So zumindest erlebe ich es auch oft bei unseren Müttern auf dem Pferd und nein, die Kinder haben heute bisher keinen seelisch auffälligen Schaden. Hab aber bedenken im Moment zu diese Lösung: Einfach bezüglich Reizüberflutung. Denn selbst wenn er bei mir ist oder auf der Kutsche verweilt - er sieht und riecht auch die Umgebung und dass kann sehr viel sein für solch ein kleines Wesen. Wir sind doch schnell mal 18km unterwegs, in Wald, Strassen, Dörfer, Bauernhöfe etc. BIn geständig, hab bisher noch keine Fachliteratur zum Thema Entwicklung der Welpen gelesen, aber dass es viel ist mit bsp 10 Wochen ist klar. Daher: Was ist zuviel?? Wäre es zuviel wenn er einfach 1-2h auf der Kutsche dösen könnte? Oder halt im Rucksack mitgetragen wird? Oder mit welchem Alter schätzt ihr, wäre dies vertretbar?
Ich könnte auch gut mit meinem Pferd eine gute Weile nur Kutschen und Platzarbeiten machen, aber auch hier: Das Tierchen wächst. Die ersten 1,5 Jahre wären also, aufgrund des Wachstums, eine echte Herausforderung. Und ich sehe noch keine optimale Lösung. Vielleicht, weil ich mich da nicht auf "Aussenstehende" verlassen will. Klar wäre es am einfachsten, ihn zuhause zu lassen, jemand kommen zu lassen..........aber dafür bräuchte ich keinen Hund. Hin und wieder vertretbar aber ich finde, keine gute regelmässige Option. Eine Reitbeteiligung kommt für mein Pferd auch nicht in Frage - funktioniert nicht. Nicht weil ich nicht will sondern weil ER wirklich nicht will. Verträgt es charakterlich einfach nicht. Sprich, die 4x/Woche muss ich mit dem Racker 3-4h raus und was für Kopf und Körper mit ihm tun. Für einen ausgewachsen Hund ist dies kein Problem, nur gute Bewegung und Kopfarbeiten für Pferd/Hund würden auch auf Ausritten eingebaut - aber ich muss an "zuvor" noch denken; das Babyalter und erste Jugendzeit. Dann, wenn die Knochen/Gelenke noch alle weich sind, die Belastungsgrenze psychisch noch niedrig und das Baby mehr als das Pferd braucht. Ohne das Pferd völlig zu vernachlässigen.
Und wie gesagt: Während alle mich am liebsten zum Züchter schleppen würden, sage ich im Moment auf diese Situation noch "Nein". Und das Pferd ist eine Situation welche sich die kommenden 20 Jahre auch nicht verändert. Kaufe mir weder Pferd, noch Hund, um mich dann vor der Verantwortung zu drücken nur weil es nicht aufgeht. Lebenslang: entweder/oder.
Wie seht ihr das? Bin ich einfach mal wieder, wie auch schon bei meinem Pferd , völlig übervorsorglich und zu rücksichtsvoll? Hatte jemand von euch eine ähnliche Situation mit Pferd/Hundebaby? Was würdet ihr tun? Dass mir der anderen Hunderasse damit ein erwachsenes Tier möglich ist, wird auch schwierig. Ist irgendwie ein Traum. Bin da wirklich ein Entweder/Oder Mensch.
Ich weiss, keine einfache Situation aber wie am Anfang gesagt: ich hab irgendwie die Begabung mir nicht die einfachsten Tiere anzulächeln und mein Leben ist extrem bewegt/vielfältig, aber auch flexibel. Und entweder findet sich ein guter, dem Hund gerechten Lösungsweg - oder dann nicht. Ich bin mir auch bewusst, dass es charakterabhängig ist; nicht jeder Hund ist für alles geeignet, aber ich versuch ein generellen Lösungsversuch und mal einen Überblick zu gewinnen.
Ein Keks für alle welche den halben Roman gelesen haben und dank für eure Meinung, Ideen oder Anregungen.
lg