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von Tosama » Sa 16. Jan 2010 13:11
Hi, die Frage ist halt, laesst Du Dich durch das brummen beeinflussen? sprich hoerst Du auf?? Unser Alex damals fand das gebuerstet werden damals auch nicht so toll.... wenn er auf der Seite lag hob er den Kopf und brummte (nicht geknurrt) hob ganz leicht kaum sehbar die Lefzen an... ich sagte dann immer ein ganz klares und deutliches Nein, und schaute ihm solange in die Augen bis er grummelnder Weise (was sich total suess angehoert hat) seinen Kopf zur Seite legte und ich in Ruhe weiterbuersten konnte.... (das Gegenseitig in die Augen schauen hat manchmal 5 min gedauert) Das ging fast jedes mal so.... aber ich haette niemals aufgehoert und er wusste genau, das er keine Chance hatte, das er so oder so gebuerstet wird, die Moeglichkeit sich in seinen Korb zurueck zu ziehen hab ich ihm dadurch genommen, das ich ihn immer auf dem Balkon gebuerstet habe und die Tuer zugemacht habe  Allerdings wusste ich bei ihm auch, das er uns niemals beissen wuerde! (Naja man soll niemals nie sagen) Aber selbst wenn er in seinem Koerbchen gelgen haette, waer mir das egal gewesen, wenn ich gesagt habe nu ist Fellpflege dran, dann war die auch dran!! Das einzige Entgegenkommen von mir war ab und an mal, das ich es nicht ganz so gruendlich und lang gemacht habe wie es eigentlich noetig gewesen waere.... bei ihm konnte eine gruendliche Fellpflege schon mal bis zu 2 Std dauern..... lg
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von Jenni » Sa 16. Jan 2010 14:54
Hallo Marcel,
erstmal herzlich willkommen hier!!
Ich möchte Dir erstmal sagen, dass ich wirklich gut verstehen kann, dass Du da am überlegen bist, wie Du mit der Situation umgehen sollst. Jeder der mich hier kennt, weiß, dass ich dafür bin, Hunde artgerecht zu behandeln, das bedeutet, dass da durchaus auch mal ein körperliches "SCHLUSS JETZT!" kommt. ABER: Ich bin genauso dafür, hinter die Kulissen zu schauen und kann Deinem Hundetrainer sicher beipflichten und glaube nicht, dass er seinen Job nicht gut gemacht hat, möchte mich also nur teilweise den anderen anschließen. Evtl. hört es sich auch bei Gudrun anders an, als sie es meint. Ich glaube, hätte Gudrun einen so unsicheren Hund, würde sie das auch variieren...
Aber mal zum Thema... Du sagst, das Körbchen ist der Rückzugspunkt für Deinen Hund, Du hast ihm einen Kauknochen gegeben und bist dann nochmal hin zum streicheln und wurdest angeknurrt. Einerseits, hast Du Recht, wenn Du sagst, ist ja sein Platz usw. Auf der anderen Seite hat auch Gudrun Recht. Du stellst Deinem Hund ja den Platz zur Verfügung. Unter Hunden oder Wölfen ist es auch so, dass jeder seinen bevorzugten Liegeplatz hat. Sicher hat es ein souveräner Chef nicht nötig, drei Mal am Tag diese Plätze abzulaufen und darauf zu bestehen dort hin zu dürfen. Keine Frage. Der Punkt ist aber, dass er könnte, wenn er es wollte!! Nun sagst Du ja, dass das vermutlich kein Problem gewesen wäre... das Problem ehr dadurch entstanden ist, dass sie etwas zu fressen hatte.
Da würde mich erstmal interessieren, ob Du mit Deiner Hündin denn mal geübt hast, dass Du ihr jederzeit alles Futter wegnehmen kannst? Denn üblich ist es ja nicht! Also Hunde im allgemeinen, müssen lernen, dass der Mensch das darf... sonst würden sie es instinktmäßig verteidigen und sich somit auch nicht falsch verhalten. In freier Wildbahn darf sogar der kleinste Welpe sein Futter, was er in der Schnauze hat verteidigen und ehr die anderen wären asozial, wenn sie drauf bestehen würden, dass er es abgibt. Deshalb die Frage, gibt sie normalerweise alles AUS und wurde dieses AUS positiv aufgebaut, also z. B. mit einem Tauschgeschäft??
