Hallo Twix,
ich möchte mich MacHovi in vielen Dingen anschließen...
Sogar dem Spruch, dass ein Beißkorb oder eine Box kein Problem löst, es macht es nur einfacher handelbar. Wenn ein Hund mal gebissen hat, haben die Besitzer im Normalfall Angst, dass es wieder passiert. Diese Angst spürt der Hund. Natürlich spürt er auch die Angst, die Eure Gäste haben. Bzw. riecht er hier das Adrenalin, welches ausgeschüttet wird. Adrenalin heißt entweder Angst oder Angreifer und Euer Hund reagiert. Da Euer Hund so einen Stress hat, würde ich Euch dringend zu einer Box raten. Hunde sind, in freier Wildbahn, genau wie ihre Vorfahren Höhlentiere. Sie schlafen in Erdmulden, sie schlafen in alten ausgehöhlten Baumwurzeln, etc. Eine Box sollte eine Rückzugsmöglichkeit für ihn sein und auch ein vermeiden von Stress für Euch. Hier:
www.tierfreundeshop.de kann man günstige Transportkäfige bestellen. Ich würde keinen Kennel nehmen. Die sind zu teuer und oft zu klein. Click mal hier:
http://www.hundeshop.de/hund/23/index.php. Ich habe den Transportkäfig Hundebox mit Vetbed Isobed SL und ich nehme immer eine Größe größer als empfohlen. Steht dort für Labrador Retriever Größe L und ich habe einen Labbi, nehme ich XL.
Dann trainierst Du so:
2. Boxtraining
1. Tag Körbchen des Hundes oder Lieblingsliegeplatz durch Box ersetzen. Alle anderen
Liegeplätze werden weggeräumt. Die Box wird dafür schön ausstaffiert mit Kissen,
Kuscheldecken, Liegedecken u. ä.
Die Tür der Box bleibt offen.
1. – 3. Tag Die Box bleibt so stehen. Niemand kümmert sich um die Box, der Hund wird nicht
in der Box eingesperrt oder gar gezwungen in die Box zu gehen. Die Tür bleibt immer
offen. Sollte der Hund freiwillig in die Box gehen loben Sie ihn ausgiebig und wenn
Sie es sehen verwenden Sie sofort ein Kommando, in dem Moment wo der Hund die
Box betritt wie z. B. „Bello Box! Fein!“
Wenn er schon drin ist und Sie haben nicht gesehen, dass er reingegangen ist, loben
Sie ihn ohne Kommando.
4. – 7. Tag Füttern Sie Ihren Hund nicht mehr auf seinem normalen Futterplatz, sondern nur noch
in der Box. Stellen Sie den Futternapf so weit nach hinten, dass er rein muss, um ans
Futter zu kommen und stellen Sie auch seinen Trinknapf in die Box. So dass er auch zum Trinken in die Box gehen muss. Loben Sie ihn immer, wenn er die Box betritt und sagen Sie jedes Mal ein Kommando. DIE TÜR BLEIBT JEDOCH NOCH IMMER AUF!
7. – 10. Tag Wenn Ihr Hund jetzt sein Futter in der Box bekommt, schließen Sie die Tür solange
wie er frisst. Sobald er fertig ist, lassen Sie ihn wieder raus. ABER NUR: Wenn er kein Theater macht. Sollte er bellen, jaulen oder ähnliches, lassen Sie ihn drin. Warten Sie, bis er Luft holt oder Pause macht und lassen Sie ihn dann raus. Lassen Sie ihn raus, wenn er Theater macht, lernt er, dass er nur lange genug heulen muss, bis Sie ihn wieder raus lassen und wird das immer wieder versuchen.
10. - ~ Tag Ab dem 10. Tag lassen Sie Ihren Hund immer ein wenig länger über die Fressenszeit
hinaus in der Box. Erst fünf Minuten länger, dann zehn Minuten länger und so weiter.
Ganz wichtig auch hier: Lassen Sie ihn nicht raus, wenn er Theater macht aus den
gleichen Gründen wie eben. Wenn Sie es geschafft haben, dass er eine Stunde in der Box bleiben kann, können Sie ihn auch länger drin lassen.
Ein Hund kann eine bis maximal fünf Stunden (allerdings nur in Ausnahmefällen) in
der Box bleiben. Sollte aber immer frisches Wasser haben.
Zu Deiner Mail nochmal:
Hallo Alex, das gibt noch Hoffnung, dass doch noch was geht.Hoffnung gibt es immer. Als ich Takis bekam, war er bereits sieben und hatte zu dem Zeitpunkt über 13 Personen gebissen oder attackiert. Einige davon so schlimm, dass sie eine Zeit ins Krankenhaus mussten. Er sollte damals eingeschläfert werden. Bei mir ist er nun 3 Jahre. Er ist nicht einfach, aber es geht, wenn man Regeln befolgt und dass ist es, was Mac Hovi Dir versucht zu erklären. Hunde brauchen Regeln. Hunde MÜSSEN in einer Hierarchie leben, weil sie sich sonst nicht wohl fühlen. Der Hund ansich will kein Rudel leiten. Das will keiner wirklich! Aber er hat in seinem genetischen Code verankert, dass ein Rudel eine Leitung braucht, weil es sonst nichts überlebensfähig ist und auch, wie diese Leitung zu sein hat. Ihr meint es auf jeden Fall gut, aber MENSCHLICH gut... Für Euren Hund ist das leider Stress.
Wenn wir Besuch bekommen wird Felix mittels seiner Leine an irgendeinem festen Gegenstand fixiert, aber so, dass er sich noch bewegen kann, aber nicht an die Gäste kommt. Wenn er dann immernoch Theater macht, bellt und sich aufregt, würde ich ihn auf jeden Fall eine Auszeit in einem anderen Raum oder eben in der Box verschaffen. Der kippt Euch irgendwann um und is tot, weil er sich so aufregt.
