Hallo Julia,
ich musste ja ein wenig über Deinen Beitrag schmunzeln...
Eine Mischung aus Schildkröte, Hund und Katze wäre vielleicht gut.
Mich würde - und bitte denk nicht, dass ich Dir das abspreche - aber ich würde gerne wissen, ob Ihr Euch überlegt habt, dass so ein Hund vielleicht 15 Jahre oder älter wird. Das meine ich auch gar nicht böse oder anmaßend und ich kann Dir auch erklären, warum ich das wichtig finde. Ich habe nämlich jeden Tag Leute in meinen Kursen, die sich zu ihrer perfekten Familie einfach einen Hund wünschen. Was ja auch schön ist. Aber irgendwann merken sie, dass sie keine Zeit mehr haben oder die Mama muss plötzlich auch wieder arbeiten gehen. Klar kann man nicht alles vorher sehen, aber über so ganz grundsätzliche Dinge habt Ihr Euch Gedanken gemacht, oder? Wäre ja nicht schön, wenn er auf einmal wegmüßt, weil man keine Zeit mehr für ihn hat - für alle Beteiligten!
Zu Deinen Wünschen möchte ich mich aber dennoch gerne äußern!!
Folgende Eigenschaften sollte der Hund wenn möglich haben:
1) kinderlieb / Familienhund
* Da möchte ich mich Fr. Dr. G. Niepel anschließen. Es gibt nicht DEN perfekten Kinder- oder Familienhund als Rasse!! Da sagte ShortysFrauchen schon was ganz wichtiges. Der Züchter legt den guten oder - hoffentlich nicht - auch schlechten Grundstein. Ein Hund der von klein auf an Kinder und Familie kennengelernt hat, nicht im Zwinger oder im Garten geboren und isoliert wurde, und der gelernt hat, das all das toll ist, wird auch ein kinderlieber und Familien geeigneter Hund werden, wenn man es nicht völlig verdaddelt. Also hier hättet Ihr fast die freie Wahl!!
2) kein Wachhund / Kläffer
* Auch das ist ein Stück weit Erziehungssache. Auch wenn es natürlich Hunde gibt, die bellfreudiger sind, als andere.
3) nur gemäßigt Auslauf
* Kannst Du das mal genauer definieren?? Ich würde mich nicht meinem Vorredner anschließen, dass alles Hunde so viel Auslauf wie möglich benötigen. Da würde ihn meine eine Hündin und so einige Hund aus meiner Hundeschule lügen strafen. Ich habe zwei Hunde und meine eine könnte 5 Stunden spazieren gehen und wäre immernoch nicht kaputt, während die eine schon nach 30 Minuten zurück bleibt und hinterher schlurft und teilweise auch wieder umdreht. Hunde sind unterschiedlich wie Menschen und auch hier gibts bequeme. Was wäre denn gemäßigter Auslauf? Mit einem kleinen bis mittelgroßen Hund solltest Du schon 2 - 3 Runden am Tag einplanen, wobei eine dann mindestens mal 30 - 45 Minuten am Stück sein sollte, dann musst Du ihn aber auch kopfmäßig beschäftigen, sonst wird er sich ganz schnell selbst Beschäftigung suchen - blöde wärs, wenn diese Beschäftigung dann die Inneneinrichtung Deiner Wohnung betrifft!!
4) Gewicht bis max. 15 kg
Das sollte nicht das Problem werden!!
5) kein Jagdtrieb / Wegrennen beim Gassigehen
Kein Jagdtrieb - kannst Du so gut wie vergessen!! Jeder Hund hat Jagdtrieb... Das ist genauso genetisch fixiert, wie jeder Hund muss fressen!! Bei dem einen ist das mehr bei dem anderen weniger, aber wenn vor einem Spitz (der hoftreu ist und ehr weniger Jagdtrieb hat, ein Hase aufspringt, geht der wahrscheinlich auch hinterher). Allerdings ist auch das Erziehungssache.
( 6) wenn auch noch möglich: wenig haaren )
*lach* Wie wenig Haare?? Oder meinst Du, dass er nicht so viel haaren soll. Denn Haare haben die ja fast alle und ich schätze, Du möchtest keinen Nackhund haben, oder?
Also, was ich nach Deinen Wünschen definitiv ausschließen würde, ist ein Terrier! Die sind zwar toll, brauchen aber oft eine sehr zeitintensive, konsequente Ausbildung, damit sie eben nicht ganz so jagig sind. Außerdem sind sie raubzeugscharfe Solitärjäger, die auch schon mal zuzwacken, wenn ihnen was nicht passt. Sicher nicht alle, aber das weiß man ja vorher nicht!