Wir schätzt Du denn diese Sitution ein? Natürlich ehrlich! Angenommen, Du hättest nicht aufgehört zu streicheln, wie sicher bist Du Dir, dass es so wäre wie bei Tosama beschrieben. Sie brummelt zwar, weiter kommt aber nichts? Das würde mich mal interessieren...
Es ist nunmal so, dass Du hier den Führungsanspruch haben solltest. Führungsanspruch hat nichts mit DRAUFHAUEN zu tun. Da hast Du total Recht und man muss sehr genau abwägen, wann man einen Hund körperlich diszipliniert und ob es überhaupt notwendig ist. Tosama hat den Hund nur drohfixiert und die Sache war gegessen. Das ist von Hund zu Hund ganz individuell. Und es ist letztendlich falsch immer zu sagen, ich wende NIE Gewalt an, Gewalt ist schlecht und es ist genauso falsch, zu sagen, wir hauen immer druff... man muss schauen, was man da für einen Hund hat. Ich glaube, für Deinen Hund wäre es sicher besser, die Sachen, die Dich stören nochmal neu aufzubauen. Hierbei wäre wichtig, dass Du konsequent bist, also durchziehst, was Du durchziehen möchtest, Dir aber vorher überlegst, welche Möglichkeiten Du evtl. hast, Deinem Hund klar zu machen, dass Du einerseits darauf bestehst, Dich aufdrängen zu dürfen, weil Du es einfach darfst.. das Du aber durchaus kein Tyrann bist. Damit bist Du auf das Wohlergehen Bedacht und somit eben auch darauf, was es denn Deinem Hund schmackhaft machen könnte!!??
Mal ein Beispiel:
Kauf Dir mal so einen Bürsthandschuh oder nimm erstmal nur einen Waschlappen. In einer total entspannten Situation, wo Du mit Deiner Hündin irgendwo sitzt, nimmst Du diesen. Du streichelst mit der einen Hand und "bürstest" mit der anderen. Immer im Wechsel. Ist sie friedlich super! Knurrt sie, würde ich hier auch erstmal versuchen, ihr über ein drohfixieren klar zu machen, dass Du auf dieses Vorrecht bestehst. Wenn das gut klappt, dann nimmst Du irgendwann eine Bürste und möglichst eine mit weichen Borsten. Und machst das genauso... mit einer Hand streicheln, mit der anderen Hand bürsten. Arbeite die Schritt für Schritt zu den Stellen vor, die sie vielleicht nicht so mag. Du kannst es auch machen wie bei einem Welpen... für jedes still halten und Gefallen lassen, gibts ein tolles Leckerchen. Immer mit der Ruhe, nie übertreiben. So lernt sie, dass Du einerseits sehr ruhig bist, andererseits sehr konsequent, es angenehm für sie ist und es evtl. sogar noch Leckerchen gibt.
Zu dem Fall in Eurem Körbchen... Auch das würde ich trainieren. Gib ihr nochmal etwas, vielleicht etwas was sie zwar schon frisst, aber nicht sooooo gerne mag! (bei meinen wäre das z. B. statt einer Rinderkopfhaut einen Büffelhautkauknochen) Nun gibts zwei Möglichkeiten, entweder nimmst Du den und hast noch was anderes Supertolles dabei (keine Ahnung Leberwurstbrot *lach*). Gehst mit ihr, während Du den Knochen hast, zu ihrem Körbchen. Wenn das Körbchen groß genug ist, würde ich mich reinsetzen, sie ranrufen (vielleicht machst Du vorher eine Leine dran?) und dann kriegt sie den Kauknochen. Du wirst ja sicher an ihrer Körperhaltung schon sehen, ob sie angespannt ist. Wenn sie in dem Moment nicht frißt, siehst Du einfach auch schon, wie stressig das ist. Ich würde mich dann ein bißchen zurückziehen und gucken, ab wann sie frißt. Sobald sie anfängt, würde ich mich seitlich nährn, ohne sie anzusehen und das Leberwurstbrot nehmen. Sprich sie nett an, zeig ihr das Brot und wenn sie es nimmt, nimmst Du ganz selbstverständlich und nicht zu schnell den Knochen. Guckst ihn Dir kurz an, redest mit ihr alla "das is ja ein Superknochen", gibst ihn ihr wieder. Nimmst noch ein bißchen Leberwurstbrot und machst das nochmal, bis das Brot alle ist. Streichel sie nicht, mach nur dieses Tauschgeschäft in ihrem Körbchen. Sie soll erstmal erfahren: Wenn Du zu ihr kommst, passieren nur tolle Sachen, Du willst nicht doof rumkuscheln, sondern hast was noch Schöneres für sie. Streicheln, während des Fressens würde ich erstmal nicht. Wenn Dus tust, dann ehr seitliches kraulen, als lang über den Rücken oder über den Kopf oder Pfoten...
