@Ken,
der Vergleich mit dem Briefmarken-Sammeln hinkt. Mit Briefmarken wurde noch keiner umgebracht. Insofern ist es einfach, dieses Hobby zu tolerieren, ob man es nun versteht oder nicht. Bei Tempolimits wie bei den Waffengesetzen geht es um mehr Sicherheit in der Bevölkerung. Es geht um weniger Tote und Verletzte. Ich denke schon, dass die Schützenvereine finanzkräftig genug sind, sich Sicherheitsdienste und Tresore zu leisten, die nicht geknackt werden, wenn der Gesetzgeber dies erst einmal fordert. Ich persönlich denke schon, dass damit ein Beitrag für mehr Sicherheit - nicht nur an Schulen - gegeben wäre.
Ich weis, dass der Vergleich mit den Briefmarken hinkt, er sollte mehr symbolisch sein.
Ich will mich mal auf etwas dünneres Eis begeben und es mal versuchen anders zu erklären.
Wir haben ein grosses Problem. Das ist die zunehmende Gewalt und die sehr geringe Hemmschwelle der Jugendlichen Gewalttäter.
Der Gesetzgeber hat in den vergangenen Jahren nahezu alles verboten, was ein Bürger zur eigenen Verteidigung gegen einen Aggressort verwendenden könnte.
Schreckschusspistolen dürfen nur noch mit dem kleinen Waffenschein geführt werden, messer mit einer feststehenden Klinge über 8cm und Einhandmesser durch nicht mehr geführt werden, Schlagstöcke dürfen nicht mehr geführt werden. Einzig Pfefferspray zur Tierabwehr ist noch erlaubt.
Das interessiert aber den bösen Buben nicht, der einen Menschen zu Tode prügelt, oder denjenigen, der auf einer Kerb einen anderen niedersticht oder denjenigen, der sich auf illegale weise eine Waffe besorgt hat.
Der gesetzestreue Bürger steht diesen Aggressoren vollkommen schutzlos gegenüber.
Und nein, ich bin nicht dafür, dass z.B. der private Waffenbesitz dahingehend geändert werden soll, dass wir wie in den USA mit ner Wumme am Gürtel durch die Gegend laufen.
Ich will sagen, wie vorher schon, bei jedem querliegenden Pups, die Regierung sofort mit einem Verbot kommt, anstelle sich dem eigentlichen Problem zuzuwenden.
Ich verstehe Deine Auffassung und Meinung und kann sie auch durchaus nachvollziehen. Ich möchte auch nicht, dass meinen Kindern etwas in der Schule oder irgendwo anders passiert, nur zeigt der Amoklauf von Ansbach letzte Woche, dass es keine Schusswaffe bedarf, um grossen schaden anzurichten.
Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn die Molotowcoctails, die der Täter in zwei volle Klassenräume geschleudert hatte, richtig getroffen hätten und der Brandbeschleuniger darin direkt auf mehrere Schüler gespritzt wäre. Das hätte wesentlich mehr Tote geben können, als der Amiklauf von Winnenden und Waiblingen.
Wieviele Tote und Verletzte gibt es aufgrund der Jugendgewalt in Deutschland? Wieviele Fälle von brutalen Übergriffen in U- oder S-Bahn Stationen hat es in den letzten zwei oder drei Jahren gegeben ud was hat die Regierung unternommen, um dieses Problem in den Griff zu bekommen?
Sie schicken die Täter auf einen Segelturn an die Ägäis (schreibt man das so?)!
Sie richten über 18 Jährige, brutale Wiederholungstäter mit dem Jugendstrafrecht.
Aber an den Gesetzen selber wird nichts geändert oder verschärft.
Anders ist das bei Amokläufen, die mit Schusswaffen verübt werden. Da ist man sofort dabei die Gesetze zu verschärfen und einen ganzen Sport in Frage zu stellen.
Wenn der Regierung daran läge, die Probleme in den Griff zu bekommen, dann würden sie die Probleme in ihren Wurzeln suchen und nicht im Werkzeug.
Nicht die Waffen töten Menschen, sondern Menschen töten Menschen.
Und was die Vereine angeht, nein, soviele Einnnahmen haben Schützenverein nicht. Ein privater Sicherheitsdienst kostet mindestens € 15,- Stunde. Das wären alleine ca. € 10.800 im Monat. Hinzu kommen einige 10.000 Euro für eine ausreichend grosse Waffenkammer, in der alle Waffen der Mitglieder deponiert werden können und eine sperate Kammer für die utopisch grosse Menge an Munition für alle Waffen.
Das funktioniert so nicht. Nicht bei einem durchschnittlichen Mitgliedsbeitrag von € 150,- pro Jahr je Mitglied. Bei 200 Mitgliedern in einem Schützenverein, sind das gerade mal € 30.000,- pro Jahr. und e 2500,- je Monat.
Das wäre der wirtschaftliche Bankrott für jeden Schützenverein.