von Kiara » Mo 25. Aug 2008 17:46
Euer Kleiner testet zur Zeit, wie weit ihr euch konditionieren lasst und hat schon mitbekommen: bellen und zwicken = Aufmerksamkeit = super!
Wie immer gibt es mehrere Wege nach Rom. a) Ignoriert ihn, wenn er bellt und knurrt. Und ignorieren heißt wirklich, dass ihr noch nicht einmal angucken sollt. Er soll mit seinem unmöglichen Verhalten nicht zum Erfolg kommen.
Wenn er Klamotten oder Haut zu fassen bekommt, würde ich ihn mit Schnauzgriff maßregeln. Das Problem, dass er dafür zu schnell weg ist, lässt sich z.B. so lösen, dass ihr ihm im Haus eine ganz leichte Schnur (z.B. Nylon) ans Halsband bindet. Aber Achtung: Dann nicht unbeaufsichtigt lassen.
Wenn er ganz aufdreht und seine 5 Minuten hat, dann schließt ihn vom Rudel aus. Das kann eine Kiste sein, aus der er nicht rauskommt oder ein Raum, in dem er nichts aus Frust kaputt machen kann.
Es ist schwierig für Ersthundebesitzer (so schätze ich euch jetzt mal ein), anfangs das richtige Gleichgewicht zwischen Beachten und Nichtbeachten zu finden. Auf der einen Seite solltet ihr euch natürlich aktiv mit eurem Welpen auseinander setzen. Auf der anderen Seite fühlt er sich durch zu viel Beachtung ganz schnell aufs Podest gehoben.
Wegen deiner Tochter: In nächster Zeit ist es erst einmal deine Aufgabe, sie zu schützen. Das Prinzip bleibt dasselbe: Er darf mit seinem Handeln nicht zum Erfolg kommen. Bis jetzt sieht die Situation wahrscheinlich so aus: Tochter und Hund treffen aufeinander. Hund fängt an zu zwicken und belästigt sie. Deine Tochter schreit/ quietscht, rennt vielleicht zu dir. Aus Hundesicht: ein total lustiges Spiel!
Ein "Nein" deiner Tochter bringt nichts, wenn damit nicht Konsequenzen verbunden sind. Sei in den nächsten Tagen/ Wochen immer dabei, wenn die beiden zusammen sind. Sobald er auch nur Anzeichen macht - du solltest ihn möglich immer schon beim Gedanken an Unfug erwischen - greifst du ein wie oben beschrieben: Spielpause. Logik: Tochter ärgern = Spielpause = doof. Beschütz wirklich erst einmal die Kinder, denn mit den spitzen Welpenzähnchen und -krallen gibt es ganz schnell Wunden.
Mach dir erst einmal selbst klar, welchen Weg du in der Erziehung gehen möchtest. Und sobald du dir sicher bist und ihm konsequent folgst, kannst du deiner Tochter beibringen, wie sie den Kleinen in seine Schranken weisen kann.
So, und nun die große andere Seite: Was macht ihr denn alles mit dem Welpen? D.h., wieviel Zeit verbringt ihr aktiv mit dem Welpen und was macht ihr in dieser Zeit? Gerade in dem Alter kann man durch Spiel sehr viel aufbauen. Lass deine Tochter mit ihm spielen und nur, wenn er sich ordentlich verhält, wird auch weiter gespielt. Und hört auch dann auf, wenn es gerade richtig gut läuft. Er soll sich die positiven Momente merken. Geht ihr zur Welpenspielstunde? Hat er einen festen Platz? Fragen über Fragen.
Falls ihr zur Hundeschule geht: Die meisten bieten auch für die Kinder-Hund-Teams Unterricht an. Das macht beiden sehr viel Spaß und sie lernen, sich gegenseitig zu verstehen.