Ich würde den Anspruch auf Führung, den Du hast und haben musst hier auch so positiv wie möglich und mit so wenig körperlichen Korrekturen wie möglich aufbauen. Wenn aber, obwohl Du wirklich lieb und nett und ruhig bist, trotzdem eine Ansage in Deine Richtung kommt - dafür die Leine - würde ich die Leine nehmen, sie nett ansprechen, aus dem Körbchen rausholen, dann auf Abgabe des Kauknochens, gerne auch mit Tauschgeschäft bestehen, Leine loslassen, Kauknochen kommentarlos weglegen und erst später wieder geben. So erfährt sie diese Art von Korrektur nicht IM Körbchen, das ja durchaus ehr positiv belegt sein soll, Du brauchst sie nicht direkt anfassen, ihr weh tun oder sonst was (es sei denn, sie will nicht mit und Du bestehst drauf, dann würde ich es trotzdem durchsetzen) und sie lernt aber, dass es Konsequenzen hat, wenn man sich Dir gegenüber frech verhält. Denn eigentlich ist es frech. Sie ist wie ein kleines verschüchtertes Kind, was aber trotzdem auf den Boden stampft (wahrscheinlich allen Mut zusammen nimmt) und zischt: "IS ABER MEINS!" und gefallen lassen kannst Du Dir das nun mal nicht...
Ich hoffe, dass Du damit was anfangen kannst... Ich würde es so versuchen!
LG Jenni
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von Isabel » Sa 16. Jan 2010 18:08
Ein toller Beitrag Jenni.. ich finde es gut und wichtig, die Sache aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Es gefällt mir super, wie du dich in die Situation eines jeden Hundehalters einfühlen kannst. Von außen betrachtet ist es für die meisten eindeutig, wie man vorzugehen hat. Ist man davon betroffen und involviert, ist auf einmal garnichts mehr so klar! Für jeden Hund und Halter den passenden Weg zu finden.. das ist eine Kunst, die du beherrschst 
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von Jenni » Sa 16. Jan 2010 18:33
Ohhhh Ihr seid immer so süß lieb... Vielen Dank!! Ich geb mir Mühe - gelingt mir bestimmt auch nicht immer und dann denke ich auch: "Ja klar... erst denken, danns Maul aufmachen..." Aber ich lerne ja noch *lach*... Wenns mal gar nicht mehr klappt... hab ich hier ja hoffentlich ein paar Leute, die mir in den Arsch treten!! *grins* Hoffe mal, dass Marcel sich nochmal meldet.
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von melanie-Willy » Sa 16. Jan 2010 19:55
Kleiner Einwurf mal noch von mir... Ich hatte bis zum letzten Sommer ja den Charly bei mir. Bei ihm bestand ein ähnlich gelagertes Problem. Nur, dass er eben das Knurren und damit Drohen nicht mehr beherrschte bzw. es in seinen Augen sinnlos war und er gleich weiterging... vielleicht einfach mal überdenken, wenn die Meinung dahin geht, ein Hund darf den Halter nicht anknurren... Ich fand es mehr als beschwerlich, Charly irgendwie klar zu machen, dass es vor dem Überschnappen bzw. Beißen auch noch was anderes gibt... 
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von Fuzzy » Sa 16. Jan 2010 20:00
"Draußen im Garten kann man sie schön mit Bällchen bespielen, beim Gassigehen ist sie aber ein typischer Cocker und kaum auf mich zu fixieren. Sie läuft trotzdem frei, da sie mir bei aller Ablenkung immer folgt und auch ganz gut abrufbar ist."
Marcel, den "typischen" ?! Cocker kenn ich z. B. als wunderbaren Apportierer, Fährtensucher ja sogar Flächensucher. Die Erfahrung mit speziell den "Nase am Boden Hunden" hat mich gelehrt, dass sich die eben genannten Reize nicht nur als Bindungsmittel, auch im Sinne von Autoritätsklärung anbieten sondern zwangsläufig der Aussenfokus Stück für Stück abschwächt und zwangsläufig den Innenfokus fördert.