Nur mit Maulkorb und frei funktioniert nur bei einigen Besuchern.Andere greift er auch damit an.Und irgendwie schafft er es auch noch mit Maulkorb zu beißen, bzw. dicke Hämatome zu hinterlassen.
Dann, versteh mich nicht falsch, aber dann habt Ihr nicht den Richtigen. Soll ich mal tippen: Ihr benutzt eine Nylonschlaufe oder einen Ledermaulkorb!! Nylonschlaufen sind eine Katastrophe!! Die sind entweder so klein, dass der Hund nicht beißen kann, damit drücken sie ihm aber die Schnauze zu und er kann nicht hecheln, also nicht schwitzen. Dass er damit Panik bekommt und noch aggressiver wird, kann ich verstehen. Oder sie sind so groß, dass er noch zwicken kann, damit ist es quatsch!! Sorry. Warum trägt er keinen Metall- oder Plastikmaulkorb?? Weil er damit gefährlich aussieht?? Ich würde sagen, er ist gefährlich und Ihr müsst eines bedenken: Noch könnt Ihr Euch aussuchen, ob der Hund einen vernünftigen Beißkorb trägt. Wenn Euch erstmal jemand anzeigt und Ihr bekommt eine Auflage, habt Ihr nicht mehr die Wahl und dann müsst Ihr mit ihm Prüfungen bestehen, damit er ihn wieder loswird. Geratet Ihr an den falschen Prüfer, wird er ihn nie wieder los. Das ist doch echt ein Quatsch. Einen guten Metall- oder Plastikmaulkorb und Hilfe für die Größe bekommt Ihr hier:
www.hundeschule-aschaffenburg.de oder
www.canisland.de. Die können Euch einen schicken, wenn sie die Größe haben. Ein vernünftiges Maulkorbtraining muss natürlich sein. Wenn Euer Hund einen Korb hat, mit dem er kommunizieren kann, dann bewegt er sich vielleicht auch wieder. Maulkorbtraining sollte so aussehen:
- in den Maulkorb werden Leckerlies gelegt, die der Hund sich rausholen kann
- immer dann, wenn der Hund mit seiner Schnauze in den Maulkorb geht, wird er gelobt
- sobald er die Schnauze aus dem Maulkorb rauszieht, wird nichts mehr gesagt
- das wird ca. drei Tage so gemacht
- am vierten Tag sollte man zu zweit trainieren
- während der eine ihm immer wieder Leckerlis durch den Maulkorb gibt, macht der andere die Schnallen zu
- auch das wird wieder ein bis zwei Tage ein paar Mal am Tag gemacht
- ca. am dritten Tag wird Leberwurst oder Streichkäse in den Maulkorb geschmiert
- der Maulkorb wird verschlossen und man geht Gassi mit dem Hund
- auch das wird wieder zwei, drei Tage gemacht
- nun sollte der Hund sich den Korb ohne Probleme aufziehen lassen und auch nicht mehr versuchen, ihn loszuwerden – ansonsten Training verlängert
- wenn der Hund beim laufen versucht den Maulkorb loszuwerden, immer unterbrechen und in Bewegung halten
Ich weiß nicht, ob er in so eine Box reingehen würde. Wie groß ist die denn? Dazu habe ich ja schon was geschrieben. Das muss natürlich trainiert werden. Er soll ja nicht EINGESPERRT werden, sondern quasi sein eigenes Zimmer bekommen - wie ein Kind -, wo man auch mal die Tür zu machen kann! Wie groß Ihr sie holt, ist Euch überlassen. Wie groß ist Euer Hund denn?
Ein anderes Problem ist dann auch noch, dass er stundenlang dauerbellen kann. Das geht ganz schön an die Substanz.
Baut Euch eine Schepperdose - z. B. auch Teedosen. Steinchen oder Glas rein, Klebeband drum rum. Wenn er bellt ohne Unterlass, in der Box oder wenn Gäste kommen, bekommt er ein Abbruchsignal. Also Situation:
- Gäste kommen
- Hund ist an Leine fest
- Hund bellt
- Abbruchsignal von Euch z. B. SCHLUSS
- Hund bellt weiter
- rüttelt die Dose in seine Richtung, aber nicht werfen, Abbruchsignal SCHLUSS
- er verjagt sich, ist ruhig Ihr lobt SUPER (Abbruchsignal und Lob müssen unmittelbar aufeinander folgen max. 3 sekunden)
- er bellt wieder, Du schmeißt die Dose in seine Richtung mit SCHLUSS und wieder lob, wenn er ruhig ist
Es würde mich sehr wundern, wenn er dann immernoch bellt! Ansonsten immer die Hierarchie der Unterbrechung beachten. Erst Kommando ohne Dose, dann Aufforderung mit Dose klappern, dann Aufforderung mit Dose werfen und IMMER ein Lob, sobald er den Mund hält!!
Ziel eines Maulkorbes ist niemals, dass der Hund RUHE GIBT. Er soll nur eine Verletzung bei Gästen verhindern und natürlich auch bei Euch!!
Es gibt ein tolles Buch, was MacHovis Aussagen unterstreicht und verdeutlicht... Nämlich MIT HUNDEN SPRECHEN von Jan Fennell!! Das zeigt ganz gut, wenns auch mittlerweile ein wenig veraltet ist, wie Hunde ticken. Ich behandle alle meine neuen Hunde so und bin damit immer gut gefahren!
Ihr müsst Euren Hund kontrollieren. Sonst kontrolliert er Euch!!
Lieber Gruß
Alex