Ich würde mich an Eurer Stelle fast bei den Gesellschafts- und Begleithunden umsehen. Die sind meistens nicht so groß und sind speziell auf "Zusammensein mit dem Menschen" selektiert worden. Die haben nie eine andere Aufgabe gehabt, als niedlich auszusehen und zu wärmen.
Hütehunde sind sehr zeitintensiv und brauchen viel Beschäftigung, sonst werden die anstrengend! Also nicht so ´ne gute Idee.
Pinscher und Schnauzer hm... würde ich persönlich nicht empfehlen, da Deine Kinder ja noch wirklich sehr klein sind und die grade im Rüpelalter ziemlich frech werden können.
Eigentlich wäre ein Molosser super, die haben eine hohe Reizschwelle (wenn aus guter Zucht), die sind aber auf jeden Fall schwerer als 15kg. Aber vielleicht eine "kleine Dogge"??? Also sowas wie einen Mops oder einen Boston Terrier (- der heißt nur so, ist aber kein Terrier).
Was das Fell anbelangt, würde ich Dir gerne etwas ans Herz legen, ich habe 3 Kundinnen, die sich einmal einen Dalmatiner, einmal einen Magyar Viszla und einmal einen Rhodesian Ridgeback geholt haben, u. a. mit dem Argument "Sie wollen keinen langhaarigen Hund, so wie z. B. ich sie habe, weil wegen den Haaren." ALLE DREI!! ärgern sich jetzt. Ihre Hunde haaren definitiv mehr als meine UND das Fell ist echt ätzend (also bitte nicht falsch verstehen, aber das können ja vielleicht auch die Besitzer von kurzhaarigen Hunden z. T. bestätigen), das Fell piekst in allen Klamotten und ist viel schwerer z. B. von Möbeln zu entfernen. Wenn ich Haare auf dem Sofa habe, mache ich einen Waschlappen nass und wische einmal drüber, Sofa sauber!! Aber die Haare von einem ehr kurzhaarigen Hund, kriegst Du so nur sehr bedingt weg, da musst Du wirklich mit Klebebürsten etc. arbeiten. Also ich persönlich habe eben grade auch wegen dem Fell langhaarige Hunde, weils einfacher zu entfernen ist. Kleiner Tip am Rande!!
Also, kein "genetischer" Kläffer, nicht so´n passionierter Jäger, nicht so fellig und nicht so anspruchsvoll, was Auslauf anbelangt, ja hm:
Cavalier King Charles Spaniel sind da eigentlich toll. Sie sind zwar Jagdhunde, aber normalerweise gut zu kontrollieren, weil sie auch ehr stöbern, als wirklich hetzen. Ist halt ein bißchen Erziehung erforderlich. Aber die aus meinen Gruppen sind wirklich nett und toll mit Kindern, kommen aber auch aus einer guten Zucht.
Wer das mag: Mops, Französische Bulldogge, Boston Terrier. Das sind im Prinzip kleine Molosser und haben echt die Ruhe weg. Allerdings sind sie normalerweise auch ziemlich wuselig. Aber auch echte Clowns.
Ein Pudel würde ich auch gar nicht schlecht finden. Verstehe sowieso nicht, warum die alle doof finden und sich dann lieber einen Retriever holen... ich finde beide toll und Pudel sind echt pfiffig. Außerdem haaren sie GAR NICHT!! Sie müssen halt nur regelmäßig zur Fellpflege und man muss ihnen ja keine Pon-Pon-Schur verpassen!!
Falls Du Cocker magst (von denen ich abrate), würde ich mir mal einen Field Spaniel ansehen. Allerdings sind das natürlich Stöberhunde, wie sie im Buche stehen. Aber wie ich finde wirklich sehr goldige...
Tibet Terrier ist schon gefallen, ist allerdings ein Hütehund, aber einer mit ganz guten Nerven.
Vielleicht ein Kromfohrländer, haben normalerweise keinen so stark ausgeprägten Jagdtrieb und gibts in Rau- und Stockhaar.
Mehr fällt mir jetzt auch nicht ein. Aber ich denke, da hast Du ja schon so ein bißchen Auswahl mit der Du Dich beschäftigen kannst.
Bitte keinen: Beagle, keinen echten Terrier, keinen Shelti, vom Cocker würde ich abraten, habe seit letztem Jahr fünf gehabt und keine noch zwei und nur einer davon ist wirklich gut... irgendwas ist da nicht gut in der Zucht momentan... oder ich kenne nur die aus doofen Zuchten...
Lieber Gruß
Jenni