Nach lesen deiner Beiträge bin ich zwar der Meinung, dass dein Hund unsicher ist, aber weniger weil er dies von Haus aus schon war/ist, sondern eher weil er wohl in eine Rolle gedrängt wurde, der er nicht gewachsen ist. Klar müsste man viel viel mehr über euer Miteinander wissen um die richtigen Schlußfolgerungen zu ziehen, jedoch sprechen schon verschiedene Dinge dafür, dass dein Hund mit der Situation "Führerschaft" überfordert ist, weil du dieser, trotz deiner Bemühungen, nicht gerecht wirst und Hundi sie nicht wahrnehmen kann/darf.
Warum bespielst du deinen Hund z. B. zu Hause und schenkst ihm draussen die "große Freiheit Nr.7" ? Kehre das Ganze um und lass ihn zu Hause einige Tage "Spielhungern" und biete ihm draussen dann das Spiel an. Lässt er dich auflaufen, solltest du durchhalten und zu Hause trotzdem nichts spieltechnisches unternehmen. Das ganze umzukehren ist wahrlich nicht einfach. Aber es lässt sich umkehren. Hunde sollten in 1.Linie draussen unterwegs "bespasst" werden. Zu Hause ist nach getaner "Arbeit" im großen Ganzen Ruhe angesagt. Warum lässt du ihn draussen, seine Nase nach seinem Belieben, jederzeit einsetzen, anstatt dies, über von dir gebotene Düfte, gezielt zu tun. Warum verabschiedest du dich von deinem Hund, und gehst nicht einfach? Lass deinen Hund sich deine Aufmerksamkeit erarbeiten, indem du sie ihm nicht aufdrängst sondern nur noch situationsbedingt schenkst. Soll heissen, dein Hund muss lernen zu kooperieren, dass sich Kooperationsbereitschaft für ihn lohnt, also keine Nachteile sondern nur Vorteile bringt.
Dein Trainer hatte vollkommen recht als er sagte, dass körperlichen Massregelungen nicht das Richtige sind. Er hätte dir allerdings Möglichkeiten aufzeigen müssen wie und durch was eine Änderung herbei zu führen wäre. Ich bin nicht diejenige die bei allen und jeden Schwierigkeiten die Hausstandsregeln als Allheilmittel propagiert. Bei euch würden diese aber, richtig angewandt und wohl dosiert, mit Sicherheit eine positive Veränderung herbeiführen.
Grüßle Fuzzy
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von soulseeker » Sa 16. Jan 2010 20:05
hey, wow, den Beitrag von Jenni muss ich erstmal verarbeiten - so lang hat mir ja noch niemand geantwortet - vielen lieben Dank erstmal für deine Zeit und Mühe (den anderen aber natürlich auch). Nach einigem Nachdenken kann ich Gudruns Punkt schon verstehen, wenn man es so liest was ich geschrieben habe klingt das natürlich so, als ob hier ein körperliches "Schluss jetzt" sinnvoll wäre - aber das hab ich halt alles erfolglos schon exerziert - das hat nichts an ihrem grundsätzlichem Verhalten geändert, sie wurde mir gegenüber nur immer unsicherer und die Verhaltensweisen, die ich bestrafen wollte haben sich dadurch nicht geändert - eher hat's zu mehr Aggression geführt. Ich weiss nicht ob's am Kauknochen lag oder der Situation an sich, sie wollte halt auch pennen, aber mit speziellen Hundeleckereien sind wir auch schonmal auf die Nase gefallen. Als sie ca. 6 Monate alt war, fing sie auf einmal an, so getrocknetes Fleisch vehement zu verteidigen. Einmal hab ich sie mir dann mal geschnappt und es ihr weggenommen und das Knurren durch einen Rückenwurf unterbunden - das war z.B. einer meiner "Erziehungsfehler" - ich war damals von der Situation total überrascht und auf die Idee, das über "tauschen" zu regeln kam ich gar nicht. Danach gab's noch 2-3 ähnliche Situationen (mit ähnlichem Ausgang für den Hund), deshalb haben wir (auch auf Anraten des Trainers) erstmal aufgehört, ihr solche Kauartikel überhaupt zu geben, außer ihr Handtuch (in das wir hin und wieder mal Futter eingewickelt haben) oder auch mal nen Kong. Je öfter wir sie damals gestraft haben, desto unsicherer wurde sie (und wir natürlich auch). Erst seit eher kurzerer Zeit geb ich ihr wieder Kartoffelstangen oder Büffelhaut, aber da ist sie auch nicht ganz so heiss drauf und das klappt eigentlich auch ganz gut. Aber im Grunde genommen habe ich vermutlich den Grundstein für dieses Verhalten genau zu diesem Zeitpunkt gelegt - sie hat sich da vermutlich gemerkt, ich nehm ihr was weg und tu ihr danach noch was an. Aus kann sie, aber das haben wir nur mit ihrem Spielsachen eingeübt, da sie Kau-Dinge nur bekommt, wenn sie alleine ist - nach den früheren Erlebnissen ist mir das zu haarig. Wenn wir aber nach Hause kommen müssen wir ihr den Kram ja auch irgendwie wegnehmen, und das machen wir dann immer über einen Tausch, was nie ein Problem ist. Spielsachen verteidigt sie gar nicht, da kann ich jederzeit dran und wenn sie mit ihrem Handtuch zugange ist und ich es nehmen will, legt sie sich beschwichtigend auf den Rücken. Zu der Situation gestern - ich habe aufgehört zu streicheln, habe seitlich weggeschaut, bin aber nicht sofort gegangen. Dann hörte sie sofort auf, guckte mich aber weiter an. Wenn ich zurückgeschaut habe, brummelte sie sofort wieder. Ich denke wenn ich weitergemacht hätte, wäre es evtl. eskaliert. Mir fällt gerade eine Situation ein, wo ich sie gebürstet habe und sie dann auch anfing, mich scheel von unten anzugucken und brummte. Ich habe dann weitergebürstet und in der anderen Hand aber auch noch Leckerchen gehabt. Irgendwann ist sie dann böse geworden, schnappte in die Luft und rannte sofort ins Körbchen wo sie sich dann hingelegt hat und wegschaute. Da war ich so baff, da hätte ich ja auch schlecht hingehen können und weitermachen. Das mit dem Bürsthandschuh ist eine gute Idee,vielleicht ist die Bürste auch negativ für sie belegt. Das Problem, die Bürsterei durchzusetzen liegt übrigens daran, dass sie dabei immer abhaut oder sich wegduckt (oder hüpft, je nachdem wo man anfängt). Im Körbchen bürste ich sie nicht. Sie knurrt nicht sofort drauflos, sondern haut immer erst ab, kommt aber kurz darauf wieder weil ich ja noch feine Sachen habe. Werden die Abstände zwischen den Leckerchen aber länger,äugt sie mich erstmal scheel an und irgendwann brummelt sie und verdrückt sich dann. Dieses "Fixieren" hat sie nur in der Situation gestern gemacht. Wenn ich sie festhalte, knurrt sie auch irgendwann. Ich hab das noch nie bis Ultimo durchgezogen, da ich Sorge hätte, die Situation würde wieder eskalieren und ich und der Hund wieder da landen, wo wir vor einem Jahr waren. Rinderhaut wird leider nicht immer beachtet und wenn ich mit Leberwurstbrot ankäme, würde sie die Haut nie mehr zurücknehmen *grins* - da ist sie extrem heiss drauf. Aber die grundsätzliche Idee ist klar - ich werde auf jeden Fall mehr "tauschen", damit sie merkt, dass nur gutes von mir kommt (obwohl sie das eigentlich "wissen" müsste - ich habe sie nach den größten Problemen die wir bis vor einem Jahr haben fast 6 Monate nur aus der Hand gefüttert. Vielleicht nochmal zur "Chronik der Probleme" - ich hab das bisher nur so bruckstückhaft erzählt. Die ersten 6-8 Monate waren wirklich problemlos, danach hatten wir die ersten Erlebnisse mit dem plötzlichen Verteidigen von tollen Futter"spielzeugen" und die ersten Konfrontationen, wo sie auch mal auf dem Rücken gelandet ist oder runtergedrückt wurde. Mit 11-12 Monaten ist sie dann läufig geworden und da gab es dann mal eine Geschichte mit einem Schweineohr bei unseren Eltern. Der Hund hat sich damit unter den Tisch verkrochen und es bewacht. Alle saßen um den Tisch herum und irgendwann fühlte sie sich bedroht und hat alle angeknurrt. Ich hab sie daraufhin geschnappt und erstmal aus dem Raum befördert. Da hat sie sich zitternd in ein anderes Zimmer verzogen und seither hatten wir das Problem, dass sie unsicher wurde, gebrummt hat wenn man mit der Leine kam oder sich ihrem Körbchen genähert hat. Dabei hat sie aber nie fixiert, sondern klare Zeichen der Unsicherheit und Angst gezeigt. Das wurde irgendwann so schlimm, dass wir gar nicht mehr wussten, wie wir den Hund zum Gassigehen rausbekommen sollten - dann hatten wir einen Trainer zu hause, der erstmal die Luft rausgenommen hat und uns die Ratschläge gegeben hat, nach denen wir heute verfahren - Handfütterung, Hund mehr ignorieren, nicht dauernd zuquatschen, Ruhe reinbringen, positiv bestärken, Hausleine anlegen um sie auch dann kontrollieren zu können wenn sie nicht kommt, sich trotzdem durchsetzen (auch wenn das nicht immer klappt) und so nach und nach ist es dann immer besser (mit Rückschlägen) geworden und heute sind wir eben auf dem Stand, dass eben alles gut läuft bis auf das leidige Bürsten und so Sachen wie gestern. Die Fellpflege lassen wir mittlerweile von einem Hundefriseur erledigen (wo aber einer von uns immer anwesend ist und auch mithilft). Sie ist dabei auch immer total ängstlich, aber hat dort eben weil sie auf dem Tisch steht auch keinen Rückzugspunkt und lässt dann alles über sich ergehen. Da wird übrigens nicht gebrummt (bzw wurde es bislang noch nie), sondern scheint sich irgendwann eher damit abzufinden und pennt dabei sogar fast ein. Ich denke mal wir haben es schon in der Welpenzeit falsch gemacht, vielleicht mit der falschen Bürste und ihr damit eine unangenehme Erfahrung eingeimpft. So, das war's erstmal, ich hoffe es war nicht zu chaotisch. Danke für's lesen  Marcel PS - hier ist übrigens das Fellmonster http://chondrowelt.de/gal/albums/dogs/bonnie1.sized.jpgIch meine, im Grunde genommen ist sie ein absolut lieber und verträglicher Hund ... wenn ich mir ihr spiele dann kann ich ihr im Maul rumgrabbeln und ihr die Zunge festhalten, da macht sie nix, es sind halt immer spezielle Situationen die problematisch sind. Wir lassen sie auch sorglos mit unserer Tochter alleine oder geben sie mal zu unseren Eltern. [nachträgliches edit] @fuzzy Sie apportiert leider gar nicht, wenn wir mit ihr draußen sind kann ich sie kaum ablenken, ich hab es wirklich schon mit vielen Dingen probiert. Wenn ich draußen mit ihrem Spielzeug wedel, ist das für 1-2mal total interessant, dann wird wieder nach anderen Dingen geschnüffelt. Im Garten ist das was anderes, da ist sie für jeden Hundespaß zu haben. Die große Freiheit hab ich ihr immer deshalb gelassen, weil sie kaum/keinen Jagdtrieb hat und es immer total schön ist, mit einem Hund draußen unterwegs zu sein, der wie ein kleiner brauner Satellit immer um mich herumflitzt. Aber dein Beitrag stimmt mich schon nachdenklich ...
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von Fuzzy » Sa 16. Jan 2010 22:04
Sie apportiert leider gar nicht, wenn wir mit ihr draußen sind kann ich sie kaum ablenken, ich hab es wirklich schon mit vielen Dingen probiert. Wenn ich draußen mit ihrem Spielzeug wedel, ist das für 1-2mal total interessant, dann wird wieder nach anderen Dingen geschnüffelt. Im Garten ist das was anderes, da ist sie für jeden Hundespaß zu haben. Die große Freiheit hab ich ihr immer deshalb gelassen, weil sie kaum/keinen Jagdtrieb hat und es immer total schön ist, mit einem Hund draußen unterwegs zu sein, der wie ein kleiner brauner Satellit immer um mich herumflitzt. Aber dein Beitrag stimmt mich schon nachdenklich ...""Eine süße Maus hast du da Jetzt mußte ich erst mal grinsen als ich von deinem "Wedel mit dem Spielzeug" gelesen habe  Du sollst nicht damit wedeln, sondern musst es glaubwürdig zum Leben erwecken um es interessant zu machen Warum apportieren viele Hunde nicht? Weil das Nachjagen zwar Spass macht, weil Beute sich wegbewegt, diese jedoch dann "tot" irgendwo liegt und langweilig ist. Schaffst du es aber, ein körpernahes Spiel unter zu Hilfenahme eines Objektes so zu gestalten dass deinem Hund dieses Spiel mit dir an sich gefällt, wird er dir gerne und immer öfter das Objekt zurück bringen. Mein junger Leorüde ist oder war draussen ähnlich geartet wie deine Kleine. War zunächst draussen so gar nicht von gemeinsamen Spielen zu überzeugen. Inzwischen hat sich das wesentlich gebessert. Durch ganz kurze zackige hochmotivationale Spielsequenzen konnte ich ihm Appetit machen. Heute apportiert er, nicht leidenschaftlich aber mit viel Spass und Temperament. Erwecke dein Spielzeug zum Leben, bewege es beuteähnlich. Belege es mit entsprechenden Geräuschen. Lass es sie fairerweise erwischen, zottel etwas mit ihr und lass sie auch gewinnen. Lauf animierend davon. Wenn sie dir hinterherkommt und zufällig noch ihr Motivationsobjekt im Fang haben sollte, freu dich lautstark und biete einen super Beutetausch mit Superleckerli. Lass sie fressen und belebe dein Spielzeug kurz aufs Neue. Das sind nur wenige Minuten zu Anfang, aber richtig gemacht und auf dem höchsten Motivationsmoment beendet wird dein Hund dieses Spiel sehr positiv in Erinnerung behalten bis du das nächstemal zum Spiel aufforderst. Viele Hundehalter werfen die Objekte erstens einfach ohne entsprechendes "Vorspiel" viel zu weit weg und meistens auch noch nach vorne. Anstatt direkt aus einem kurzen zackigen Beutespiel heraus nur eine kurze Entfernung. So läßt sich der Hund viel besser zurückmotivieren(nicht zurückrufen, noch nicht! ) Wenn Hundi sich dann schon für die fliehende Beute interessiert, empfehle ich zu Anfang nach kurzem Animieren das Objekt nach hinten weg zu werfen und animierend weiter zu laufen. In der Regel findet ein Hund dieses Spiel recht schnell einfach nur toll. Davon abgesehen,hast du schon einmal an Futterbeutelapport gedacht? Grüßle Fuzzy
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von Jenni » Sa 16. Jan 2010 23:08
Hallo Marcel,
evtl. müsste man sich überlegen, das sollte dann aber auch jemand beurteilen, der Deinen Hund angucken kann, ob es Sinn macht, Ihr einen Maulkorb wirklich über einen ausreichend langen Zeitraum ausschließlich positiv anzutrainieren.
Man könnte ihn ihr dann u. a. in Situationen anziehen, wo Ihr sagt: "Möglicherweise eskaliert es da!" Vorteil wäre, Ihr braucht keine Angst vor Bissverletzungen zu haben, könnt ruhig bleiben, wenn es passiert, man braucht ein Knurren nicht zu unterbinden und Eure Maus könnte die Erfahrung machen, dass ihr Verhalten 1. nichts bringt, aber auch gar nichts schlimmes passiert.
Das sollte man aber immer gut durchspinnen!!
Ansonsten finde ich, dass Euer Trainer Euch schon gute Tips gegeben hat. Ich würde hier überlegen, ob Ihr noch eine Weile am Ball bleibt, da ich glaube, dass man Euch und Eurer Süßen wirklich abschließend soweit zu helfen, dass sie sich ganz vertrauensvoll in jeder Situation "in Eure Hände" zu geben.
LG Jenni
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von soulseeker » So 17. Jan 2010 17:06
Hallo zusammen,
vielen Dank nochmals für eure vielen Beiträge - da hab ich einiges, was ich bestimmt in der ein oder anderen Form mal versuche, umzusetzen.
Das grundsätzliche Problem ist halt, dass sie kein einfacher Hund ist und wir trotz "theoretischer" Vorbereitung viele typische Anfängerfehler begangen haben, bzw oft zu blauäugig waren. Naja, mal sehen wie es weitergeht ...
Nochmals danke!
Marcel
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